Animal Crossing - Wild World

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 10.12.2010 | VÖ: 31.03.2006 | Herausgeber: Nintendo | Kategorie: Nintendo DS

Mit neuen Videospielen ist es wie mit neuen Filmen und Serien: Es dauert eine Weile, bis sich zeigt, ob sie beliebt sind oder nicht und die Produzenten müssen mitunter ein wenig experimentieren. So tat es auch Nintendo mit "Animal Crossing". Nur kurze Zeit nach der Veröffentlichung der Gamecube-Version in Deutschland, brachte Nintendo bereits eine DS-Version auf den Markt, damit man sein Leben in dem friedlichen Dorf im Wald auch unterwegs geniessen kann. Und da Animal Crossing immer gut für eine kurze Runde zwischendurch geeignet ist, eignet sich dieses Spiel auch sehr gut dazu, sich an einer Bushaltestelle oder am Bahnhof bzw. im Bus oder im Zug die Zeit zu vertreiben.
Wer Animal Crossing noch nicht kennt und wissen möchte, worum es in dem Spiel geht, sollte sich zuerst meine Kritik zur Gamecube-Version durchlesen. ;-)

Wer jetzt glaubt, dass die DS-Version eine direkte Kopie der Gamecube-Version ist, der irrt sich gewaltig! Mit den beiden Animal Crossing-Spielen ist es wie mit den Mario-Spielen. Im Grunde macht Mario nichts anderes als durch die Gegend zu laufen und auf Gegner, über Hindernisse und unter Blöcke zu springen, aber jedes Spiel bietet andere Level. So ist es auch mit "Animal Crossing - Wild world".
Im Vergleich zur Gamecube-Version hat sich sehr viel geändert!
In "Wild world" gibt es nur EIN Haus, das von bis zu 4 Spielern bewohnt werden kann und das dann durch geteilte Kosten abbezahlt wird. Daher ist es auch dementsprechend größer und leider auch sehr viel teurer. Am Ende besitzt man ein zweistöckiges Haus mit einem Nordflügel, einem Westflügel und einem Ostflügel im Erdgeschoss. Leider hat dieses Haus keinen Keller. Den braucht man auch nicht mehr. In "Wild world" braucht man in seinem Haus nur einen einzigen Schrank. In diesem Schrank kann JEDER Spieler 90(!) Gegenstände verstauen, sogar Möbel! Mehrere Schränke bringen allerdings gar nichts.
Allerdings ist es sehr schwierig, das Geld für den Kredit des Hauses zusammenzukriegen! Das Dorf ist dieses Mal viel kleiner als auf der Gamecube-Version. Hier können nur bis zu 8 Dorfbewohner leben. Leider kann man sie auch nicht mehr jederzeit um einen Job bitten. Und auch der Sterni-Stein, der täglich an einer anderen Stelle zu finden ist, spuckt viel weniger aus als auf der Gamecube-Version! Wer die Stelle sucht, an der man Sternis ausgraben kann, wird sie vergeblich suchen.
Aber zum Glück, gibt es auf der anderen Seite auch wieder mehr Möglichkeiten an Sternis zu kommen!
Es gibt mehr Insekten und Fische im Dorf, die teilweise viel mehr Geld einbringen als die bereits von der Gamecube-Version bekannten! Die Fossillien müssen nun nicht mehr zur Analyse in's Weidwech-Museum geschickt werden! Eugen, der Administrator des Museums kann sie inzwischen selbst analysieren. Das bedeutet wiederum: Kein lästiges Warten bis Peter, der Postvogel die Fossillien zuerst zum Museum und dann wieder zu einem selbst zugestellt hat!
Neben den bereits bekannten Besuchern, kommen nun auch noch 3 weitere Besucher in unregelmässigen Abständen in's Dorf:
Dr. Samselt ist Psychologe und Komiker. Bei ihm kann der Spieler lernen, Emotionen zu zeigen. Diese sind allerdings für den Spielverlauf irrelevant und lediglich ein lustiges Extra beim online-chatten. Aber dazu später.
Der Versicherungs-Vertreter Fred kommt einmal pro Woche in's Dorf. Bei ihm kann man eine Unfall-Versicherung und eine Betrugs-Versicherung abschliessen. Ausserdem kann man ihm sagen, an welchem Tag man Zeit hat, den rasenden Reiner in seinem Möbelladen aufzusuchen.
Das wiederum bedeutet, dass der rasende Reiner wöchentlich erscheint, und zwar immer an dem Tag, den man Fred genannt hat. Reiner hat jede Woche ein Gemälde dabei! Meistens handelt es sich allerdings um eine Fälschung, die man am falschen Namen erkennen kann. Eugen stellt solche Fälschungen NICHT im Museum aus! Sollte man aus versehen eine Fälschung gekauft haben, kann man sie Fred geben.
Dann gibt es noch den Philosophen Johannes, der seine Weisheiten mit dem Spieler teilt und ihm Möbel der neuen Piraten-Serie schenkt!
Aziza handelt nun nicht mehr nur mit exotischen Teppichen, sondern auch mit den dazugehörigen Tapeten. Dieses Mal muss der Spieler noch nicht einmal alte Teppiche (oder Tapeten) eintauschen und auch nichts bezahlen! Wenn der Spieler 2 Lieferungen für Aziza ausliefert, hat er die Wahl zwischen einer bestimmten Tapete oder einem bestimmten Teppich.
Winci handelt nun nicht mehr mit Tapeten, da ja Aziza das nun übernommen hat. Stattdessen verteilt er Verkehrs-Designs, wenn man ihm etwas zu essen gibt. Diese kann man draussen im Dorf auf den Boden legen und so z.B. Straßen "bauen". Auch diese Designs sind mehr ein lustiges Extra als das sie wirklich wichtig für den Spielverlauf wären.
Wenn Grazia in's Dorf kommt, muss der Spieler nicht mehr ihren Wagen waschen. Stattdessen stellt sie dem Spieler ein paar Fragen und schenkt ihm danach ein Outfit aus ihrer Kollektion, das sie für passend hält.
Gulliver ist nun kein Matrose mehr, sondern Astronaut und fliegt manchmal mit seinem Ufo über das Dorf. Trifft man sein Ufo mit der Steinschleuder, stürzt es ab! Hilft man Gulliver, 5 Teile seines Ufos wiederzufinden, erhält man Miniatur-Wahrzeichen aus aller Welt.
Mit der Steinschleuder kann man nun auch Geschenke, die an Ballons über das Dorf fliegen abschiessen. Hat man 15 Ballons getroffen, erhält man die goldene Steinschleuder, mit der man 3 Steine gleichzeitig schiessen kann. (Man muss noch nicht einmal 15 Ballons hintereinander treffen. Nur insgesamt 15!)
Am Stadttor kann man den Wächter Wuff fragen, ob ein besonderer Besucher im Dorf ist. Wuff sagt einem aber immer nur wer an dem jeweiligen Tag gerade im Dorf ist. Und nicht, wer sich angekündigt hat. Wer also nichts wichtiges verpassen will, sollte täglich in's Dorf gehen!
Bis auf Silvester wurden alle Feiertage und Ereignisse aus der Gamecube-Version entfernt! Stattdesen gibt es nun andere Feiertage und Ereignisse, die über das ganze Jahr verteilt sind. Auch dieses Mal würd ees zu lange dauern, jeden einzelen Feiertag und jedes einzelne Ereignis zu beschreiben.
Auch ansonsten hat sich im Dorf einiges verändert:
Den Bahnhof und die Polizeiwache aus der Gamecube-Version gibt es nicht mehr. Stattdessen gibt es nun ein Stadttor. Wächter Wuff erteilt dem Spieler hier Auskünfte über besondere Besucher, die gerade im Dorf sind und über Fundsachen.
Auch den Wunschbrunnen, das Postamt und die Mülldeponie gibt es nicht mehr. Stattdessen gibt es nun ein Rathaus, in dem man nun auch unter anderem Briefe verschicken und Müll in einen Container werfen kann.
Die Outfits und Schirme werden nun in der Schneiderei verkauft.
Tom Nook veranstaltet nun keine Lottombola mehr. Stattdessen gibt es bei ihm verschiedene Mitglieds-Stufen. Je mehr man bei ihm gekauft hat, desto höher ist der Mitglieds-Rang. Und je höher der Mitglieds-Rang ist, desto mehr Rabatt gibt es auf alles!
Neu ist auch, dass die Dörfler manchmal auch krank werdne können. In diesem Fall muss der Spieler ihnen Medizin bringen. Nach ein paar Tagen bekommt jeder Spieler, der dem kranken Dörfler Medizin gebracht hat, ein paar Sternis.
Ausserdme wird nun auch gespeichert, wie viel zeit der Spieler mit welchem Dörfler verbringt und was er welchem Dörfler gibt oder abnimmt. Dadurch verändern sich auch die Häuser der Dörfler, was auf der Gamecube-Version nicht der Fall war.
Nun noch etwas besonderes: Auch hier hat der Spieler wieder die Möglichkeit andere Städte zu besuchen! Dieses Mal sogar weltweit! Und zwar online über Internet! Wie das genau geht, weiss ich persönlich allerdings nicht. Aber wenn man andere Städte besucht, kann man sich sogar mit den dort lebenden Spielern unterhalten. Dazu gibt es eine im Spiel eingebaute Tastatur (auf dem Touchscreen). Ausserdem kann man bei diesem online-chat wie oben bereits erwähnt die bei Dr. Samselt gelernten Emotionen anwenden. Leider gibt es auch hier keinen "richtigen" Mehrspieler-Modus. Es können sich zwar Spieler aus bis zu 4 Städten online (oder auch einfach mit ihren DS-Handhelds) treffen, aber von jeder Stadt kann nur ein Spieler spielen.
Zusammenfassung:
Grafik: 100%
Alle Charaktere sind sehr niedlich gestaltet und die Insekten und sogar die Gemälde sind gut zu erkennen.
Sound: 100%
Die Hintergrundmusik draussen im Dorf und auch in den öffentlichen Gebäuden ist eher zweckmässig. K.K. Sliders songs haben aber alle einen wahren Ohrwurm-Effekt. Die Stimmen der Charaktere sind gewöhnungsbedürftig und sehr cartoon-mässig, sämtliche Geräusche wie das Zirpen der Grillen, das Meeresrauschen oder das Öffnen von Türen sind jedoch sehr realistisch.
Spielspaß: ???%
Tja, der Spielspaß ist dieses mal schwer zu bewerten. Wie gesagt, das Haus ist sehr teuer, wird aber wenn mehrere Spieler spielen durch geteilte Kosten abbezahlt, wobei das Geld wiederum nur sehr schwierig zu bekommen ist. Und selbst wenn man sich online trifft, spielt man nur auf dem kleinen DS-Bildschirm. Aber davon abgesehen hat man ein Spiel, das einem durch seine Echtzeit-Basis und die wechselnden Tages- und Jahreszeiten lebenslangen Spaß garantiert.
Pro: Gute Grafik, guter sound, Tages- und Jahreszeiten wechseln wie im richtigen Leben, Mehrspieler-Modus dank online-Funktion
Contra: Das Haus ist sehr teuer, das Geld ist nur sehr schwer zu bekommen, keine NES-Spiele mehr. (drh)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.