Inhaltlich erzählt "Harper's Island" die Hochzeitsgeschichte von Trish Wellington und Henry Dunn. Das junge Paar möchte auf der abgelegenen Insel "Harper's Island" heiraten und lädt deshalb Freunde und Familie auf diesen idyllischen Fleck der Erde ein. Doch die Vergangenheit der Insel holt die Hochzeitsgäste ein: Vor sieben Jahren tötete der Killer John Wakefield dort sechs Menschen " darunter auch die Mutter der besten Freundin des Bräutigams, Abby Mills. Genau diese Morde scheinen nun eine grausame Fortsetzung zu finden. Die Hochzeitsgäste scheinen allesamt in Gefahr zu sein " einer nach dem anderen.

Die Serie "Harper's Island" wurde im Original von April bis Juli 2009 auf dem US-Sender CBS ausgestrahlt. Nachdem die erste Folge am Donnerstagabend einen recht vielversprechenden Start hinlegte und gute 10,21 Millionen US-Bürger erreichte, fielen die Einschaltquoten während der darauffolgenden Episoden ins bodenlose. Die dritte Folge verfolgten 7,02 Millionen Zuschauer " der Sender verlegte die Miniserie auf den Samstagabend " das Todesurteil. Die Reichweiten pendelten um die vier Millionen, die neunte Episode erreichte einen Negativrekord von 3,20 Millionen Zuschauern.

Der Misserfolg erwies ein weiteres Mal, dass eine qualitative Produktion kein Garant für eine gute Quote darstellt. Dies zeigte hierzulande auch schon die ProSieben-Serie "Stromberg", die in den ersten Jahren ihrer Ausstrahlung kaum Beachtung erlangte. In Deutschland ging "Harper's Island" in etwa einen vergleichbaren Weg. Die erste Episode verfolgten 1,75 Millionen Bundesbürger. Die achte Folge stellte den Negativrekord dar. Lediglich 0,90 Millionen Deutsche sahen diese.

Die Idee, eine dreizehnteilige Miniserie zu erschaffen, in der es einen mysteriösen Mörder gibt, der bis zum Ende der Serie unerkannt bleibt " und sich das Cast nach jeder Folge verkleinert ist genial. Im Mittelpunkt steht Abby Mills " die eine recht durchschnittliche leicht-schüchterne aber dennoch taffe junge Frau darstellt. Der Charakter wirkte für mich zumeist etwas zu gewöhnlich " keine außergewöhnlichen Züge zeichneten sich ab. Gerade hier liegt der wirklich klitzekleine Schwachpunkt der Serie. Andere Rollen sind deutlich interessanter " machen beim Zuschauen deutlich mehr Spaß. Spontan würde mir das junge Paar Cal und Chloe einfallen. Die Storyline der Beiden aufzeigt, wie sehr man auch in extremen Situationen füreinander da ist und stets zu dem anderen Menschen an seiner Seite steht.
Ansonsten weißt die Serie kaum Mängel auf. Durchweg ist eine Spannung garantiert, die insbesondere im letzten Drittel der Serie ihren Höhepunkt findet. Der Suchtfaktor ist hoch, weshalb es vielen Zuschauern schwer fallen dürfte, die 518 Minuten lange Serie über einen längeren Zeitraum aufzuteilen.

Beim Ton kann man zwischen vier (!) Sprachen wählen. Neben Deutsch und Französisch (Dolby Digital 5.1) gibt es zudem eine Italienische und Englische Fassung (2.1 Surround) zur Auswahl. Das Bild ist im gängigen 16:9-Format " auch hier gibt es nichts auszusetzen. Ein Wendecover gibt es leider nicht " stattdessen dürfte sich so mancher Zuschauer an einem spiegelnden Pappschuber erfreuen. Als Bonus-Features gibt es einige Trailer, gelöschte Szenen und diverse Einblicke in die aufwändige Produktion von "Harper's Island". Fazit: Absolute Kaufempfehlung für jeden Serienfan! (dl)

Wertung: (9 von 10 Punkten)