Up in the air

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Datum: 18.06.2010 | VÖ: 04.06.2010 | Herausgeber: Paramount | Kategorie: Film

Die Idee zu "Up in the air" stammt aus der Feder vom amerikanischen Schriftsteller Walter Kirn. Er erzählt in seinem Roman "Mr. Bingham sammelt Meilen" eine ganz ähnliche Geschichte. Der Regisseur Jason Reitman nahm sich der Vorlage an und brachte die Erzählung als Tragikkomödie 2009 auf unsere Leinwände. "Up in the air" bekam bereits einige Auszeichnungen wie z.B. den Golden Globe für das beste Drehbuch, einen Satellite Award für die beste Filmmusik sowie viele weitere Nominierungen. Jason Reitman hat bereits Regie geführt bei den erfolgreichen Filmen "Juno" und "Thank you for smoking". Mit "Up in the air" ist Reitman ein ganz großer Film gelungen der einen zum Nachdenken anregt, rasante Ortswechsel und spritzige Dialoge bietet und der mit hervorragenden Schauspielern glänzt die wie gemacht für die Rollen sind.

Für den Vielflieger Ryan Bingham ist das Fliegen eine wahre Lust. Rund 322 Tage im Jahr ist er für seine Firma unterwegs und reist quer durchs ganze Land. Ryan ist stolz darauf und versteht sich unterwegs auf Luxus. Sei es in Sachen Hotels, Mietautos oder Flugzeugen. Alles muss perfekt sein. Dagegen wirkt sein Apartment in Nebraska irgendwie kahl, eintönig und so überhaupt gar nicht luxuriös. Seine Aufgabe ist es sich um den Rausschmiss von Angestellten zu kümmern wenn Chefs sich nicht damit befassen wollen. Ryan übernimmt diese Aufgabe äußerst professionell und mit einer enormen Freundlichkeit, aber nie ohne sein Gegenüber darauf hinzuweisen, dass so eine Kündigung auch immer neue Perspektiven bietet. Da die Flughäfen wie sein zweites Zuhause sind kennt er sich dort bestens aus und weiß z.B. in welche Schlangen er sich einreihen muss um möglichst zeitsparend seinen nächsten Flug zu erreichen. Und er ist mit Karten für beinahe jeden Zweck ausgerüstet. Dabei hat Ryan doch eigentlich nur ein Ziel vor Augen. Er möchte als siebter Passagier überhaupt die magische Grenze von 10 Millionen Flugmeilen bei seiner Fluglinie American Airline durchbrechen und somit in den Besitz einer sehr exklusiven Kundenkarte gelangen. Nebenbei hält Ryan gut bezahlte Seminare ab. Mit Hilfe eines imaginären Rucksacks demonstriert er den Besuchern die Nutzlosigkeit von Besitztümern und emotionalen Bindungen die seiner Meinung nach alle nur hinderlich und störend sind. Eines abends trifft Ryan in einer Hotellobby auf die Managerin Alex. Sie ist genau wie er kaum zu Hause sondern immer auf Reisen. Die beiden beginnen einen Spiel mit ihren vielen Mitgliedskarten, diskutieren über Hotels, Autovermietungen, Fluggesellschaften... Schließlich landen die beiden zusammen im Hotelzimmer und verbringen eine ungezwungene Nacht miteinander.

Doch dann scheinen dunkle Wolken aufzuziehen an Ryans perfekten Horizont und sein gewohntes Leben scheint ins Schwanken zu geraten. Sein Chef hat Natalie eingestellt. Sie hat eine kostengünstige Alternative für die Firma gefunden die für Ryan eine mittlere Katastrophe bedeutet. Natalie möchte die betroffenen Leute via Internet-Konferenzschaltung entlassen. Damit würde er zum Innendienst verdonnert werden und das muss verhindert werden. Kurzerhand nimmt er Natalie mit auf eine Geschäftsreise durchs ganze Land um sie von den Vorteilen des persönlichen Freistellungsgesprächs zu überzeugen. Im Verlauf der Reise muss Ryan feststellen, dass Natalie viel sensibler ist als ihr äußeres Erscheinungsbild vermuten ließ. Auch Natalie muss erkennen was für eine Verantwortung dieser Job mit sich bringt und wie souverän man damit umgehen muss um ihn meistern zu können. Dann trifft Ryan die attraktive Alex wieder mit der er eine Affäre nach Terminplan beginnt. Schritt für Schritt scheint entwickelt sich daraus etwas Ernsthaftes und Ryan beginnt allmählich den Boden unter den Füßen zu verlieren. Er muss erkennen, dass auch er tief im Inneren emotionale Bedürfnisse hat und sich binden möchte. Als er dann schließlich Alex zu Hause aufsucht muss er bitterlich feststellen, dass sie bereits eine eigene Familie hat. Nun muss er sich mit ganz neu gewonnen, längst unterdrücken und verdrängten Gefühlen auseinander setzen was schmerzliche Erfahrungen mit sich bringt.

Die Story von "Up in the air" spielt sich größtenteils auf Flughäfen, in großen Büros verschiedener Firmen und in Hotels ab. Bereits im Vorspann gibt es tolle Aufnahmen von amerikanischen Städten aus der Vogelperspektive die auch im Laufe des Films immer wieder gezeigt werden. Optisch wirkt der Film irgendwie "edel" wozu die schönen Aufnahmen einen großen Teil beitragen, aber auch die Szenen im 1.-Klasse-Bereich des Flugzeugs oder in noblen Hotels. Aber auch George Clooney im eleganten Anzug und stets ordentlich und vornehm gekleidet trägt einen großen Teil dazu bei. Überhaupt scheint die Rolle des Ryan perfekt auf Clooney abgestimmt zu sein. Er bekommt Unterstützung von Vera Farmiga, die in die Rolle der Karrierefrau und Seelenverwandte Alex schlüpft sowie von Anna Kendrick, die in dem Film die nach Karriere strebende, etwas naive Natalie spielt. In "Up in the air" werden immer wieder Menschen gezeigt denen gerade gekündigt wurde und die ihren Frust, ihre Wut und Angst darüber rauslassen. Es sind hauptsächlich Laien, die in ihrem realen Leben tatsächlich erst kürzlich entlassen wurden. Gerade deshalb wirken ihre Reaktionen darauf vermutlich so authentisch und unterschiedlich. Der Film bietet einen hohen Wert an Unterhaltung und regt zum Nachdenken an. Er wertet mit intelligenten und zum Teil bissigen Dialogen auf. Ein absolut sehenswerter Film den man auf sich wirken lassen sollte.

Der Film hat eine Laufzeit von ca. 105 Minuten. Als Special Features findet man u.a. entfernte Szenen und Kommentare der Filmemacher auf der DVD. Die Bild- und Tonqualität sind sehr gut. Man kann sich den Film in den Sprachen Deutsch und Englisch anschauen. Als Untertitel kann man neben den beiden Sprachen auch noch die Türkische wählen. Auf dem Cover findet man ein Bild von Ryan und Alex das eine Szene aus dem Film darstellt. Auf der Rückseite gibt es ebenfalls einige Bilder und eine kurze Inhaltsangabe. Die Hülle ist in ansprechenden und sehr passenden Farben gewählt. (cf)

Wertung: 9 von 10 Punkten (9 von 10 Punkten)

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