"Footsoldier", ein weiterer Hooligan-Film. So scheint es jedenfalls auf den ersten Blick. Aber dieses Stigma wäre nicht korrekt. Also schauen wir einmal genauer hin: Der deutsche Untertitel lautet "Hooligan Gangster Legende". Eine Steigerung, bei der man hofft, sie beim Lesen der Inhaltsangabe besser verstehen zu können:

Carlton Leach liebt die Gewalt. Daher ist es kein Wunder, dass er schon in seiner Jugend Zugang zur Hooligan-Szene findet. Dort fühlt er sich nicht nur wohl, sondern mausert sich sehr schnell und wird Anführer seiner Truppe. Sein Hooligan-Dasein hängt er dann nach 10 Jahren an den Haken. Grund hierfür waren die veränderten Umstände " mehr Polizei, härtere Strafen " und ein Axtangriff, bei dem er zum Opfer wurde. Er beginnt als Türsteher zu arbeiten, verdient sein Geld auch mit Personenschutz und sonstigen Auftragsarbeiten. Vieles natürlich in Verbindung mit Gewalt. Hinzu kommt langsam das Drogengeschäft. Er selbst lässt zwar die Finger davon, trotzdem sorgen die Drogen im Laufe der Geschichte für seinen Absturz.

Selbst wenn man den Film gesehen hat, tut man sich mit einer Einordnung schwer. "Footsoldier" beginnt gewalttätig und endet gewalttätig. Im Groben war es das schon. Dies scheint wohl das einzige Anliegen der Macher gewesen zu sein? Eine Story gibt es zwar, doch sie ist alles in allem irgendwie nicht zusammenhängend. Sie erzählt zwar von Carlton Leach, doch schwenkt sie irgendwann von ihm ab und erzählt mehr von seinen Freunden und wie diese zugrunde gehen. Die, die nicht so sehr auf darstellende Gewalt in Filmen stehen, werden immer mal wieder unterhaltsame Stellen finden, die nichts mit Brutalität zu tun haben, aber das war es dann auch schon. Letzten Endes wird man enttäuscht sein von "Footsoldier", da er einfach nicht das hält, was er verspricht. Er ist kein Hooligan Film und er ist auch kein richtiger Gangster Film.

Den Film kann man nun auch in der Special Edition erwerben. Diese bietet zwei DVDs, die den Hauptfilm und zahlreiches Bonusmaterial wie Interviews, Making Of, Outtakes und Trailer innehaben.

Freunde des harten Genres werden bei "Footsoldier" ihre wahre Freude haben. Das Blut spritzt nur so durch die Gegend. An actiongeladenen Schlägereien hat man nicht gespart. Dafür fehlen mir zumindest die klare Linie und vor allem die Aussage. Die Figuren sind allesamt Arschlöcher, die keinerlei Lehren aus ihrem Tun ziehen. Anfangs noch ganz interessant, flacht "Footsoldier" im Laufe der Geschichte immer mehr ab und verirrt sich in Konflikten, die keiner braucht. Mein Fall ist es nicht. (sk)

Wertung: (4 von 10 Punkten)