Die Pinguine aus Madagascar – Geheimauftrag Pinguine

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 04.03.2010 | VÖ: 04.03.2010 | Herausgeber: Paramount | Kategorie: Zeichen & Trick

Dreamsworks "Madagascar" handelte eigentlich von den vier Zootieren Marty (Zebra), Alex, (Löwe), Melman (Giraffe) und Gloria (Nildpferd), die in der Wildnis von Madagascar landen. Die heimlichen Stars dieses Films waren jedoch ganz andere: Zum einen stach besonders die Figur des Lemuren-Königs Julien hervor, der mit seiner durchgeknallten Art die Lachmuskeln der Zuschauer reizte. Zum anderen waren da die Pinguine. Sie traten immer nur kurz am Rande auf, waren aber so geheimnisvoll, dass sich jeder an sie erinnerte.

Genau aus diesen vier Pinguinen machte Dreamsworks ein Spin-Off: Eine Serie, die der Sender Nickelodeon ausstrahlte, die ganz den vier kleinen quirligen Kerlchen gewidmet war. Für die Serie wurden die Charaktere der vier weiter ausgebaut, um es für den Zuschauer einfach zu machen, sie zu unterscheiden: Skipper ist der Anführer der militärisch organisierten Elite-Truppe. Er ist Organisator und Entscheider. Sein wissenschaftliches Hirn ist Kowalski, ein Technokrat, der McGyver unter den Pinguinen. Rico ist nicht nur Psychopath, sondern auch der Meister des Sprengstoffs. Er spricht kaum bis gar nicht und kann bei Bedarf jeden gewünschten Gegenstand auswürgen. Klein und sensibel ist dagegen der jüngste der Truppe: Private. Er ist der Bodenständigste der vier und hat ein ausgesprochenes Talent zum Knacken von Codes.

Teil der Serie sind natürlich auch King Julien mit seiner rechten Hand Maurice und dem kleinen Mort, der King Julien Füße verehrt. Er bringt Witz und Schwung in die ganze Serie.

Auf DVD erschienen nun zehn Teile dieser Serie " laut Cover-Beschriftung die witzigsten Episoden. Darunter auch drei bisher noch nie gezeigte. Das macht insgesamt 128 Minuten Pinguin-Power. Das Bonusmaterial lässt aber zu wünschen übrig: Neben ein paar Trailern von anderen Werken aus dem Hause Dreamworks findet sich noch eine Dreamworks-Jukebox mit Hits aus anderen Aninmationsfilmen " ebenfalls aus dem Hause Dreamsworks. Das wirkt eigentlich nur wie Werbung und ist für mich kein Bonusmaterial. Zu den Umständen des Spin-Offs erfährt man beispielsweise überhaupt nichts: Nichts davon, dass die Animation der Episoden nach Indien und China ausgelagert wurde. Oder dass manche Figuren wie King Julien komplett neu konstruiert werden mussten. Das wäre für einen echten Fan des Filme und auch der Serie sicherlich interessant gewesen zu erfahren. Ein bisschen schade finde ich auch, dass man sich nicht die Mühe gemacht hat, den Vorspann selbst noch für den deutschen Markt anzupassen, sondern alles original gelassen hat. Das bedeutet nämlich auch, dass die Episoden-Titel weiterhin auf Englisch sind, während sie im Menü Deutsch sind. Das ist irritierend.

Die Serie selbst ist ganz niedlich und die Pinguine und ihre Missionen sind immer unterhaltsam. King Julien und seine Kabbeleien mit Maurice und Mort sind entzückend und haben weiterhin Kultpotential. Aber was wirklich Besonderes ist diese Serie nicht. Sie ist handwerklich gut gemacht: Sowohl die Animation sind gut gemacht als auch das Timing der Gags ist hervorragend. Man muss oft schmunzeln. Aber so richtig wegschmeißen vor Lachen muss man sich nicht.

Was irritiert sind die neuen Synchronstimmen der vier Pinguine. Konnte man für die Filme noch Die Fantastischen Vier verpflichten, den flugunfähigen Vögeln ihre Stimmen zu leihen, mussten für die Serie neue Sprecher gefunden werden. Das ist insofern schade, da gerade die Tatsache, dass die vier von einer bekannten Hip Hop-Band gesprochen wurden, die Figuren der Pinguine so sympathisch gemacht hatte. Ein großes Glück ist es, dass King Julien auch in der Serie von Stefan Gossler gesprochen wird. Seine Interpretation des verrückten Lemuren-Königs ist inzwischen Kult geworden und Fans der Serie können Zitate wie "Schwinge die Hufte!" und "Maurice, musse aufpasse auf die Fusse" im Schlaf runterbeten.

Schon Madagascar fand ich persönlich nicht sehr lustig und war vor allem begeistert von den Nebenfiguren. Aber in dieser Serie avancieren die eigentlichen Nebenfiguren zu Hauptfiguren, stehen somit immer im Mittelpunkt und sind deswegen quasi gezwungen, immer lustig zu sein. Das geht ein bisschen daneben. Vielleicht hätte man es dabei belassen sollen, die Pinguine und auch King Julien als Nebenfiguren einen Kultstatus erreichen zu lassen, als die Merchandise-Maschinerie anzuwerfen und daraus noch Profit zu schlagen. (sak)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.