Star Trek – Die Gesetze der Föderation

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Datum: 25.07.2010 | VÖ: 01.06.2010 | Herausgeber: Cross Cult | Kategorie: Roman

Einen etwas anderen Blick auf das Star-Trek-Universum verspricht uns der Klappentext, einen idealen Auftakt für die für den Sommer geplante Trilogie "Destiny".

Zugegeben, es ist ungewöhnlich, dass man als Leser nicht mit einer Raumschiff- oder Stationsbesatzung mitfiebert, die ein ungewöhnliches Abenteuer in den unendlichen Weiten des Universums erlebt. Stattdessen greift Autor DeCandido die sonst als Nebenfiguren auftretenden Politiker des Star-Trek-Universums auf und beleuchtet deren Alltag näher.

Man muss dazu sagen, dass das Star Trek-Universum von Seiten der Erschaffer nicht als politisches System geschaffen wurde. Es gibt stets nur die Föderation und die anderen Rassen. Vereinzelt traten zwar Rechtsanwälte oder auch die Präsidenten der Föderation auf, aber die Funktionsweise des Systems, die Gremien, Ausschüsse und ihr Zusammenspiel wurden nie hinreichend definiert, im Gegensatz zu einer Serie wie "Babylon 5", bei der die Politik wichtiger Bestandteil des Gesamtkonzepts ist.

Insofern versucht DeCandido etwas mit Leben zu füllen, das nie existiert hat. Auch wenn hier und da ein bekannter Gast im Buch erscheint, die einzelnen Handlungsfäden plätschern einfach ereignislos dahin, werden dafür aber über das gebotene Maß diskutiert. Nur so ist vermutlich zu erklären, dass "Die Gesetze der Föderation" mit ca. 440 Seiten das bisher dickste Star-Trek-Buch des Cross-Cult-Verlags ist.

Das Buch schildert die ersten Monate der Amtszeit von Präsidentin Bacco. Dazu gehören ein juristischer Skandal um ein Ratsmitglied, eine Bedrohung durch remanische Flüchtliche, ein misslungener Erstkontakt sowie diverse "rgernisse mit den Föderationsmedien.

Alleine der Handlungsstrang um die Remaner zeigt, was von diesem Roman zu erwarten ist: Einerseits sind die Ansätze hochinteressant, weil sie die Geschichte des Alpha-Quadranten weitererzählen. Andererseits läuft dieser Handlungsstrang einfach ins Leere, weil sich die Remaner, nachdem sie geschlagene 200 Seiten lang für Aufruhr und diplomatischen "rger gesorgt haben, kurzum selbst zerstören.

"rgerlich von Seiten der Verlagspolitik ist vor allem, dass der Roman starke Bezüge zur hochgelobten "A Time To"-Reihe aufweist, die zwischen den Star-Trek-Filmen 9 und 10 spielen und bisher nicht in deutscher Sprache erschienen sind. Layout und Nachwort sind dagegen wie immer vorbildlich, auch wenn das Lektorat diesmal wieder ein paar kleinere Rechtschreibfehler übersehen hat ("Stehgreif").

Insgesamt ein zwiespältiger Roman, der trotz seiner guten Ansätze die Zielstrebigkeit der anderen Star-Trek-Romane vermissen lässt und oft nur langatmige Diskussionen schildert. (fk)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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