The Firm - 3. Halbzeit

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Datum: 27.08.2010 | VÖ: 19.08.2010 | Herausgeber: Ascot Elite | Kategorie: Film

Nach "The Football Factory" (2004) ist mit "The Firm" im Jahr 2009 der zwischenzeitlich zweite Film von Regisseur Nick Love erschienen, der sich mit Hooligans in England befasst. Dass der Regisseur einen besonderen faible für diese Thematik hat, ist seiner Vergangenheit geschuldet, in der er selbst den berühmtberüchtigten Jungs des FC Millwall angehörte.

Die Hauptrollen des Films werden von "Bex" (Paul Anderson), einem der Anführer der "Inter City Firm" von West Ham United, sowie von "Dom" (Calum McNab), einem 17jährigen Jungen der zur Firma hinzustößt, gespielt.

Bex ist ein Mann mittleren Alters der unter der Woche als Immobilien-Makler tätig ist und am Wochenende seine Jungs in den Kampf gegen verfeindete Fußballgruppen führt.

An einem Abend gerät er in einer Disco in einen Disput mit ein paar Jugendlichen. Als jene Jugendliche erfahren mit wem sie sich angelegt haben, beschließen sie sich bei ihm zu entschuldigen. Insbesondere die Courage des jungen Dom imponiert ihm weshalb er ihn fortan unter seine Fittiche nimmt. Dom fährt von nun an mit den Jungs von West Ham zum Fußball. Die bevorstehende Weltmeisterschaft veranlasst Bex dazu, verfeindete Firms eine Zusammenarbeit gegen die Deutschen vorzuschlagen. Die anderen Anführer sind von diesem Vorschlag jedoch wenig begeistert und bieten ihm an, falls seine Firma sie in den folgenden Aufeinandertreffen besiegen würden, sich ihm bei der WM unterzuordnen. Folglich kommt es zu einigen Außeinandersetzungen, die geprägt sind von Feindschaft und Brutalität.

Inhaltlich kann der Film leider wenig überzeugen. Gespickt mit zahlreichen Klischees und unrealistischen Darstellungen verwundert es den szenekundigen Zuschauer durchaus, dass solch eine Darstellung von einem Regisseur stammt der es doch eigentlich besser wissen müsste. Die Handlung spielt zwar in den 80er Jahren, jedoch ist die Darstellung der Kleidermode der damaligen Zeit nicht unbedingt gelungen. Außeinandersetzungen gibt es in diesem Streifen eigentlich kaum, der Großteil handelt vom Teenager Dominic und seinem Versuch "dazu zu gehören". Ein Fußballspiel ist im ganzen Film nicht zu sehen, ebenso wenig wie Situationen in oder an Fußballstadien. Vom glorreichen erstürmen von Tribünen, was damals eine gängige Praxis war, demnach ebenso wenig. Dass Hooligan-Gruppen zwar damals Visitenkarten ihren geschlagenen Gegnern hinterließen mit Aufdrucken wie "Congratulations, You have just met the ICF" entspricht zwar der Realität, dass diese jedoch an demolierten Autos im DIN A4 Format angebracht wurden, schmälert den Charme eines solchen Brauchs dann doch erheblich. Ebenso wird wenig auf normalen Konfrontationen eingegangen sondern vielmehr die Außeinandersetzung mittels Waffen (Baseballschläger, Holzlatten, Knüppel, Hämmer, Messer, etc.) dargestellt. Auch die Eingliederung des jungen Dominic wirkt unrealistisch. Vor allem als er sich gegenüber einem der Anführer behaupten möchte, genügt ein plumper Kontra-Spruch und er ist fortan akzeptiert. Mit Realismus hat dies demnach leider wenig zu tun. Einige Tatsachen wurden angeschnitten, jedoch entweder in der falschen Gewichtung oder allgemein ungenügend wiedergegeben. Sei es die Hierarchie einer solchen Vereinigung, seien es die Aufeinandertreffen, die Wortgefechte oder allgemein der gesamte Verlauf. Wer "The Football Factory" gesehen und zugleich einen durchaus realistischen Einblick in die Gewaltszene in Großbritannien bekommen hat, wird von diesem Film maßlos enttäuscht sein. Bei allem Markenkult um ellesse, FILA & co. bietet dieser Film dann doch nur Magerkost.

Die Ausstattung der DVD überzeugt hingegen. Der Film kann sowohl auf Deutsch (DTS 5.1, Dolby Digital 2.0) als auch auf Englisch (Dolby Digital 2.0) angesehen werden, Untertitel gibt es zudem auf Deutsch. Bei den Extras wurde nicht gespart und so gibt es neben dem Originaltrailer sogar noch ein paar entfernte Filmszenen, ein Making Of, Interviews und einiges mehr. Das Bild liegt im 16:9 Widescreen-Format vor und überzeugt den gesamten Film über mit kräftigen Farben und scharfen Bildern. Die Laufzeit beträgt ca. 86 Minuten. Verpackt ist die DVD in einer Amary-Hülle, welche zudem in einem buntbedruckten Pappschuber Platz findet. (sw)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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