Liebling Kreuzberg - Staffel 4

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Datum: 27.08.2010 | VÖ: 12.08.2010 | Herausgeber: Euro Video | Kategorie: Serie

"Liebling Kreuzberg" ist eine sehr erfolgreiche Serie, die mehrfach mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Hauptfigur ist Robert Liebling (Manfred Krug), Rechtsanwalt und Notar mit einer Kanzlei in Kreuzberg.

Mit seiner schnoddrigen und unkonventionellen Art entspricht er nicht dem typischen Bild eines Anwaltes. Gerne wälzt er auch seine Aufgaben an seine Partner ab und wendet sich eher seinen Vergnügungen zu, wie dem Motorrad fahren oder seinen zahlreichen und ständig wechselnden Frauenbekanntschaften. Doch wenn ihn ein Fall interessiert, dann beißt sich der Mann mit dem Dreitagebart fest.

Wichtig sind in dieser Serie vor allem die Frauen um die Hauptfigur: Lieblings Tochter Sarah (Roswitha Schreiner) und seine Sekretärinnen Paula (Corinna Genest) und Senta (Anja Franke). Doch nichts wäre die Serie ohne den immer wieder kehrenden Witz um Lieblings heiße Vorliebe für Götterspeise.

In der hier vorliegenden vierten Staffel gibt es folgende Episoden zu sehen:

01. Einmal Anwalt " immer Anwalt
02. Berlin ist ein Dorf
03. Rote Ohren
04. Lernet, ihr Richter auf Erden
05. Des Menschen Wille
06. Speckkartoffeln mit Pflaumen
07. Widerstand und so weiter
08. Spatz in der Hand
09. Wer schmeißt denn da mit Lehm
10. Kein bißchen schwanger
11. Ein bißchen Gewalt
12. Ladendiebstahl lohnt sich
13. Weiche Landung

In diesen Folgen merkt Robert Liebling, dass er doch sehr gerne als Anwalt gearbeitet hat und er vermisst den Gerichtsmief. Er erkämpft sich ein Büro und kann seine ehemalige Sekretärin Senta überreden, wieder bei ihm einzusteigen. Bald melden sich auch die ersten Klienten.

Das Besondere an dieser Serie ist eindeutig der Zeitgeist, den sie vermittelt. Was für München Monaco Franze ist, ist für Berlin Anwalt Liebling. In den ersten Staffeln ist noch überall die Mauer und das geteilte Berlin zu sehen und zu erleben.

Ab der hier vorliegenden Staffel, die 1994 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, ist Berlin und natürlich auch Deutschland wiedervereinigt. Dies wird zwar nie so deutlich thematisiert und die Serie politisiert nicht. Dennoch bekommt man die Situation in Deutschland immer mit anhand der verhandelten Fälle und den Menschen, die Liebling begegnen. Vor allem der Berliner Osten, der zu dieser Zeit noch voll vom (Nicht-)Charme der ehemaligen DDR lebt, steht hier immer wieder im Mittelpunkt.

Und genau das macht die Serie sehenswert: Natürlich ist Liebling mit seiner schnoddrigen Art ein echtes Highlight unter den geleckten Anwälten dieser Welt. Seine "Scheiß egal"-Haltung führt zwangsläufig zu witzigen Dialogen, wobei das gute Drehbuch noch unterstützend wirkt. Aber dennoch ist und bleibt diese Serie in erster Linie ein sehr sehenswertes Zeitdokument über das Berlin kurz vor und kurz nach der Wende.

Was die Fans dieser Serie bemängeln, ist, dass für die vierte Staffel nicht der sonst immer zur Verfügung stehende Jurek Becker die Drehbücher schrieb, sondern Ulrich Plenzdorf als Autor engagiert wurde. Daher ist sein Liebling Kreuzberg ein wenig anders angelegt als bei den anderen vier Staffeln. Daher stellt die vierte Staffel ein wenig das Stiefkind dieser Reihe dar. Vielleicht ist auch das ein Grund dafür, dass diese als letztes erschienen ist.

Die DVD-Box ist sehr liebevoll gestaltet, bei der Wert aufs Detail gelegt wurde. So sind zum Beispiel die einzelnen DVDs mit unterschiedlichen Teilen des Berliner Stadtplans bedruckt. (sak)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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