Crocodile

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Datum: 22.04.2008 | VÖ: 01.02.2008 | Herausgeber: Alive | Kategorie: Film

Der südkoreanische Regisseur Kim Ki-duk hat diesen Film bereits 1996 fertiggestellt, bei uns ist der Titel nun seit Anfang 2008 erhältlich. Ob er dabei eine Bereicherung für den überschwemmten DVD-Markt darstellt, galt es herauszufinden.

Der Film macht anfangs einen recht ordentlichen Eindruck und hat einen gewissen Stil, wahrscheinlich wirkt er auf Grund mangelnden Budgets so alt und oldschool-like. Irgendwann kam ich dann zu dem Punkt, wo ich dachte "Wann beginnt denn jetzt der Handlungsstrang, wo ist der rote Faden, der Plot?!" - bislang waren vermeintlich zusammenhanglose Szenen aneinander gereiht worden, hier fand eine Pokerrunde statt, da fuhr jemand mit seinem aufgemotzten Moped gegen einen Gartenzaun " und unterbrochen wurden diese "Handlungsstränge" einige Male von Vergewaltigungsszenen. Nichts wird explizit gezeigt, trotzdem wirkt das Gezeigte auf mich etwas verstörend und Fehl am Platze " eine solche Gewaltdarstellung ist ja in vielen Fällen ein Fingerzeig im Sinne von Gesellschaftskritik, was ich in diesem Fall aber nicht erkennen kann. Nicht, dass ich jemand bin, der für jede dargestellte Szene eine Erklärung oder Rechtfertigung brauche, allerdings ist mir das Ganze hier etwas zu platt und nicht nachvollziehbar. Bis zum Ende hin konnte ich keinen wirklichen Handlungsstrang erkennen, abgesehen von einer vermeintlichen Liebesgeschichte, die aber im Prinzip überhaupt keine ist, da ihr in diesem Film mangels erkennbarem Anspruch die Darseinsberechtigung fehlt. Ein- bis zweimal habe ich gut geschmunzelt, etwa bei einer der Pokerrunden, als sich der Verlierer mit einem gezielten Griff am verlorenen Pott bedient, begleitet vom Kommentar "Mein Trostpreis...". Solche Szenen sind es, die diesen Film bei mir nicht vollkommen in der Versenkung verschwinden lassen und doch einen bleibenden Eindruck hinterlassen " der Film bleibt mir auf jedem Fall im Gedächtnis, egal auf welche Art und Weise. Wenn der Regisseur unter anderem dieses Ziel hatte, so hat er es erreicht. Zu sagen ist noch, dass der Film komplett in koreanischer Sprache gehalten ist, Untertitel gibt es auf deutsch, englisch und portugiesisch. Freigegeben ist der Film bei uns ab 16 Jahren, seine Spieldauer beläuft sich auf 102 Minuten. Als Bonusmaterial gibt es unter anderem Filmographien und eine Biographie des Regisseurs.

Ein Fazit ist schwierig. Insgesamt denke ich aber, dass selbst eingefleischte Fans von Filmen aus Südkorea hier nur wenig Freude haben werden. Den ein oder anderen Freak mag es geben, der dem Film etwas abgewinnen kann. (bf)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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