Straßenfeger Edition 15 - Oberinspektor Marek

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Datum: 07.03.2010 | VÖ: 26.10.2009 | Herausgeber: Studio Hamburg | Kategorie: Serie

Wenn es um deutsche Krimis und Straßenfeger geht, vergisst man viel zu oft die Produktionen aus Österreich. Die beschauliche Alpenrepublik hat so manche Krimi-Klassiker hervorgebracht, die sowohl zu ihrer Entstehungszeit als auch noch heute die Zuschauer begeistern können. Darunter zählen so manche "Tatort"-Klassiker, ebenso wie die Kultserie "Kottan Ermittelt" oder auch die frühen Fälle des "Oberinspektor Marek", die von 1963 bis 1970 vom ORF produziert wurden. Als im Jahr 1970 die Filmreihe "Tatort" als Koproduktion zwischen der ARD und dem ORF ins Leben gerufen wurde, hat man die Figur des Viktor Marek für den Wiener Tatort übernommen, die Fritz Eckhardt bis ins Jahr 1987 dort weiter verkörperte. Allein diese Tatsache hat die Folge, dass die Serie "Oberinspektor Marek" heute für die Krimifans besonders interessant ist.

Von "Oberinspektor Marek" wurden insgesamt acht Folgen produziert, die in den 60er Jahren jeweils einmal im Jahr ausgestrahlt wurden. An den Drehbüchern war neben Friedrich Redl und Florian Kalkbeck auch Fritz Eckhardt beteiligt. Das Besondere an dieser Krimiserie ist, dass es sich schon fast um ein Kammerspiel handelt, denn die Szenen spielen fast ausschließlich in Räumlichkeiten mit sehr wenigen Ortswechseln, erst gegen Ende der Reihe hat man vereinzelnd auch Außendrehorte verwendet.
Die Geschichten sind allesamt großartig inszeniert und haben ein sehr starkes Drehbuch im Rücken. Die intime Atmosphäre, die aufgrund der wenigen Schauplätze aufkommt, lässt viel Freiraum für die eigentliche Handlung. Die hervorragende schauspielerische Leistung aller Beteiligten sorgt dafür, dass in diesem Freiraum die Gefühlswelt und die dazugehörigen Konflikte der Figuren, seien es Täter, Opfer oder auch Ermittler, wunderbar zur Geltung kommen. Fritz Eckhardt als Oberinspektor Marek bringt ein erhebliches Maß an Menschlichkeit, Authentizität und vor allem Gemütlichkeit, gepaart mit dem Charme eines echten Wieners, mit in die Serie ein und genau das ist das Salz in der Suppe und macht "Oberinspektor Marek" zu einem echten Juwel der österreichischen und auch deutschen Krimifilm-Geschichte.

Im Rahmen der "Straßenfeger Edition" wurden am 29. Oktober 2009 die acht Filme rund um den Oberinspektor Marek erstmals auf DVD veröffentlicht. Auf vier DVDs befinden sich alle Folgen, die jeweils in Spielfilmlänge produziert wurden. Bonusmaterial gibt es in Form von einem Trailer zur "Straßenfeger Edition", sowie einem zweiteiligen Interview, das Franz Ferdinand Wolf im Rahmen der Sendung "Zur Person" im Theater der Josefstadt in Wien geführt hat. Wann das war ist leider nicht bekannt. Das Interview dauert über 80 Minuten und ist hochinteressant. Wie man es von der "Straßenfeger Edition" gewohnt ist, werden die vier DVDs in zwei Digipak-Hüllen aufbewahrt, die sich in einem Schuber befinden. Das gesamte Artwork ist wieder reichlich ausgestattet mit Bildern aus der Serie sowie verschiedenen Inhaltsangaben auf dem Schuber und den Digipaks. Die einzelnen Discs befinden sich wieder in durchsichtigen Halterungen, hinter denen sich weitere ganzseitige Impressionen aus der Serie befinden. Dies sorgt dafür, dass auch das Innenleben der Box durch seine tolle Gestaltung den Kunden auf die Hauptfilme neugierig macht. Neben einem Werbeflyer für die anderen DVD-Boxen der Reihe befindet sich in der Hülle ein Begleitheft, das zahlreiche Abbildungen und einen ausführlichen Episodenführer sowie die wichtigsten Hintergrundinformationen beinhaltet. Mit Ausnahme von Untertiteln für Hörgeschädigte oder weiterem Bonusmaterial, wovon man im Grunde nie genug haben kann, vermisst man hier nichts.

Die DVD-Veröffentlichung der Kultserie "Oberinspektor Marek" ist der zuständigen Firma Studio Hamburg wieder mustergültig gelungen. Das Produkt lässt kaum einen Wunsch offen und wird mit Sicherheit in so manchen Wohnzimmern für eine kleine "Oberinspektor Marek"-Renaissance sorgen. Mit dieser Veröffentlichung hat man es geschafft, den interessierten Zuschauern ein weiteres wichtiges Stück Fernsehgeschichte zugänglich zu machen. Aufgrund dieser Tatsache und der tollen Umsetzung gibt es an dieser Stelle wieder volle Punktzahl. (sk)

Wertung: 10 von 10 Punkten (10 von 10 Punkten)

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