Ambush 1941 - Spähtrupp in die Hölle

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Datum: 30.03.2010 | VÖ: 18.03.2010 | Herausgeber: Ascot Elite | Kategorie: Film

Ich glaube dies ist der erste finnische Film, den ich in meinem Leben gesehen habe. Das Cover verspricht einen actiongeladenen Ballerfilm a la "Band of Brothers", schaut man sich "Ambush 1941" an wird allerdings schnell klar, dass hier vielmehr auf Dramaturgie und Dialoge gesetzt wird als auf brutale Kriegsszenen. Wenn man den Film nun wegen dem Cover und dem Klappentext gekauft hat und einen typischen Kriegsfilm erwartet wird man sicherlich ein wenig enttäuscht sein, wenn man diese Erwartungen allerdings nicht hat und sich auf die Story einlässt kann "Ambush 1941" durchaus überzeugen. Wo wir gerade bei der Story sind:

1941 - Es tobt der "vergessene Krieg". Der Winterkrieg zwischen Finnland und der Sowjetunion. Als die Russen Finnland anfangen zu überrollen sendet die finnische Regierung einen kleinen Spähtrupp unter dem Kommando von Leutnant Perkola (Peter Franzén) aus, um die Verteidigungspositionen der Roten Armee ausfindig zu machen. Unterwegs erfährt Perkola, dass ein Sanitätskonvoi bei dem auch seine Verlobte Kaarina (Irina Björklund) dabei war überfallen und ermordet wurde. Langsam wandelt sich der ruhige und unreizbare Perkola zum Racheengel und bringt dabei nicht nur sich, sondern auch seine Männer in große Gefahr...

"Ambush 1941" wurde mit sieben Jussi Awards, dem wichtigsten finnischen Filmpreis, ausgezeichnet. Unter anderem für die beste Kamera, beste Regie und bester Film. Das ist durchaus verdient, die Story ist stark und zeigt auch ohne pausenlose Actionszenen den wahren Schrecken des Krieges. Der Film begleitet Leutnant Perkola und seine Verlobte Kaarina durch ihre schwierige Liebe in Kriegszeiten und die Darsteller der beiden Hauptcharaktere stechen mit ihrer Leistung hervor. Selten habe ich eine Geschichte so glaubhaft erzählt bekommen wie von diesen beiden Schauspielern. Aber auch das komplette "Drumherum", von der Atmosphäre des Films bis hin zum Soundtrack passt zur Stimmung und zieht den Zuschauer in seinen Bann.

Das Bild besticht durch einen angenehmen Kontrast, gute Schärfe und natürliche Farben. Bei schnellen Bewegungen sind leichte Bildschwächen zu sehen, das Bild wird schwammig. Dies hält sich allerdings im erträglichen Rahmen und bedarf keinem großen Punktabzug.
Der Ton schneidet nicht so gut ab, weder in der deutschen, noch in der Originalfassung. Zwar sind Dialoge und Nebengeräuche angenehm abgemischt, allerdings klingt alles etwas blechern, vor allem die Bombeneinschläge und Schüsse klingen nach "Spielzeug". Da ändert auch das Drehen an verschiedenen Lautsprecherreglern nichts, es wirkt schlichtweg unrealistisch und trübt daher den Filmspaß schon sehr. Negativ hinzu kommt, dass bis auf eine Trailershow kein Bonusmaterial vorhanden ist.

Fazit: "Ambush 1941" ist kein typischer Kriegsfilm. Action ist hier Nebensache, Gefühle stehen im Vordergrund. Die Story ist stark und die Schauspieler verstehen ihr Handwerk. Optisch ist der Film ein Augenschmaus, getrübt wird der Filmspaß nur durch den schwachen Ton und die lieblose Aufmachung. Trotzdem "erkämpft" er sich von mir 6 von 10 Punkten. (bw)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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