Train - Nächster Halt: Hölle

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Datum: 06.10.2010 | VÖ: 10.09.2010 | Herausgeber: Sunfilm Entertainment | Kategorie: Film

Dass eine junge aufstrebende Mannschaft von Sportlern, neben dem Ehrgeiz zu herausagenden Leistungen, auch mal Lust auf eine ordentliche Sause hat, sollte nicht überraschen - eine Gruppe amerikanischer College-Ringer macht da keine Ausnahme. Und wenn sich, bei internationalen Wettkämpfen in der Ukraine, die Möglichkeit bietet, die osteuropäische Partyszene zu erkunden, nutzt man dies natürlich auch. Im Schutze der Nacht, schleichen sich die Jungs und Mädels also aus dem Hotel, um am folgenden Morgen, übermüdet und verspätet am Bahnhof aufzutauchen. Tadelnde Worte des Trainers helfen da leider nichts - der Anschlusszug nach Odessa, zum nächsten Tunier, ist verpasst. Überraschende Hilfe findet sich jedoch bei einer Fremden, die ihnen eine alternative Verbindung aufweist, sie in einen Zug verfrachtet, der ebenfalls nach Odessa fahren soll. Erleichtert entern die sportlichen Talente ihre Zugabteile und finden sich im Anschluss daran, bei ausgelassener Stimmung, im Speisewagon ein. Doch wo steckt eigentlich der Trainer und warum kehrt Todd, der Mannschaftskapitän, nicht von seiner Zugbesichtigung zurück? Die verbliebenen machen sich bie Tagesanbruch auf die Suche, finden das Grauen, welches auf den Schienen sie erwartete. Skrupellosen Organhändlern kann man bei voller Fahrt nur schlecht entkommen. Ein blutiger Trip steht den Studenten bevor...

In der Schnittmenge von Hostel und der Saw-Reihe, findet sich immer wieder noch ein weiteres Werk, das in die hoffnungslos überfüllte Schublade des Torture Porn gepresst werden kann. Das Remake von Terror Train (80er-Jahre-Streifen mit Jamie Lee Curtis), aus der Hand von Gideon Raff, zählt hier leider dazu. Schön und gut, man geht spätestens ab der zweiten Hälfte der 84 min eigene Wege, orientiert sich nicht mehr wirklich an der ursprünglich gewählten Vorlage, aber letzlich serviert man dem bewanderten Zuschauer doch die übliche Gore-Suppe. Effektreicher Inszenierung und schauspielerisch guter Leistung zum Trotz, plätschert das Geschehen so vor sich hin und hat - neben dem blutigem Gemetzel - kaum etwas zu bieten. Eine Rotte Jugendlicher wird zum Abschlachten freigegeben, ihr steht ein vermeintlich übermächtiger Feind gegenüber (bei einer amerikanischen Produktion muss er natürlich osteuröpaischer Herkunft sein), die schwächste Partei holt irgendwann verzweifelt zum Gegenschlag aus und siegt letztlich glücklich. Bekanntes Genre-Muster, bis zur letzten Minute zielsicher durchgekaut. Das Drehbuch wirkt einfach zu uninspiriert, die Geschehnisse auf der Bildfläche einfach zu altbacken. Dümmliche Dialoge und der eine oder andere Logikfehler können da auch nichts retten.

Die Tonspur ist in deutscher oder englischer Sprache wählbar, in beiden Fällen DD 5.1 (im Deutschen zusätzlich DTS 5.1). Deutsche Untertitel können hinzugefügt werden. Der Sound selbst ist insgesamt ok, stellenweise kommt etwas flach. Neben leichtem Bildrauschen, fehlt es dem Streifen allgemein an Schärfe, gerade bei den düsteren Szenen tritt dies störend zutage - das geringe Budget lässt hier wohl grüßen. Sparsam ging man ebenfalls mit den Extras um, die auf der DVD gebannt wurden. Der Originaltrailer und ein Making of sind beigefügt worden - bodenständig. Zum Cover kann ich mich nicht äußern, mir liegt mal wieder nur die Einzel-DVD vor. Aufgrund der Splatter-Einlagen hat der Film eine sicherlich indiskutable FSK-18 erhalten, trotz 7 min Kürzung, bei der deutschen Veröffentlichung.

Auch dieses Werk wird, wie viele zuvor, seine Anhänger finden - jene, die innovationsfreie Schlachtfeste bevorzugen. Für den etwas anspruchsvolleren Genre-Freund wird "Train - Nächster Halt Hölle" höchstens mäßigen Unterhaltungswert parat halten. Kompromisslos und hart, ja - aber eben auch nur Durchschnitt. (cs)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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