Sidekicks

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Datum: 09.06.2010 | VÖ: 26.03.2010 | Herausgeber: MIG Film | Kategorie: Film

Die Action-Komödie "Sidekicks" ist ein Film aus dem Jahr 1992. Im Mittelpunkt steht der berühmte Schauspieler und Träger des schwarzen Gürtels, Chuck Norris. Das besondere ist: er spielt sich selbst. Doch eigentlich ist es der Teenager Barry, der sein Idol Chuck Tag für Tag ins Leben ruft und mit ihm in seinen Tagträumen spannende Abenteuer erlebt. Seine Vorstellungen sind so real, dass Barry tief in seine Traumwelt versinkt und von Außenstehenden kaum ansprechbar ist. Da er zudem auch an Asthma leidet, ist er in seiner Klasse der Außenseiter, wird gehänselt und verprügelt. Deshalb sieht er Chuck in seinen Träumen als Partner und auch als einzigen guten Freund. Diese Vorstellungen bestärken ihn nicht nur im Sportunterricht die schwierige Aufgabe zu meistern ein Seil hochzuklettern, sondern auch selbst die Karate-Kunst zu erlernen. Bei Mr. Lee ist er dabei in den besten Händen. Er gewinnt dadurch nicht nur an Stärke und Selbstvertrauen, sondern auch das Herz der hübschen Lauren. Nun will er aber auch zeigen, was in ihm steckt. Bei den Karate-Meisterschaften steht er seinem schlimmsten Feind gegenüber, doch wie immer ist sein Freund Chuck Norris an seiner Seite. Aber halt " ist es diesmal wirklich nur ein Traum?

"Sidekicks" beweist trotz der teilweise recht verspielten Tagträume, dass er ein durchaus ernstzunehmender Film mit vielen Stärken ist. Er wird fabelhaft in Szene gesetzt und zeigt, dass man mit eisernem Willen und Selbstvertrauen, alles erreichen kann. Auch wenn das nach Wunschdenken und Schönmalerei klingt, wird der Weg dahin durchaus realistisch dargestellt. Man fiebert regelrecht mit und auch, dass der Film nicht mit einer Romanze, sondern einem Neuanfang endet, ist doch sehr erfrischend. Einen großen Beitrag am Gesamterfolg leisten die tollen, sympathischen Schauspieler. Sie machen den Film glaubhaft und natürlich. Auch die Fieslinge, ohne die solch einem Film gar nicht bestehen könnte, wirken sehr authentisch. Doch es ist kaum zu fassen, dass Hauptdarsteller Jonathan Brandis (Barry) sich im Alter von 27 Jahren, im Jahre 2003, wegen Depressionen das Leben nahm. Er wirkte auch vor "Sidekicks" in vielen namhaften Produktionen mit und in ihm steckte eine Menge schauspielerisches Talent. Bedauerlich, dass es so enden musste.

Die einzigen zwei kleineren Kritikpunkte den Inhalt betreffend sind zum einen, dass man die Tagträume etwas zu sehr ausgebaut hat. Zum anderen hat man das typische Klischee eingebracht, dass Lauren Barry anfangs nur bemitleidet und sich erst richtig für ihn interessiert, als er sich zum ersten Mal gegen die anderen wehrt. Was sehr positiv auffällt, ist die tolle digitale Bearbeitung des Filmmaterials. Die Farben sind sehr kräftig und satt und die Bildqualität ist überwiegend rein. Leider konnte man aus dem Ton nicht ganz soviel herausholen. Er ist recht dumpf, aber trotzdem noch gut verständlich. Der Film hat eine Laufzeit von ca. 97 Minuten. Dazu kommt noch etwas Bonusmaterial, wie eine Trailershow einiger Filme mit Chuck Norris, Bildern aus dem Film "Sidekicks" und, wie auf dem Cover beschrieben, einem "Selbstverteidigungskurs mit Chuck Norris", der sich als "Kampftraining Teil 3" entpuppt. Das seltsame ist auch, dass die angegebene Zeit von ca. 20 Minuten nicht mit der richtigen Laufzeit von 43 Minuten übereinstimmt und auch vorher nirgends darauf hingewiesen wird, dass es sich nur um den dritten Teil handelt oder wo die restlichen Teile zu finden sind. Das legt wiederum einen kleinen Schatten auf die sonst gelungene Veröffentlichung. Gründlichkeit gehört genauso dazu wie technischer und gestalterischer Aufwand. An die Möglichkeit eines Wendecovers hat man aber gedacht und die tolle Musik, die den Film durchzieht, findet man auch im Menü wieder. Dafür gibt es leider keine Animationen und auch ein Booklet hätte den guten Eindruck perfekt gemacht. (sl)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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