Mammut

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Datum: 23.02.2011 | VÖ: 29.12.2010 | Herausgeber: MFA | Kategorie: Film

Der junge Leo, gespielt von Gael Garcia Bernal, muss mit seinem Anwalt nach Thailand, um Investitionsverhandlungen für seine Computerspielfirma zu führen. Seine Frau Ellen (Michelle Williams), die in einem Krankenhaus als "rztin arbeitet, lässt er zusammen mit seiner achtjährigen Tochter Jackie und der philippinischen Haushälterin Gloria in Manhattan zurück.
Da Leo eigentlich nur den Vertrag unterschreiben muss, hat er, während sein Anwalt die Verhandlungen führt, Zeit, Land und Leute kennenzulernen. Dort lernt er die junge Prostituierte Cookie, die er gerne auf die "richtige Bahn" bringen würde.
Seine Frau kämpft unterdessen im Hospital um das Leben eines achtjährigen Jungen mit Stichwunden, die ihm seine Mutter zugefügt hat. Währenddessen plagt sich die Haushälterin mit ihrem Gewissen, da ihre Kinder, die sie auf den Philippinen bei der Großmutter zurücklassen musste, ihre Mutter herzzerreißend vermissen, bis ihrem älterem etwas zustößt und sie in verzweifelter Sorge zu ihren Kindern fliegt.

Nach Filmen wie "Babel" und "Amores Perros" (beides Werke, in denen Hauptdarsteller Gael Garcia Bernal mitwirkte), kommt man bei "Mammut" nicht drum herum Parallelen zu ziehen. Aufgrund der Vernetzung der verschiedenen, über den Globus verteilten Geschichten, neigt man dann doch zu einem näheren Vergleich zu "Babel", als zu "Amores Perros", da dieser nur in einer Stadt spielt. Das Problem liegt nur einzig darin, dass "Mammut" nicht im Geringsten an das Niveau eines der genannten Filme herankommt. Die Absicht ist eindeutig erkennbar, doch die Handlung und Realisation entgegen dem, was man von Lukas Moodysson kennt, nicht packend genug, um daraus ein zweistündigen Film zu machen. Dabei ist jede einzelne der drei Geschichten als solche gar nicht so uninteressant, doch leider klappt die Vernetzung derer miteinander nicht, wie es Alejandro Gonzalez Iñárritu in "Babel", mit einem einzigen Schuss aus einem alten Jagdgewehr, kunstvoll gelang.

Die Rollen sind durchweg glaubwürdig besetzt und gespielt. Aber auch eine recht interessante Kameraführung und Lichtsetzung reichen leider nicht, um dem Film das gewisse Etwas zu geben, dass einen in den Bann zieht. Auch sind überraschende Wendungen und Aha"Effekte nicht vorhanden. Natürlich ist man in manchen Momenten ergriffen. Die Mutter verliert im Krankenhaus den Kampf ums überleben des kleinen Jungen. Da er das gleiche Alter, wie ihre Tochter hatte, bricht für sie eine Welt zusammen. Auf den Philippinen zeigt die Großmutter den Kindern der Haushälterin, wie andere Kinder auf den Müllkippen Manilas nach Essbarem suchen. Sie versucht ihm damit zu verdeutlichen, warum ihre Mutter in New York fremde Kinder hütet und nicht bei ihnen ist.
Wie bereits erwähnt, sind die einzelnen Geschichten unterhaltsam und größtenteils auch ergreifend. Die nicht so gute Bewertung liegt aber an der Umsetzung des Filmes als Gesamtwerk. Was die drei Geschichten verbindet, sind einzig und allein die Telefonate untereinander. Auch sind die Wechsel von einer Geschichte zur anderen durch sehr harte Schnitte manchmal etwas anstrengend, was bei der Länge von zwei Stunden sich nur noch verstärkt.

Als Specials gibt es neben der gängigen Trailer und Trailershow, Interviews mit Gael Garcia Bernal und Lukas Moodysson. Die DVD befindet sich in einer gewöhnlichen Plastikhülle. (pg)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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