Tobruk

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Datum: 04.11.2010 | VÖ: 28.09.2010 | Herausgeber: Ascot Elite | Kategorie: Film

Libyen 1941. Der Zweite Weltkrieg ist im vollen Gange und die Alliierten bekämpfen die Achsenmächte im heißen Wüstensand des schwarzen Kontinents Afrika. Um gegen die deutsche Kampftruppen an zu kommen, kämpfen an den Seite der britischen Armee circa tausend tschechische Soldaten. Ihre Aufgabe besteht unter anderem darin, die Hafenstadt Tobruk gegen die angreifenden Afrika Korps zu verteidigen. Unter ihnen befindet sich ein junger Soldat mit dem Namen Jiri Posichal, der ganz bald erkennen muss, dass die einst so romantische Vorstellung von Heldenmut und Tapferkeit sich schnell wandeln kann in eine Szenerie aus Grauen und Angst.

Auf dem Cover der DVD prangert ein großer Schriftzug mit den Worten "Rigorose, intensive Action" und wer jetzt nun glaubt, dass er etwas im Stile von "Soldat James Ryan" erwarten darf, liegt weit daneben, denn in Wirklichkeit ist Tobruk alles andere als Actiongeladen. Es gibt keine überdurchschnittlichen Heldenfiguren, die sich alleine durch Horden von Feinden kämpfen, nebenbei zwei Kinder retten und noch ein Krankenhaus bauen. Nein, "Tobruk" sollte man eher verstehen als der Schrecken des Krieges und wie aus einem Traum von Heldentum das blanke Grauen wird.
Der Film versteht es eine konstante düstere und trostlose Stimmung aufzubauen. Die Wüste ist leblos und der Feind ist übermächtig und genauso fühlt sich der Zuschauer beim Betrachten dieses Filmes. Durch die konstant erdigen Töne des Bildes wird dem Film und seiner fiktiven Umwelt jegliches Leben aus den Knochen gesaugt und jeder letzte Funke der Hoffnung gegen die Afrikakorps zu bestehen stirbt auch in Gedanken des Zuschauers.

Von den Farben und den Bilder ist Tobruk wirklich Klasse, doch leider trüben die teilweise lieblosen Dialoge dieses Fest der Melancholie. Was ich wirklich schade finde, da einige der Dialoge wirklich so grausam öde sind und nicht in das visuelle Bild des Films passen, dass man sich an einigen Stellen dann doch fragt, was zur Hölle sie sich dabei gedacht haben. Man könnte fast annehmen, dass der Film künstlich verlängert werden musste und aus diesem Grund sinnlose Gespräche in den eigentlich Verlauf der Handlung gebastelt wurden.

An Extras befinden sich auf der DVD nur ein Interview und der original Trailer des Films. Schade finde ich daran, dass man gerade bei so einem historischen Stoff auf eine Hintergrund-Doku oder ähnliches verzichtet hat. Solche Kleinigkeiten hätten dann doch wieder das Bild des Filmes nach oben gedrückt.

Das Cover spiegelt eigentlich sehr gut die Stimmung des ganzen Films wieder, da es sehr trostlos und trist wirkt. Man darf das auf keinen Fall falsch verstehen, denn der Film gibt diese Stimmung durchaus sehr wieder in seinen starken Momenten.

Alles in allem ist "Tobruk" ein mittelmäßiger Film mit tollen Bildern und leider viel zu vielen schlechten Dialogen. Hätte man sich ein wenig mehr Mühe bei der Ausarbeitung der einzelnen Dialoge gegeben, hätte es dir Film echt geschafft ein Geheimtipp zu werden. So ist der Film, aber leider nicht mehr wie eine nette Abendunterhaltung die man nicht unbedingt im heimischen Regal stehen haben muss. (sr)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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