Island Of The Condemned

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Datum: 17.03.2010 | VÖ: 18.02.2010 | Herausgeber: MIG Film | Kategorie: Film

Im Jahre 2013 schafft die zentrale Weltregierung die Todesstrafe offiziell ab. In Folge der Entscheidung steigt die Kriminalitätsrate massiv - füllen sich die Gefängnisse mehr und mehr, bis die Lage kritisch zu werden droht. Ein Experiment, unter Aufsicht der Armee und einem Stab Wissenschaftlern, soll das Problem lösen. Auf einer Insel in der Arktis wird eine Siedlung errichtet. Anschließend werden Schwerverbrecher, Massenmörder und Psychopathen dort ausgesetzt und sich selbst überlassen. Man ist der Hoffnung, eine Art Zivilisation würde sich entwickeln. Doch im Kampf ums Überleben ist sich jeder selbst der Nächste. Schon bald gehen die Vorräte zu neige, blutige Kämpfe entstehen. Am Ende behält der grausame Monkey mit seiner Crew die Oberhand und errichtet eine Herrschaft aus Terror, Tod und Kannibalismus.

Zhilin, der sich von der Gruppe abgesetzt hat, lebt versteckt auf den Klippen. Er schmiedet dort einen Plan zur Flucht von der Insel. Ein abgestürztes Wasserflugzeug, das er im Eis entdeckt, soll die Möglichkeit bringen, zu entkommen. Hilfe erhält der dabei von Sipa, der ebenfalls aus der Sträflingssiedlung floh. Am Ende der Welt nehmen sie den Kampf ums Überleben und ihre Freiheit auf.

Die russische Produktion "Island oft the Condemned" bietet in 115 min eine Mixtur aus Psychothriller, Actionfilm und Sozialdrama. Sie zeigt sich als Dystopie, mit Paten wie "The Fortress" oder "Flucht aus Absolom". Interessant macht den Film sein Spiel mit der Antithetik. Von der Gesellschaft als "Unmenschen" gebrandmarkte, werden von ihr in eine menschlich fragwürdige Welt geworfen, um sich dort selbst zu resozialisieren. Der Protagonist ist mehrfacher Mörder, entzieht sich dennoch, so lange wie ihm möglich, den brutalen Verhältnissen innerhalb der Sträflingskolonie. Als er später, unter Zwang, den perversen Zuständen des Siedlungsalltags ausgesetzt ist, setzt er alles daran, Veränderungen herbei zu führen. Er zeigt sich menschlich, teilt sein weniges errungenes Essen, hält an einer unbedingten Liebe zu Frau und seinen Kindern fest, plant die Insel mit sovielen Mitgefangenen wie ihm möglich zu verlassen. Zugestanden, etwas pathetisch und idealistisch - aber wirkungsvoll.
Desweiteren sind die Verhaltensmuster der Inselbewohner bemerkenswert. Anstatt ihre "Freiheit" zu genießen, verfallen sie, nachdem der Zustand, aufgrund der Machtübernahme von Monkeys Truppe, stabil wurde, in alte Rollenspiele. Gefängnisalltag, mit Wärter-Gefangener- Spiel, eingezäunten Trakten innerhalb der Siedlung, ritualisiertem Tagesablauf, halten ziemlich schnell Einzug.

Da der Film diverse Szenen roher Gewalt und blutrünstigem Mord zeigt, ist die FSK-18 nachvollziehbar, durch ein Wendecover jedoch zu verstecken. Tonformate liegen in Deutsch und Russisch, jeweils in DD 5.1, vor. Der Untertitel kann in Deutsch, zum russischen Originalton eingeblendet, werden. Bonusmaterial stellt ein Kinoteaser und zwei unterschiedliche Trailer zum Film, dann gibt es noch zwei Bildergalerien mit Filmausschnitten und eine Trailershow zu weiterem Filmmaterial.

"Island oft he condemned" bietet Genrezugeneigten gute Unterhaltung, ohne dabei ein riesiges Budget verschlungen zu haben. Dem Zuschauer wird kein Feuerwerk an Effekten geboten, Abgründe werden aufgezeigt, die ein derartiges Experiment, wie die Sträflingskolonie es ist, auftut. Wie oben bereits angesprochen, ist die Story nicht ganz neu, hat aber einen neuen Anstrich erhalten, der sich sicherlich sehen lassen kann. (cs)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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