Das Kabinett des Schreckens

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Datum: 12.03.2010 | VÖ: 18.02.2010 | Herausgeber: Euro Video | Kategorie: Film

Zwei junge Pärchen besuchen einen typisch amerikanischen Jahrmarkt. Dort gibt es alles, was man von einem Jahrmarkt erwartet. Zauberer, Hellseher, eine Stripteasebude, viele Fressstände, diverse Fahrgeschäfte und natürlich auch eine Geisterbahn. Sie ziehen sich gegenseitig damit auf, wer am meisten Angst hat und beschließen schließlich gemeinsam die Nacht in der Geisterbahn zu verbringen. Zuerst haben alle Beteiligten ihren Spaß, doch dann beobachten sie, wie der missgebildete Sohn des Betreibers eine Prostituierte ermordet. Als sie bemerkt werden beginnt eine wilde Jagd durch die Geisterbahn...

Das Kabinett des Schreckens ist ein typischer 80er Jahre Low-Budget Horrorfilm. Anfangs ist vom Horror noch nicht viel zu erkennen. Die jugendlichen haben Spaß auf der Kirmes, lachen, kiffen, fahren Karussell und ärgern andere Besucher. Durch die Umgebung strahlt der Film in der ersten Hälfte eine lustige, fröhliche Atmosphäre aus. Man fühlt sich an die eigene Kindheit erinnert und lacht über die vier Hauptcharaktere. Dies ändert sich etwa ab der Hälfte des Films. Als der Sohn des Betreibers den Mord begeht schwenkt die Stimmung um 180 Grad, die Geisterbahn wird wieder angeschaltet und die Atmosphäre ist plötzlich absolut bedrückend. Nun fängt also langsam der Horrorteil des Films an, zumindest dachte ich das für kurze Zeit. Dialoge finden nun kaum noch statt, dafür gibt es minutenlanges, nerviges Geschrei und unlogische Handlungsweisen der Hauptdarsteller. Das schwache und vorhersehbare Ende tut sein Übriges.

Zuerst möchte ich erwähnen, es handelt sich hier um die Uncut-Fassung des Films, wobei die ehemals zensierten Szenen die vier Jugendlichen beim Kiffen zeigen. Hier wurden die Szenen also wieder eingefügt. Leider ist für diese Szenen keine deutsche Synchronisation vorhanden, da sie nie in Deutschland erscheinen sollten. Daher bekommt man während dieser Szenen die englische Tonspur serviert, was nicht gerade zum großen Filmspaß beiträgt. Ich schaue mir ganz gerne Filme im englischen Original an, doch wenn ich die deutsche Tonspur wähle und der Ton dann zwischen deutsch und englisch umher springt finde ich das schon nervig. Bild und Ton selbst sind in Ordnung, sicherlich keine Glanzleistungen aber man hat schon wesentlich Schlechteres gesehen, gerade im Low-Budget-Bereich.

Die Aufmachung finde ich gelungen, durch ein Wendecover verschwindet auch das durchaus berechtigte FSK-16-Logo. Immerhin war der Film bis vor kurzem indiziert, doch die Maßstäbe haben sich in den letzten Jahrzehnten sichtlich geändert.
Das Bonusmaterial beschränkt sich auf ein Interview mit Regisseur Tobe Hooper, das allerdings sehr interessant und informativ ist, eine Bildergalerie und die obligatorischen Trailer.

Freunde des gepflegten 80er Jahre Trash-Films werden hier ihre Freude haben, anspruchsvollere Horrorfans werden eher abgeschreckt. Die Charaktere verhalten sich unlogisch, führen blödsinnige Dialoge. Die erste Hälfte des Films hat mich angesprochen aufgrund der schönen Atmosphäre und der, an sich guten Storyvorlage die Nacht in der Geisterbahn zu verbringen und dort einen Mord zu beobachten. Ab da wird der Film allerdings immer schwächer und der Unterhaltungsfaktor sinkt ins Bodenlose.
Für die gelungenen ersten 45 Minuten, die nette Aufmachung und das Interview mit Tobe Hooper vergebe ich mit einem zugedrückten Auge und viel gutem Willen ganz schwache 5 Punkte. (bw)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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