Ultimate Iron Man 1 - Armor Wars

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Datum: 02.11.2010 | VÖ: 04.05.2010 | Herausgeber: Panini | Kategorie: Comic

Tony Stark alias Ironman kann sich zu einem gewissen Grad glücklich schätzen, denn er hat die Ultimatum-Katastrophe überlebt, die Magneto über die Welt gebracht hat. Doch übermäßig viel Grund zur Freude hat Tony nicht: viele Freunde und Helden-Kollegen sind umgekommen, die Welt liegt in Trümmern und das Stark-Imperium ist wirtschaftlich schwer angeschlagen. Nur noch schlappe 100 Millionen Dollar hat Tony auf dem Konto. Da wird jeder Ausflug in seiner Ironman-Rüstung zum spürbar teuren Vergnügen.
Leider kann sich Tony nicht einfach zurückziehen und Hochprozentiges schlürfend sein Unternehmen wieder vitalisieren, denn einer seiner Unterschlüpfe wird quasi vor seinen Augen ausgeraubt: Ghost, ein Meisterdieb in einer speziellen Rüstung stiehlt "Überrest 242", eine schwarze Kiste, die Tony sehr viel zu bedeuten scheint. Doch das ist nicht das einzige, was entwendet wurde: die Pläne für die Ironman-Technologie wurden ebenfalls entwendet. Somit sieht sich Tony der Möglichkeit gegenüber, dass die von ihm entwickelte Rüstungstechnik an den Meistbietenden verkauft und dann ausgebeutet und missbraucht wird. Zufällig fällt ihm Justine Hammer, Tochter des verstorbenen Stark-Konkurrenten Justin Hammer, in die Hände und mit ihrer Hilfe kann Tony die Spur seiner Technologie aufnehmen, um persönlich dafür zu sorgen, dass sie nicht in falsche Hände gerät.
Doch leider waren die Pläne schon lange genug gestohlen worden, um böse Früchte zu tragen. Über Prag, Darmstadt und London verfolgt Tony sein Eigentum, um es wieder in eigene Hände zu bekommen und wankt dabei wie eh und je auf dem schmalen Grat zwischen betrunkenem Haudegen und lebensmüdem Draufgänger mit zu großem Ego. Am Ende seiner Europa-Odyssee wartet die wohl größte Überraschung auf Tony, die er seit langem hatte.

Der oftmals als Kult-Autor gerühmte Brite Warren Ellis liefert mit "Armor Wars" einmal mehr grundsolide Comic-Arbeit mit der gewissen Prise Originalität und Harter-Bursche-Attitüde, die die großen Mainstream-Comics glücklicherweise auch nach Jahrzehnten noch glänzen lassen. Das Ultimative Universum ist per se schon immer eine andere Linie gefahren, als die klassische Inkarnation des Marvel-Universums. Alles war immer etwas unmittelbarer, schonungsloser und kompromissloser. "Armor Wars" ist beileibe kein Feuerwerk der möchtegern-epischen Momente wie "Ultimatum", aber dennoch merklich in der Dynamik des Ultimativen Universums verwurzelt und damit im aktuell vorherrschenden Zeitgeist des Mainstreams. Alles fühlt sich irgendwie cineastisch an, nicht mehr wie eine lupenreine Lektüre, sondern als hätte man gleichzeitig auch ein Storyboard in den Händen. Das funktioniert in den Action-Sequenzen ziemlich gut, auch weil Zeichner Kurth ein gutes Händchen für interessante Kamerawinkel hat - ein wenig konservativ, dennoch dynamisch - aber die Dialoge fühlen sich ein wenig durchgehechelt an.
Lesenswert ist "Armor Wars" dennoch, vor allem wenn man Lust auf Popcorn-Kino in Form eines Comics hat. (mp)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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