Den perfekt geschulten Verhörspezialisten Rick (Andrew Walker - The Score), holt nach der Rückehr in die USA, seine Vergangenheit ein. Zuvor noch für die US-Armee im Irak tätig, erpresste er von Gefangene Geständnisse. Doch spätestens seit dem Vehör von Ayesha, einer Frau, welche unter Verdacht stand, an der Planung eines atomaren Anschlags auf die Vereinigten Staaten beteiligt gewesen zu sein, ist ihm klar, dass er den Grenzbereich von Druckausübung und Folter längst überschritten hat. Selbst unter Druck, den Terrorakt verhindern zu müssen, mutierte er zum reinen Sadisten. Nun begibt er sich in psychatrische Behandlung, da er seine Schuldgefühle nicht allein bewältigen kann.
Dennoch versichert im die Psychologin (Nichelle Nichols - Star Trek), er hätte sich vollkommen richtig verhalten. Rick ist irritiert. Was ist nun richtig - was ist falsch? Wo ist die Grenze von Pflichterfüllung und blindem Perfektionismus? Waren seine Handlung vielleicht doch angemessen? Ein psychologisches "Katz und Maus - Spiel" beginnt, während dessem sich Rick der schlimmsten Folter aussetzen muss - sich selbst begegnen.

Regisseur Graham Green setzt in seinem Werk auf die Wirkung "des Einfachen": Wenige Akteure, einfacher Plot, geringe Zahl von Schauplätzen. Der Blick des Zuschauers soll auf die Frage nach dem Wesentlichen gerichtet werden: Folter - ja oder nein? Wie weit darf ein Gefangener versehrt werden, um mehrere andere Menschenleben zu sichern? Wo endet Recht und beginnt Unrecht? Was ist brutal überzogen oder nunmal notwendig?
Entscheiden Sie selbst...

Der 83-minütige Low-Budget-Streifen weiß zwar nicht mit bester Bild- und Tonqualitöt zu überzeugen, jedoch spielt das Schauspiel-Trio aus Andrew Walker, Mahsa Masoudi und Nichelle Nichols dafür umso überzeugender. Der psychisch angegriffene Folterknecht, die verzweifelte Gefangene, die undurchsichtige Psychologin - alles gut umgesetzt. Das Ganze wird in einem Wechsel aus "aktueller" Gesprächssituation mit der Psychologin und Rückblende zur Befragung Ayeshas präsentiert, birgt ein überraschendes (wenngleich nicht ganz logisches) Ende.

Über die FSK 18, die der Film bekam, lässt sich sicherlich streiten. Es gibt keine blutigen Szenen, kaum offen dargestellte körperliche Gewalt. Hier war wohl eher die fragwürdige Thematik ausschlaggebend.
Die Tonspur ist in Deutsch (DD 5.1 oder DTS 5.1) sowie Englisch (DD 5.1) wählbar, deutsche Untertitel können hinzugefügt werden.
An Extras serviert man den Original-Trailer, eine Bildergalerie und das Original-Filmposter. Selbstverständliche darf auch eine Trailer-Show nicht fehlen.

Mit "Torturer - A New Kind of Terror" schafft Graham ein kritisches Psycho-Drama für kritische Geister. Wer der eher ruhige Kost zugetan ist und auf einen ausgeklügelt-komplexen Plot verzichten mag, kann hier ein Auge riskieren. Für alle anderen heisst es: Weiterstöbern! (cs)

Wertung: (5 von 10 Punkten)