Der Räuber mit der sanften Hand

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Datum: 18.05.2010 | VÖ: 26.03.2010 | Herausgeber: Alive - Vertrieb und Marketing | Kategorie: Film

"Juwelen der Fernsehgeschichte auf DVD" " so umschreibt AL!VE das DVD-Set zum Krimi-Dreiteiler mit Hannes Jaenicke. Gemeinhin assoziiert man mit dem Begriff "Juwelen" ja große Schätze. Aha, ein Blick ins Kleingedruckte hilft uns weiter: RTL interactive veröffentlicht eine RTL-Produktion mit den RTL-Allstars.

Vorlage zu diesem Dreiteiler war das gleichnamige autobiographische Buch von Siegfried Dennery, der Anfang der 80er Jahre mehrere Banken in Oberbayern ausraubte und die Polizei zum Narren hielt. Dabei hielt sich Dennery zwischen seinen Überfällen in St. Lucia auf, von wo ihn die Behörden dank zahlreicher Zuwendungen Dennerys nicht auslieferten. Gleich zu Beginn des Films erfährt man, wie Dennerys Geschichte endet: im Gefängnis.

Der Film selbst ist gute TV-Kost, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Schauspieler erledigen brav ihre Arbeit, der Film lebt aber zweifellos vom charismatisch spielenden Hannes Jaenicke, für mich ohnehin einer der derzeit besten deutschen Schauspieler.

Die drei DVDs kommen im Pappschuber mit Slim-Cases, wobei auf jedem Case die Kapitelliste und eine separate Inhaltsangabe abgedruckt ist. Die drei Teile haben zusammen eine Spielzeit von 265 Minuten, die Tonspur ist Dolby Digital 2.0. Das Bild, codiert im TV-Format 4:3, ist gut, wenn auch mit ganz leichtem Flimmern behaftet, was aber für eine 15 Jahre alte TV-Produktion in Ordnung geht. An Extras beinhalten die DVDs 1 und 2 einen Trailer für die jeweils nächste DVD, DVD 3 enthält ein interessantes Interview mit Hannes Jaenicke. Für ein "Juwel der Fernsehgeschichte" ist diese Ausstattung damit ziemlich mager. Eine echte Dokumentation über die Jagd nach Dennery wäre Minimum gewesen.

Was die DVDs ferner verschweigen, ist, was nach der Freilassung von Siegfried Dennery geschah: Das Buch, auf dem der Film basiert, wurde zwar zum Bestseller. Dennery wurde allerdings 2009 wegen einer erneuten Serie von Banküberfällen zu weiteren 18 Jahren Haft verurteilt.

Fazit: Grundsolide Krimi-Kost mit einem sehr guten Hannes Jaenicke, aber als DVD kein absolutes Muss. (fk)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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