Die Geheimnisse von Whistler - Staffel 2

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Datum: 03.03.2010 | VÖ: 15.01.2010 | Herausgeber: Euro Video | Kategorie: Serie

Die 13 Episoden der zweiten Staffel zeigen, wie das Leben nach Becks Tod in Whistler nun weitergeht:
Inzwischen ist einige Zeit vergangen. Quinn (Jesse Moss) wohnt nun in Arizona und besucht dort die Highschool. Als in Whistler die neue Trainingshalle eröffnet wird, die zu Ehren seines Bruders "Beck McKaye Centre" benannt werden soll, reist er kurzfristig zurück nach Whistler. Damit überrascht er alle, denn er hatte niemanden informiert. Carrie (Amanda Crew), die frühere Freundin seines Bruders, ist jetzt 19 und hat sich von ihrer Verletzung (aus dem Finale der ersten Staffel) vollkommen erholt. Sie ist inzwischen bei ihrer Schwester Nicole (Holly Dignard) ausgezogen und wohnt nun in einer Wohngemeinschaft mit Freunden. Für die Eröffnungsfeier des Trainingscenters plant sie, ein Gedenkvideo über Beck vorzuführen, daher sieht man sie auch meist mit einer Videokamera herumlaufen. Sie hat sich mit ihrer Mitbewohnerin Leah (Tamara Hope) angefreundet, die absolut nichts anbrennen lässt, was von der Männerwelt nicht bei Drei auf den Bäumen ist - der Rest wird dann noch heruntergeschüttelt. Selbst vor den Partnern anderer macht Leah bei der 'Ernte' nicht Halt.

Resort-Besitzer Adrien Varland (Christopher Shyer) ist immer noch der Mistkerl, und noch mieser drauf als in der ersten Staffel. Zur Zeit plagen ihn nämlich enorme finanzielle Probleme und er benötigt dringend einen Kredit von mind. 100 Mio. Dollar, allerdings findet er keinen akzeptablen Kreditgeber. Seine Frau sitzt im Gefängnis und wartet auf die Verhandlung, während man Adrien Vertuschung nachsagt - der Name Varland hat in der Finanzbranche momentan eine Wirkung wie Gift. Der einzige mögliche Geldgeber erwartet die Umbenennung des "Varland Resort", doch dagegen stemmt sich Adrien mit Händen und Füßen.

Die Eröffnungsfeier des "Beck McKaye Centre" ist ein voller Erfolg, ebenso Carries Beck-Gedenk-Video. Quinn trifft unter den Gästen auch seinen Onkel Ryan. Der arbeitet jetzt als Führer bei Hinterlandtouren, wo er reiche Touristen auf sichere Pisten leitet, was mit guten Trinkgeldern honoriert wird. Und wäre da nicht seine Spielsucht, hätte er bei den nicht nur finanziell gut ausgestatteten Damen ebenfalls mehr Erfolg. Quinn bekommt dank seines Talents die einmalige Chance, Mitglied in der Snowboard-Nationalmannschaft werden zu können. Er ändert daher kurzerhand seine Pläne und bleibt in Whistler, anstatt nach Arizona zurückzukehren. Doch vorher muss er noch durch die "Höllenwoche", einem harten Einführungsritual der älteren Schüler für die 'Frischlinge'.

Überraschend trifft Jada Temple (Kimberly Hawthorne) ein, eine enge Mitarbeiterin von Adriens Vater, Jonus Varland (Scott Hylands), zu dem er seit fünf Jahren keinen Kontakt mehr hat. Der ist zwar immer noch erfolgreich als Großunternehmer tätig, aber seit einiger Zeit sehr krank. Jada soll Adrien ein wirklich großzügiges Darlehensangebot seines Vaters anbieten, welches nur kurze Zeit gültig ist. Dafür muss Adrien 75 % der Resort-Anteile als Sicherheit überschreiben. Adrien geht auf das Angebot ein, denn erstens ist die Alternative nicht akzeptabel und zweitens würde selbst im ungünstigsten Fall der Name Varland im Namen erhalten bleiben. Damit verliert er die alleinige Vollmacht über größere Transaktionen, außerdem wird ihm von Jada ein alter Bekannter als Hotelmanager vorgesetzt: Ryan McKaye. Schließlich wird Adrien fast aus der Bahn geworfen, als er erfährt, dass er noch eine Tochter hat, die einer kurzen Liaison entstammt. Dass Jade unterdessen ganz eigennützige Pläne verfolgt, übersehen sowohl Adrien als auch Ryan.

In der ersten Staffel war der Mord an Beck McKaye der rote Faden, der durch die Episoden führte, so ist es hier in erster Linie das finanzielle und private Desaster Adrien Varlands. Sein Sohn AJ ist tot, seine Frau Shelby sitzt wegen Mordes im Gefängnis, er selbst steht mit seinem Resort vor dem finanziellen Ruin. Wie und mit welch fiesen Intrigen sich das selbstverliebte Ekelpaket aus der Talsohle seiner Karriere herauslavieren will, ist die Haupthandlung der zweiten Staffel. Zweiter Handlungsstrang ist das Bemühen Quinns, mit einer eigenen Sportkarriere aus dem Schatten seines ermordeten Bruders herauszutreten, was Quinn auch seinem zweiten Ziel näherbringen soll: Carrie, in die er sich schon zu Lebzeiten Becks verliebt hatte. Die übrigen Nebenschauplätze sind das Leben und die Entwicklung von Quinns Mutter Jen und ihrem neuen Lebenspartner Derek, von Ryan, von Carrie und Nicole, und nicht zuletzt auch von Leah. War die erste Staffel mehr an Mystery-Serien wie "Twin Peaks" angelehnt, so enthält die zweite Staffel viele Handlungslemente, die eher an Serien wie "Dallas" oder "Denver-Clan" erinnern. Adrien zeigt hier nicht nur wieder seine bekannten miesen Seiten, sondern auch angenehmere Charakterzüge, die er bisher verborgen hielt. Die Episoden sind mindestens so spannend wie die der ersten. Erfreulicherweise wurde dabei der Einsatz des verstorbenen Becks als immer wieder auftauchendem Geist, mit dem sich die Personen unterhalten, stark zurückgenommen. Lediglich bei Quinn erscheint er weiterhin. Wer seine Zeit ungerne vor dem Fernseher verbringen möchte, sollte sich die Serie keinesfalls anschauen, denn wenn man erstmal die erste Folge gesehen hat, will man auch die anderen sehen, wobei der Suchtfaktor mit jeder Episode ansteigt. Die letzte Episode der zweiten Staffel bietet sogar noch einige größere Überraschungen, lässt gleichzeitig einige Fäden völlig offen, was sehr nach einer dritten Staffel aussieht, die leider nie realisiert wurde.

Der DD-2.0-Ton ist wie bei der ersten Box in deutsch oder englisch wählbar. Die Serie im 16:9-Bildformat ist mit FSK-16 freigegeben. Hörgeschädigte bleiben hier erneut außen vor, weil keine Untertitel vorhanden sind. Extras wie 'Making Of' oder eine Bildergallerie sind auch keine vorhanden, nicht einmal Trailer oder Textinfos - sieht man einmal von der Episodenliste auf der inneren Coverseite ab. Die Box enthält drei Silberscheiben, auf denen jeweils ein Bild von Jen, Ryan und Quinn abgebildet ist. Sie passt daher optisch zur Box der ersten Staffel. Fazit: Spannende Serie mit interessant gezeichneten und teilweise neuen Charakteren, die von den Darstellern gut ausgefüllt werden. Steht der ersten Staffel in nichts nach. Für meinen Geschmack sogar einen Tick besser.
(gh)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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