Die unendliche Geschichte und Momo

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Datum: 25.12.2010 | VÖ: 05.11.2010 | Herausgeber: Universum Film | Kategorie: Film

In der unendlichen Geschichte wird Bastian immer wieder von seinen Klassenkameraden schikaniert. Als er wieder einmal auf der Flucht vor den bösen Burschen ist, landet er in einem Antiquariat, wo ihn ein alter Buchhändler vor einem Buch warnt. Doch das macht ihn nur noch neugieriger und er "leiht" sich das Buch aus. Er vergräbt sich auf dem Dachboden seiner Schule und vertieft sich in das Buch. Prompt landet er in der unglaublichsten Geschichte seines Lebens.

Auf der Reise durch Phantasien begegnet er Winzlingen, Felsenbeißern und Fuchur, dem Glücksdrachen. Er erlebt mit, wie sich Atreju auf die Suche nach einer Rettung für Phantasien macht, das vom Nichts zerstört wird. Bastian ahnt nicht, welche Rolle er in der unendlichen Geschichte noch spielen wird.

Die kleine Momo ist hingegen bei ihren Freunden sehr beliebt. Sie besitzt nämlich eine besondere Gabe: Sie hört den Menschen zu und kann sie ihre Sorgen vergessen lassen. Plötzlich wird dir Idylle in ihrem kleinen Amphitheater zerstört, als grau gekleidete Herren auftauchen und die Menschen zum Sparen der Zeit überreden wollen. Auch Momos Freunde sind von der Idee begeistert, arbeiten wie besessen und haben bald keine Zeit mehr für schöne Dinge und zum Entspannen.

Doch Momo durchschaut den Plan der grauen Herren, den Menschen alle Zeit zu stehlen. Sie macht sich auf den Weg zu Meister Hora, dem Wächter der Zeit. Doch die grauen Herren sehen in Momo eine Gefahr und folgen ihr heimlich.
Sowohl "Die unendliche Geschichte" als auch "Momo" sind Geschichten von Michael Ende. Er ist bekannt für seine etwas surrealistische Erzählweise und bildhafte Darstellung, die er sicherlich auch durch den Einfluss seines Vaters in sich aufgenommen hat. Dieser war ein surrealistischer Maler. In beiden Filmen kommt diese surrealistische Bildhaftigkeit zum Tragen. Beide Filme spielen in einer Fantasiewelt, die in Gefahr gerät durch Eigenschaften, die vornehmlich Erwachsenen zugeschrieben werden: Nüchterner Pragmatismus und Fantasielosigkeit, Mangel an Zeit und Muße. Fantasie und Menschlichkeit drohen zu verschwinden.

Nur Kinder können dem entgegen wirken mit eisernem Durchhaltevermögen, Liebe und dem Glauben an sich selbst. Durch mehr Zeit und eine gehörige Portion Fantasie lässt sich in Endes Geschichten so manches wieder gerade rücken. Und das macht sie so zauberhaft, aber auch mystisch.

Diese beiden Filme wurden nun zusammen in einer Box, der "Michael-Ende-Edition" veröffentlicht. Die Box ist schön mit einem Pappschuber eingepackt und das Cover zeigt die beiden Hauptfiguren in einem Ornament.

Auf der "Momo"-DVD findet sich als Bonusmaterial eine "Dokumentation: Besuch bei Michael Ende" sowie der Trailer. Die Dokumentation scheint bereits älter zu sein, hat aber durchaus einen sehr eigenen Charme, der italienisch angehaucht ist und Lebensfreude versprüht. Jedenfalls erfährt man sehr viel über den Schriftsteller. In einem persönlichen Interview erzählt Ende viel über seine Arbeit und seine Figuren wie zum Beispiel Jim Knopf. Aber er spricht auch davon, dass er seinen Erfolg sehr irritierend fand und daher dem Ruhm ein wenig entfliehen wollte und nach Italien zog.

Bei der unendlichen Geschichte findet man als Bonusmaterial einen Bericht des SWR über die Entstehung von Phantasien: "60 Millionen für Phantasien" erzählt die Geschichte, wie Michael Endes unendliche Geschichte in die Kinos kam. Übrigens: Von diesem Film distanzierte sich Michael Ende - es entspreche nicht seinem Buch und der Idee dahinter. Die Dokumentation selbst scheint jedenfalls auch nicht am hochwertigsten produziert und scheint schon von älterem Format zu sein. Dennoch versprüht auch sie Charme und liefert einige Informationen.

Insgesamt stellt man sich die Box gerne ins Regal und auch inhaltlich passen die beiden Filme super zusammen und sind auch vor allem jetzt in der Vorweihnachtszeit immer wieder sehenswert, weil unglaublich märchenhaft, fantasievoll und auch liebevoll. (sak)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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