Cold Prey 2 Resurrection - Kälter als der Tod

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Datum: 16.03.2010 | VÖ: 05.02.2010 | Herausgeber: Sunfilm Entertainment | Kategorie: Film

"Verlässt Du die Gruppe, wirst Du sterben!" " eine Regel, die jeder, der sich einmal an das Genre des Slasher-Films wagte, verinnerlicht hat. Der Tod lauert auf leeren Krankenhausfluren, in dunklen Kellern, verlassenen Umkleiden und manchmal unter der Dusche " überall da, wo Du allein bist. Ein Stromausfall läutet oft das Sterben ein und hört man einen schrillen Schrei, holt der Sensenmann bereits die Ernte ein.

Wie sein Vorgänger, bietet "Cold Prey 2" alle klassischen Merkmale eines Shlashers " ist ein Musterbeispiel. Die Story knüpft nahtlos an jene des ersten Teils an. Nachdem, während eines Snowboardtrips, alle ihre Freunde einem Mörder zum Opfer gefallen sind (Geschichte des ersten Teils), wird Jannicke, mitten im verschneiten Nirgendwo um Otta (Norwegen), von einer Polizeistreife aufgegriffen. Diese liefert sie in das örtliche Hospital. Nach Jannickes Angaben, bei der polizeilichen Vernehmung, werden die Leichen der Opfer und des Täters, bei einem verlassenen Hotel der näheren Umgebung, aufgefunden und im Hospital aufgebahrt. Jannicke behagt die Anwesenheit des leblosen Schlächterkörpers jedoch gar nicht. Als sie dann Zeuge seiner Reanimation wird, rastet sie aus und muss vom Pflegepersonal ruhig gestellt werden. Während sie, medikamentös besänftig, keine Möglichkeit hat, die Geschehnisse zu beeinflussen, beginnt in den Korridoren des Krankenhauses der Totentanz. Nach ihrem Erwachen wird ihr schnell klar, welche gnadenlose Gewalt den Ort heimsucht. Und Jannicke weiß, dass sie dem Killer einen weiteren Kampf liefern muss.
Spätestens hier scheiden sich wohl die Geister. Sobald das Gemetzel im Krankenhaus seinen Lauf nimmt, ist das Drehbuch nämlich bemüht, alle nur möglichen Klischees auszuschöpfen. Regisseur Mats Stenberg bietet mit seinem Debüt, während 86 Minuten, keine großen Innovationen " keine Einzigartigkeit. Was seiner Arbeit Klasse verleiht ist gerade die Bodenständigkeit, die sie aufweist, humorfreien Body Count zu liefern. Gepaart mit der typisch skandinavischen Atmosphäre und ihren Merkmalen " Einsamkeit, Kälte, Dunkelheit und Verlorenheit " ergibt sich ein kompaktes Werk. Sternberg charakterisiert geschickt seine Opfer, bevor der Blutrausch beginnt. Zeigt das "rzte-Team und die Polizisten in ihrem Alltag, mit ihren Fehlern, Sorgen und "ngsten, und schafft somit Momente der Identifikation. Die Person des schweigenden Mörders bleibt jedoch blass, seine Geschichte wird kaum beleuchtet " seine Rolle ist schlicht, den Tod zu bringen. Löblich sei an dieser Stelle auch die schauspielerische Leistung Ingrid Bolso Berdals erwähnt, welche die Rolle der psychisch stark angekratzten Jannicke perfekt umsetzt, schon den Vorgänger mit ihrer Rollenumsetzung bereicherte. Ein weiterer kleiner Bonus des Films ist es, dass man nicht zwangsläufig den "älteren Bruder" gesehen haben muss. Die Vorgeschichte wird durch Rückblenden und Erzählungen schwerpunktmäßig aufgearbeitet, so dass kaum Fragen offen bleiben (kaum, schließlich ist der dritte Teil schon in Arbeit!)

Der Ton ist in Deutsch oder Norwegisch wählbar " in beiden Fällen DD 5.1. Ein deutscher Untertitel kann hinzu geschaltet werden. Der Film trägt die FSK-18-Freigabe. An Bonusmaterial werden ein Making of von knappen 15 Minuten, fünf Minuten nicht verwendetes Filmmaterial, Outtakes von drei Minuten Länge, ein Spezial über 18 Minuten zu den Effekten, deutscher und norwegischer Trailer und der Audiokommentar des Regisseurs geboten. Auch eine Trailershow mit Verweisen auf weitere Veröffentlichung darf nicht fehlen.

"Cold Prey 2 - Resurrection" ist ein Sequel, der seinen Vorgänger nicht toppt, aber auch nicht schlechter abschneidet. Mit inszenatorischer Dichte ausgestattet und handwerklichem Können erstellt, bietet er, dem geneigten Zuschauer, guten Slasher-Stoff, der nicht den Fehler begeht, unbedingt neues Terrain erschließen zu wollen und dabei zu fehl zu gehen, sondern Altbewährtes stilgetreu umsetzt. Eine Empfehlung an Genre-Freunde, aber auch Neulinge dürften einen Blick nicht bereuen. (cs)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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