X-Men Sonderband - Young X-Men #2

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Datum: 17.06.2010 | VÖ: 06.10.2009 | Herausgeber: Panini Comics | Kategorie: Comic

Eigentlich verstehen sich die X-Men als eine Art Familie, doch das Team der Young X-Men hat aktuell mehr als genug Schwierigkeiten, auch nur ein wenig Vertrauen füreinander zu empfinden.
Seit der Unterwanderung durch den Cyborg Donald Pierce und dem Tod von Wolf Cub ist das Team stark angespannt und speziell Rockslide ist unruhig: Wolf Cub war sein Freund und Ink, der mal in den Diensten des Hellfire Club stand (wie Pierce auch) ist Teil des Teams, was Rockslide als permanente Provokation empfindet.
Cyclops versucht Ruhe und Ordnung in das Team zu bringen, verhält sich dabei aber mitunter sehr distanziert und kühl, während Dani Moonstone und Sunspot als Anführer der Young X-Men sich direkt in die Interaktion mit den jungen Mutanten begeben. Langsam scheinen sich die Wogen tatsächlich zu glätten, doch eine neue Aufgabe wartet auf das Team.
Ink, dessen Tätowierungen seine verschiedenen Superkräfte repräsentieren, muss erfahren, dass er kein Mutant ist, sondern die Kräfte nur durch die Körperverzierungen auf ihn projiziert werden. Verantwortlich ist der Tätowierer Leon Nunez, welcher wiederum ein echter Mutant ist und seinen Willen in Form von Tätowierungen auf seine Kunden übertragen kann - und ihnen so Kräfte verleiht. Als die Young X-Men von einer tätowierten Gangster-Bande erfahren, die mit außergewöhnlichen Kräften gesegnet zu sein scheint, ist ihnen klar, dass Nunez einen Sonderhandel mit Kräften betreibt.
Damit die Young X-Men eine Chance gegen die Überzahl der Gegner haben, muss Cipher ihre Tarnung aufgeben, um Ink, der sich vom Team losgerissen hatte, wieder zu reaktivieren. Durch die Entdeckung, dass die ganze Zeit Cipher in ihrer Nähe war, wird das Vertrauen der Gruppe erneut erschüttert.
Derweil hat Dust ganz eigene Probleme. Ihre Transformation zu Glas durch die Hände von Magma haben ihre Zellstruktur nachhaltig geschädigt und der einzige, der ihr Heilung in Aussicht stellt, ist der gefangene Donald Pierce.

Es ist einiges los in den Reihen der Young X-Men. Der redaktionelle Teil dieses Bades verrät auch, weshalb sich einige Passagen wie durchgehechelt anfühlen: aufgrund des schlechten Standes der Serie in den USA musste Autor Guggenheim einen Handlungsbogen, den er auf drei Jahre ausgelegt hatte, auf nur zwölf Einzelausgaben stutzen. Somit erklärt sich auch, weshalb mitunter recht straff geführte Dialoge passieren, allerdings vertut Guggenheim auch gern mal eine halbe oder ganze Seite mit nichtssagendem Sprücheklopfen der Figuren. Schade ist dabei vor allem, dass speziell Rockslide und Anole regelrecht für leere Worthülsen verheizt werden.
Die einzelnen Missionen der Young X-Men, eine Insel mit Monstern und danach die Super-Straßengang wirken nur wie Beschäftigungstherapie für die anderen, während kleine Elemente beider Missionen helfen sollen, die Erzählung um Ink voran zu treiben. Hier ist das Gleichgewicht zwischen den Charakteren eindeutig sehr schief.
Zum Ende des Bandes rückt dann Dust mehr in den Vordergrund und Guggenheim bedient sich des Stilmittels des Ausblicks in eine mögliche Zukunft, was man aber von Grant Morrison schon mehr als einmal in einer X-Men-Serie sehr viel besser erlebt hat.
Immerhin kann die Optik mit ihrer solide guten Darstellung überzeugen, auch wenn man sich bei der Kolorierung etwas mehr Abwechslung gewünscht hätte, denn durch Figuren wie Rockslide, Graymalkin und Sunspot sind nur stumpfe und dunkle Farben präsentiert. Dies hätte man anderweitig ausgleichen können.

Mit diesem Band enden die Abenteuer der Young X-Men auch schon. Auch wenn Guggenheim viel mehr vorhatte, können sich einige seiner Ideen wirklich sehen lassen, auch wenn sie leider nicht so wie geplant in ganz anderer Ausführlichkeit gedacht waren. (mp)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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