Rino (Nils Jørgen Kaalstad) kann man sozusagen als Antiheld bezeichnen: noch nie eine Frau gehabt, kein allzu gutes Aussehen, ziemlich verklemmt " dies sind nur wenige der negativen Aspekte, welche den Hauptcharakter des Films "Fatso " Und wovon träumst du?" auszeichnen. Wenn er sich nicht gerade die Zeit mit Pornos vertreibt, ist er mit seiner Arbeit als Übersetzer beschäftigt oder trifft sich mit seinem einzigen Kumpel Filip (Kyrre Hellum) zum Biertrinken. Zudem setzt Rino seine Gedankengänge in Comics um, die er zeichnet, wobei diese ebenfalls verhäuft auf die Themen Sex und Frauen fokussiert sind. Dies scheint ohnehin ein großer Bestandteil des Films zu sein, sehr oft wird dabei auch kein Blatt vor den Mund genommen. Was Rino also fehlt, ist eine Freundin. Die Hoffnung ist groß, als ein Zimmer in seiner Wohnung an Malin (Josefin Ljungman), eine junge und gutaussehende Schwedin, vermietet werden soll. Sofort versucht der übergewichtige Mittzwanziger sein Glück und begibt sich in die Offensive, um das Mädchen für sich zu gewinnen. Dass alles dabei nicht wie geplant verläuft, ist natürlich vorhersehbar.

Die Geschichte an sich wurde recht interessant inszeniert, insbesondere die beweglichen Comicbilder bieten ein amüsantes Stilmittel, welches sich durch den gesamten Film zieht. An einigen Stellen auf Humor ausgelegt (wobei dieser höchstens einmal ein Schmunzeln ausgelöst hat, aber vielleicht muss man dazu den Film in einer größeren Runde verfolgen), greift der Film auch eine ernstere Thematik auf, die sich verstärkt am Ende bemerkbar macht. Die Schauspieler sind durchschnittlich, die deutsche Synchronisation nicht gerade überzeugend. Zudem hätte man einige Dialoge für die deutsche Fassung besser gestalten können " Beispiel: Rino übersetzt beruflich Texte vom Norwegischen ins Deutsche. Auch in der deutschen Fassung wird dies behauptet, was an sich kein Problem ist, jedoch etwas lächerlich wirkt, wenn Rino im Film darum gebeten wird, doch einmal etwas Deutsches zu sagen. Der Soundtrack wurde jedoch gut und passend gewählt und beinhaltet auch bekannte Songs.

"Fatso " Und wovon träumst du?" stammt aus dem Jahr 2008, besitzt eine Laufzeit von ca. 90 Minuten und wurde im Mai 2010 hierzulande von SUNFILM Entertainment auf DVD herausgegeben. Angaben zur DVD-Verpackung kann ich leider nicht machen, da mir diese nicht vorliegt.

Das Menü ist nett animiert, mit Musik unterlegt und beinhaltet folgende Optionen: das Abspielen des kompletten Films, eine Kapitelauswahl, Sprach- und Untertiteloptionen (Sprachen: Deutsch in Dolby Digital und DTS 5.1 sowie Norwegisch in Dolby Digital 5.1 / Untertitel: Deutsch) und außerdem die "Extras", bei welchen es sich aber lediglich um einige Trailer zum Film sowie eine Trailersammlung weiterer DVD-Veröffentlichungen handelt.

Das Bild (16:9) ist insgesamt in Ordnung und besitzt eine passable Schärfe. Insbesondere bei den Außenaufnahmen machen sich aber die Farbfilter bemerkbar, die für die nachträgliche Bearbeitung genutzt wurden. Der Ton im norwegischen Original wirkt etwas authentischer im Vergleich zu der deutschen Fassung, bei der sich die Qualität trotz 5.1 eher im durchschnittlichen Bereich bewegt.

"Fatso" ist ein unterhaltsamer Film, der sich jedoch nicht nur darauf konzentriert, einen Lacher nach dem anderen bei dem Zuschauer auszulösen, sondern zeichnet sich auch durch Szenen aus, in denen die Atmosphäre eher ins Dramatische abschweift, was aber auf keinen Fall einen negativen Teil des Films darstellt, sondern ihn dadurch durchaus interessanter macht. Der DVD-Inhalt an sich ist schick aufgemacht, etwas mehr Bonusmaterial wäre aber wünschenswert gewesen. Alles in allem kann und darf man "Fatso" nicht mit bekannten Teenie-Kömodien vergleichen, denn diesem Genre wollte Regisseur Arild Fröhlich den Film garantiert nicht zuordnen " der Zuschauer sollte sich also auf einige unerwartete Entwicklungen gefasst machen. (sz)

Wertung: (6 von 10 Punkten)