American Amok - Bad Day on the Block

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Datum: 16.07.2010 | VÖ: 14.05.2010 | Herausgeber: epix | Kategorie: Film

In einer selbstlosen Handlung, rettet Feuerwehrmann Lyle Wilder ein Baby, aus einem brennenden Drogenlabor, kurz bevor dieses in sich zusammenfällt. Damit wird er zum gefeierten Helden der Stadt, als Sinnbild eines tugendhaften Brandbekämpfers. Niemand ahnt, dass hinter seiner Fasade eine schwer angegriffene Psyche schlummert. Erst als eine Hitzewelle die typisch amerikanische Vorzeigesiedlung niederdrückt, brennen ihm die Sicherungen durch. Seine Nachbarn, die Familie Braverton, werden Opfer seiner Agressionen.
Nachdem der Sohn, Zach Braverton, ein ferngesteuertes Flugzeug durch die Scheibe von Lyles Schlafzimmer schickte, erscheint dieser im Hause Braverton und bedroht die anwesende Mutter und deren Kinder. Zunächst erfolglos, versucht diese, anschließend die Polizei von Lyles Gefährlichkeit zu überzeugen. Der bekannte und beliebte Held der Stadt ein Psychopath? - man glaubt ihr nicht. Schließlich lassen sich die Polizisten doch zu einem klärenden Gespräch mit Wilder überreden. Doch dieser windet sich geschickt aus der Misere, schiebt die Schuld auf familiäre Probleme der Bravertons - häusliche Gewalt und Medikamentenmissbrauch seien dort an der Tagesordnung. Die Ordnungshüter ziehen unverrichteter Dinge ab.
In den folgenden Stunden offenbart Lyle sein wahres Gesicht und nicht nur die Bravertons werden Zeuge, wie Tod sowie Terror in der Vorstadtidylle Einzug halten ...

Mit "American Amok" serviert Regisseur Craig R. Baxley einen soliden Thriller, der Kurzweil zu erzeugen weiß, ab und an jedoch im Bedienen genretypischer Klischees übertreibt. Eine recht einfach gestrickte Handlung, ein kleiner Darstellerkreis, ein oft bedienter Plot - kann gut gehen, muss es nicht. Baxleys Vorhaben gelingt, wenngleich etwas mehr Spannung, dem Streifen sicherlich gut getan hätte. Zu oft ist der Fortgang der Geschichte allzu durchsichtig und hemmt den Nervenkitzel, der doch eigentlich der Filmsparte zu eigen sein sollte. Sei es, wie es will - unterhaltsam bleibt das Ganze trotzdem.
Nach und nach erfährt das Publikum von Wilders innerer Zerrüttung, welche die Trennung von seiner Frau und dem gemeinsamen Kind erzeugte, wie er Verantwortung und Schuld auf andere übertragt, dabei in der glücklichen Braverton-Familie geeignete Opfer findet. Ausflucht findet er desweiteren in religiösem Fanatismus - im Verlauf des Streifens, gibt die Figur des Lyles immer wieder Bibelverse zum Besten. Narretei beherscht in seinen Augen die Nachbarschaft - "die Rute der Disziplin wird sie auf immer vertreiben!"
Charlie Sheen mimt den Psychopathen selbst absolut überzeugend, weiß von Anfang an das Böse, welches im populären Feuerwehrmann schlummert, geschickt über Mimik und Gestik umzusetzen. Ein ungewohnt finsterer Sheen, welcher ihm aber gut steht.

Die 84 Minuten Film lassen sich mit einer deutschen (DD 5.1) oder englischen Tonspur (DD 2.0) verfolgen. An Extras werden der Originaltrailer und eine Trailershow zu weiteren Veröffentlichungen aus dem Hause epix gerreicht. Die Veröffentlichung hat eine FSK 16 erhalten.

Das Jahr 1997 warf sicherlich weit stärkere Werke für den Markt ab, jedoch ist "American Amok" definitiv kein schlechter Film. Wer nicht das ganz große Hollywood-Kino sucht und dem Genre des Thrillers nicht abgeneigt ist, mag hier eine nette Abendunterhaltung finden. (cs)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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