Das Chiemgauer Volkstheater DVD 2

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Datum: 05.09.2010 | VÖ: 16.07.2009 | Herausgeber: KNM Home Entertainment GmbH | Kategorie: Serie

Das bekannte "Chiemgauer Volkstheater" bringt sein Publikum schon seit über 80 Jahren zum Lachen. Das Unternehmen befindet sich noch immer in Familienbesitz und wurde 1984 von Amsi Kern an ihren Sohn Bernd Helfrich übergeben. Seit 1992 bis heute werden regelmäßig Bühnenstücke aufgezeichnet und im Bayrischen Rundfunk ausgestrahlt. Das erste Stück dieser DVD trägt den Namen "Vier Väter zu viel" und stammt aus dem Jahr 2007. Die zweite Aufführung "Glück auf der Alm" wurde deutlich früher aufgezeichnet, nämlich 1993. Solch eine seltsame Zusammenstellung gab es schon auf DVD 1 und es ist auch hier wieder nicht nachvollziehbar, warum man das so gemacht hat. Zumal es auf dem DVD-Cover keine Verweise darauf gibt und man aufgrund des Covers im ersten Moment auf die alten Klassiker schließt. Besser wäre es gewesen, alle oder zumindest ausgewählte Stücke chronologisch zu veröffentlichen und beispielsweise die älteren Aufführungen auf die erste und die neueren auf die zweite DVD zu legen. Abgesehen von diesem Hintergrundwissen merkt man kaum, dass so viele Jahre dazwischen liegen. Unterschiede gibt es nur im Bildformat, der Tonqualität und dem Schauspielerensemble.

In "Glück auf der Alm" trifft man auf die damals 71-jährige "Theater-Mutti" Amsi Kern. Sie ist es auch, die dem Stück den nötigen Pepp und eine gewaltige Portion Humor verpasst. Des Weiteren gibt sich "Pumuckl-Stimme" Hans Clarin die Ehre, der seine Rolle gewohnt charmant und souverän spielt. Doch auch die jüngere Generation kann hier mit der Elite mithalten. So beweist Michaela Heigenhauser als "fesche" Mali ihr Können und bringt durch ihre jugendhafte Frische Schwung ins Geschehen. Im Gegensatz zu DVD 1, bei der das neuere Stück mehr als das ältere überzeugen konnte, ist es hier genau umgekehrt. Bei "Glück auf der Alm" trifft man auf noch mehr Herzlichkeit, natürlicherer Spielweise und ein urbayrisches Ambiente, das Gemütlichkeit und eine gewisse Leichtigkeit vermittelt. "Vier Väter zu viel" besitzt zwar eine originelle Geschichte, dafür wirken aber einige Schauspieler zu verkrampft und man merkt deutlich, dass sie das Ganze nur spielen. Die Geschichte kommt zeitweise nicht richtig in Gang und hat weniger Lacher zu bieten. Außerdem ist die Kulisse zeitgemäß viel moderner gestaltet worden und es fehlt ein wenig an dieser urtypischen Gemütlichkeit, die nun einmal zum Volkstheater dazugehört. Ansonsten ist auch dieser Film durchaus sehenswert und bietet ein überraschendes Ende. Während der Pausen spielen die Musikanten "Stoaberg-Musi" traditionelle Musik aus der Region.

Die Produktgestaltung entspricht im Prinzip genau der ersten DVD. Die Grundfarbe ist diesmal rot und auf dem Cover sind Hans Clarin und Michaela Heigenhauser zu sehen. Auf der Rückseite findet man die Beschreibungen der Stücke sowie eine kleine Auswahl von Fotos aus den Aufführungen. Im Innenteil befinden sich auch noch einige Fotos, die den Hintergrund schmücken. Trotzdem ist die Aufmachung eher spartanisch aufgefallen, denn weitere "Extras" gibt es nicht. Kein Booklet, kein Bonusmaterial, noch nicht einmal ein animiertes Menü oder gar etwas so minimalistisches wie eine Kapitelauswahl sind zu finden. Man kann sich im Menü lediglich für das erste oder zweite Stück entscheiden. Bild- und Tonqualität sind aber in beiden Fällen ziemlich gut. Natürlich muss man bei dem älteren Stück ein paar Abstriche machen, aber man merkt die Unterschiede kaum und deshalb gibt es hier keinen Grund zur Kritik. Beide Stücke zusammen haben eine Spielzeit von 180 Minuten. (sl)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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