Best of Balko - Jochen Horst

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Datum: 19.03.2010 | VÖ: 26.02.2010 | Herausgeber: Lighthouse Home Entertainment | Kategorie: Serie

Balko (Jochen Horst) und Krapp (Ludger Pistor) sind Kriminalhauptkommissare bei der Dortmunder Mordkommission. Balkos richtiger Nachname lautet zwar Balkowski, doch alle Welt ruft ihn nur ‚Balko’. Krapp wird von fast allen lediglich mit seinem Nachnamen angesprochen, nur Balko nennt ihn öfter liebevoll "Krappi" " besonders bei Versöhnungen oder sonstigen freudigen Gelegenheiten. Balko geht den Dienst recht locker an, lässt auch mal fünfe gerade sein und hat in der Damenwelt großen Erfolg. Krapp dagegen ist mehr der Typ Muttersöhnchen und korrekter Beamter, und hat auch weniger Erfolg bei den Frauen. Aber beide wissen, dass nicht allein der Buchstabe eines Paragraphen zählt, sondern vielmehr der Sinn und die Absicht, die mit dem Paragraphen beabsichtigt wurde. Dementsprechend verhält sich selbst Krapp nicht immer wie ein sturer Bürokrat, obwohl er sonst Balko immer auf die Vorschriften hinweist - in dieser Richtung verstehen beide glänzend. Balko hat durchaus eine unkonventionelle Art, doch verliert er nie sein Ziel und seine Aufgabe aus den Augen. Krapp dagegen lässt sich oft und gerne ablenken, entweder von netten Kolleginnen, Super-Sonder-Angeboten oder von seiner Mutter, die ihn öfter anruft, weil sie mal wieder etwas auf dem Herzen hat. Aber Balko erinnert ihn immer wieder daran, dass auch der Dienst gemacht werden muss.

Beide kann man eigentlich ganz leicht erkennen: Balko ist der Typ mit offenem Hemd, der in einem alten klapprigen Ford Thunderbird herumfährt. Krapp dagegen ist der immer korrekt gekleidete Beamte mit Krawatte, der ab und an aber auch mal hinsichtlich der Garderobe aus dem Rahmen fällt und durchaus auch mal im Safarilook auftaucht. Selbst wenn Krapp augenscheinlich nicht gerade heldenhaft wirkt und sich mit Balko oft streitet, so kann sich doch einer auf den anderen 100%ig verlassen, wenn es ernst wird. Und nach einem Streit bekommt Krapp von Balko oft noch ein Küsschen auf die Wange mit den Worten "Ich liebe dich, Krappi!".

Jochen Horst lebte und arbeitete in Australien, wo er gerade den Film "Snowy" drehte, als er das Angebot der Titelrolle zu "Balko" bekam. Und weil er Europa doch vermisste, sagte er zu. Vier Jahre lang arbeitete er dann in Dortmund, der Bierhauptstadt Westfalens, um in Deutschlands erster Kriminal-Komödien-Serie den Hauptkommissar zu mimen. In der Serie trägt er einen Ohrring, als äußeres Zeichen eines Rebellen, der auch Vorgesetzte provoziert, wenn er es für nötig hält. Schon vor der Serie war er mehrfach in verschiedenen Rollen bei "Derrick" zu sehen, außerdem wirkte er auch als ‚Sascha’ in der Serie "Das Erbe der Guldenburgs" (1986-87) mit. Für seine Rolle als Balko erhielt er 1996 den Adolf-Grimme-Preis als bester Hauptdarsteller. Nach vier Jahren als Balko stieg er allerdings aus, weil er etwas Neues suchte und sich in dieser Rolle einfach ausgepowert fühlte. Bruno Eyron übernahm dann seinen Part.

Der charakterliche Gegenpart Klaus Krapp wird von Ludger Pistor gespielt, der vorher u. a. schon in "Der Name der Rose", "Pappa ante portas" und "Schindlers Liste" zu sehen war. Die Rolle des Krapp spielte er bis zum Ende der Serie, sie machte ihn nicht nur erst richtig bekannt, er bekam dafür 1996 den Adolf-Grimme-Preis und 1999 den Deutschen Fernsehpreis. Danach sah man ihn dann in so renommierten Streifen wie "Lola rennt", "Der Krieger und die Kaiserin", "James Bond 007 " Casino Royale" oder dem oscar-prämierten "Inglourious Basterds" von Quentin Tarantino. Der Running Gag der Serie, die häufigen Telefongespräche mit seiner Mutter, wurde später auch in einigen anderen seiner späteren Filmrollen aufgegriffen.

Die Krimi-Komödien-Serie war " wie bereits erwähnt " die erste dieser Art, die in Deutschland gedreht wurde. Und sie schlug ein wie eine Bombe, denn die Zuschauerquoten waren mehr als nur zufriedenstellend. Vorher kannte man in dieser Art nämlich lediglich die österreichische Serie "Kottan ermittelt", die ab 1980 im ZDF gesendet wurde und von der nur gelegentlich mal wieder eine Folge gezeigt wird. "Balko" lief darum äußerst erfolgreich bei RTL, doch nach mehreren Umbesetzungen und Verlegung auf ungünstige Sendeplätze wanderten die Zuschauer ab, es wurden nie mehr die hohen Quoten wie in den ersten Staffeln erreicht. Schließlich nach 123 Episoden (zzgl. Pilotfilm) wurde die Serie eingestellt.

Der Schuber enthält zwei DVDs mit sieben ausgesuchten Folgen der Serie (Staffel.Folge): "Filmriss" (1.03), "Das Schweigen der Hämmer" (1.05), "Sterne lügen nicht" (1.16), "Ein Toter zu wenig" (2.05), "Zoom"(2.09), "Der falsche Hase" (2.11) und "Der sechste Tag" (3.06). Die erste DVD enthält vier, die zweite drei Folgen. Farben und Kontrast sind durchschnittlich, die Schärfe ist durchgehend einwandfrei. Außer einem sehr informativen 20seitigem Booklet (in dem übrigens endlich das Geheimnis um Balkos Vornamen gelüftet wird!) sind keine Extras vorhanden, auch die DVDs enthalten lediglich die Serienfolgen, nicht mehr. Der DD-2.0-Ton steht nur in deutsch zur Verfügung, Untertitel sind auch keine vorhanden. Das Bild ist noch im 4:3-Format. Das FSK-12-Logo ist lediglich auf dem Schuber vorhanden, nicht auf dem Cover der Kunststoffbox. Fazit: Sieben herrliche Folgen mit Balko und Krapp auf Gangsterjagd. Wer noch kein Fan der Serie ist oder war, könnte es hiermit noch werden. Wenn auch verspätet. (gh)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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