Seit dem Civil War ist in der Welt der Marvel-Helden nichts mehr so, wie es einmal war. Amerikas größter Held Captain America alias Steve Rogers ist in den Wirren gefallen und wird seitdem schmerzlichst vermisst und das nicht zuletzt von seinem Freund, dem neuen Führer von S.H.I.E.L.D Tony Stark, besser bekannt als Iron Man.

Die von der Comicikone Alex Ross, zusammen mit Jim Krueger geschriebene 12-teilige Maxi-Serie "Die Rächer und die Invaders" (Originaltitel: Avengers/Invaders) erscheint hierzulande bei Panini Comics. Die US-Hefte werden dabei im Rahmen von 100% Marvel in zwei Bänden veröffentlicht. Der erste Band enthält die Ausgaben 1-6 der Serie.

Wir schreiben den Dezember 1943. Die Invaders sind mit amerikanischen Soldaten tief in die Reihen der Nazis vorgedrungen und arbeiten sich immer weiter im erbitterten Kampf voran. Doch ein mysteriöser Nebel führt die tapfer kämpfenden Helden direkt ins New York des 21. Jahrhunderts. Verwirrt sehen die Mannen um Captain America hierdrin eine List Hitlers und seiner Nazis. Doch die Ankunft der Invaders birgt nicht nur für das Team eine Gefahr in sich, sondern auch unmittelbar für die Gegenwart und Zukunft. Von dieser Gefahr wissend, setzen die Rächer um Iron Man und die alternativen Rächer um Wolverine, Spider-Man und Dr. Strange Alles daran, die Zeitanomalie zu beheben und die Invaders sicher und ohne unnötige Zwischenfälle in ihre Zeit zurückzubringen. Aber unterschiedliche Interessen aller Beteiligten erschweren die Umsetzung ihrer Pläne...

Die ersten sechs Ausgaben wissen zu überzeugen. Dabei ist es nicht unbedingt die Zeichenarbeit Steve Sadowskis und Patrick Berkenkotters, die die Highlights des Bandes setzt. Vielmehr ist es die ausgeklügelte Erzählstruktur der Geschichte aus der Sicht verschiedener Protagonisten. Kommt es in vielen Crossovern aufgrund der Fülle an Helden oft dazu, dass Charaktertiefe und -beteiligung in der Handlung ausbleibt, so schaffen es Ross und Krueger jedem Charakter seinen Handlungsspielraum zuzuteilen. Allein Spider-Man erfüllt hier nur Klischees. Abgesehen davon ist mit dem Aufstand der L.E.M.s ein im gegebenen Kontext interessanter Nebenschauplatz entstanden - vor allem zur Diskussion um künstliche Intelligenz. Der zentrale Platz Captain Americas im Marvel-Universum kommt auch in dieser Serie erneut zum Vorschein und so mehren sich die Anzeichen, dass der Wunsch der Bürger der Marvel-Erde und vieler Comicleser von der Rückkehr Captain Americas nicht nur mit dem Erscheinen eines Caps aus der Vergangenheit gestillt werden wird. Diese Serie verspricht noch einige interessante Wendungen!

Randnotiz: Die Gesamtserie ist bereits bei Panini Comics erschienen. (ms)

Wertung: (7 von 10 Punkten)