Ultimate Spider-man #1

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 15.09.2010 | VÖ: 13.07.2010 | Herausgeber: Panini Comics | Kategorie: Comic

Das Ultimative Universum ist nicht mehr dasselbe. Die verheerenden Katastrophen, die Magneto im "Ultimatum"-Zyklus auf die Menschheit losließ, haben ihre Spuren hinterlassen und auch das Leben von Peter Parker nachhaltig beeinflusst. Dass es seinen Arbeitgeber, den Daily Bugle seit der Flutwell in New York nicht mehr gibt und Peter nun in einer Burger-Bude arbeiten muss, ist da noch das geringste Problem.
Peters Schule musste viele Schüler der zerstörten Schulen aufnehmen und ist daher heillos überlastet. Dass sich unter den Jugendlichen auch Kitty Pride, eine Mutantin, befindet, macht die Situation n der Schule nur noch brisanter, denn seit Magnetos Angriff sind die Vorurteile und der Hass Mutanten gegenüber noch präsenter in den Köpfen der Menschen.
Doch auch das sind nicht Peters größte Probleme, denn eines Tages steht der plötzlich ziel- und kraftlose Johnny Storm, die Menschliche Fackel von den Fantastischen Vier vor seiner Tür und bittet um Obdach. Dabei hat es Peter privat schon kompliziert genug. Zwar hat er mit Gwen eine wunderbare Freundin an seiner Seite, doch seine Ex Mary-Jane, die mal eine enge Freundin der beiden war, ist seit der Trennung von Peter fast schon unnahbar abweisend geworden.
Wie es üblich ist im Leben des Netzschwingers bereits Peter Parkers Alter Ego ihm natürlich zeitgleich ebenfalls mehr als genug Sorgen: Mysterio greift hart und schonungslos nach der Vorherrschaft in der Unterwelt und räumt zunächst den Kingpin aus dem Weg, um sich dann öffentlich als der neue Machthaber im Big Apple anzukündigen. Spider-mans Eingreifen in einen Raubzug von Mysterio machen für den Schurken die Sache zu einer persönlichen Angelegenheit und so landet der Netzkopf ganz oben auf Mysterios Liste. Zum Glück zeigt sich ab und zu eine vollends vermummte Gestalt und greift helfend ein, doch ganz ohne eine Ahnung zu haben, wer da vor ihm steht, ist Spider-man die Sache auch nicht ganz geheuer.

Es ist viel los in den ersten sechs Heften der neu aufgelegten Serie um den ultimativen Spider-man. Dem Protagonisten werden nur wenige ruhige und behütende Elemente gegönnt, aber dafür ist er ja ein waschechter Held und schon eine ganze Weile dabei, er nimmt alles also mit viel Fassung. Der Leser muss das recht hohe Schritttempo der Ereignisse selbst zu verarbeiten lernen. Die einzelnen kleinen Handlungsfäden wechselt relativ rasch durch und so kommt nie eine Länge auf, allerdings beschleicht einen ein ganz klein wneig das Gefühl, dass man doch etwas zu viel Handlung in jedem Heft unterbringen wollte. Das hat zwar den Vorteil, dass nichts ewiglich ausgewalzt wird, aber ein paar nicht ganz so triviale Vorgänge, z.B. dass Johnny Storm bei Peter einzieht, werden eben so noch in ausreichendem Maße verhandelt, bevor es dann schon wieder zum nächsten Thema geht. Kurzweilig ist das durchaus, aber einen halben Schritt zu schwungvoll abgehandelt.
Beim Lesen stört leider einige Male der Wechsel zwischen dem klassischen Layout Seite-für-Seite und dem neumodernen "Widescreen"-Layout, bei dem sich die Panels über eine Doppelseite entspinnen und man quasi zeilenweise quer über die Doppelseite hinweg lesen muss. An sich ist das nichts Schlimmes, doch der Wechsel von Klassisch zu Widescreen ist nicht immer deutlich genug markiert, sodass man erst im Lesen selbst bemerkt, dass man sich aus Unwissen genau falsch verhalten hat: man hat entsprechend des klassischen Layouts gelesen, hätte aber Widescreen lesen sollen - und umgekehrt.
Vielleicht liegt es nur an der engen Bindung des Sammelbandes, einige wenige Male wird man aber kurze Irritationen erfahren.
Das Leseerlebnis wird aber dadurch nur für den Moment der Orientierungssuche geschmälert. Ansonsten ist das Comic rundum wunderbar produziert. Die Zeichnungen sind klar, dynamisch und sehr ansehnlich koloriert und passen im Stil wunderbar zum Superhelden-Seifenoper-Mix der Serie.

"Ultimate Spider-man" ist somit angenehm leichtblütiges Popcorn-Comic, zwar nicht mit viel Tiefgang, aber dennoch einer spürbaren Portion Herz. (mp)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.