Die Geheimnisse von Whistler - Staffel 1

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Datum: 20.02.2010 | VÖ: 03.12.2009 | Herausgeber: Euro Video | Kategorie: Serie

Beck McKaye (David Paetkau) ist ein 21jähriger Snowboardsportler, der sogar eine olympische Goldmedaille gewonnen hat. Mit seinem jüngeren Bruder Quinn (Jesse Moss) wohnt er bei seinen Eltern Ethan (Nicholas Lea) und Jen (Ingrid Kavelaars) in Whistler, einem kanadischen Wintersportort in Britisch Columbia. Die McKayes sind Besitzer des Lokals "The Tavern", welches sie wiedereröffnen wollen. Becks elternlose Freundin Carrie Miller (Amanda Crew) wohnt mit ihrer älteren Schwester Nicole (Holly Dignard) zusammen, die als Servierkraft im Hotel "Varland Resort" des eiskalt agierenden Unternehmers Adrien Varland (Christopher Shyer) arbeitet. Ryan McKaye (Adam Harrington), Ethans Bruder und damit Onkel von Beck und Quinn, arbeitet ebenfalls bei Varland, ist sogar dessen rechte Hand. Dennoch ist er längst nicht so rücksichtslos wie Varland, bei dem der Zweck die Mittel heiligt. Ryan und Ethan sind zerstritten, denn Ethan akzeptiert Ryans Tätigkeit für den skrupellosen Varland nicht.

Am Morgen nach einer großen VIP-Party im "Varland Resort", bei der auch Beck anwesend war, taucht die Polizei bei den McKayes auf und teilt ihnen mit, dass Beck am sogenannten "Selbstmord-Steilhang" tot aufgefunden wurde. Die Polizei geht von einem Unfalltod aus, doch weder Ryan noch Quinn akzeptieren diese Erklärung. Ethan engagiert einen Reporter, der eine Story über Beck schreiben soll. Dabei soll auch die Wahrheit über Varlands Machenschaften aufgedeckt werden. Allerdings weiß er nicht, dass der Reporter Adam ein guter Freund seiner Frau Jen ist. Und zu Ethans Enttäuschung erhält Adam bei seinen Nachforschungen auch nicht unbedingt die positiven Antworten, die Ethan erhofft hatte

Quinn recherchiert unterdessen selbst heimlich, wobei ihm sein Onkel Ryan hilft. Dabei kommt nach und nach vieles ans Licht, was die Betroffenen gerne verborgen halten wollen. Vieles von dem, was sie da ausgraben, können sie selbst kaum glauben, denn dabei erkennen sie, dass Beck ebenfalls seine dunklen Seiten hatte und keineswegs der strahlende Held war, als den ihn alle ansahen. In der 13. und damit letzten Episode der ersten Staffel stellt sich heraus, dass vieles anders war, als alle angenommen hatten, und Becks Tod durchaus ein Unfalltod war, wenn auch nicht so, wie man vermuten könnte.

Wer Serien wie "Twin Peaks" oder "Veronica Mars" mochte, wird auch an dieser Serie Gefallen finden, denn alle dort vorhandenen Elemente findet man auch hier wieder. Und wer den gehässig lachenden Fiesling J. R. Ewing aus "Dallas" oder das hinterhältige Biest Alexis Carrington aus "Der Denver-Clan" bewunderte, wird in Adrien Varland einen ebenso faszinierenden wie hassenswerten Drecksack vorfinden. Man hat das Rad also nicht unbedingt neu erfunden, aber zumindest mit einem neuen Profil versehen. Die Typen sind deshalb nicht ganz so abgedreht wie in "Twin Peaks", haben dafür fast alle irgend etwas auf dem Kerbholz. Es gibt solch eine Menge Beziehungsstress, Eheprobleme und Fremdgehen, dass das Aufdröseln der vielen Fäden zwischen den Personen schon einen eigenen Kompass erfordern würde. Gewürzt werden die Beziehungsverflechtungen durch die miesen Machenschaften des Ekelpakets Adrien Varlands, denen sogar sein Sohn AJ zum Opfer fällt. Die Serie hat zwar durchaus einige Längen (besonders am Anfang), die nicht hätten sein müssen, ist aber durchaus spannend. Wenn man also erst einmal die ersten beiden Episoden hinter sich gebracht hat, freut man sich wirklich auf die nächste Folgen. Einziger wirklicher Negativpunkt: Dem Zuschauer drängt sich allerdings mit der Zeit der Eindruck auf, dass sämtliche Personen reif für die Insel (mit einer Menge Therapeuten darauf) sind, denn bei allen taucht immer wieder der verstorbene Beck auf, mit dem sie sich dann unterhalten. Da er verstorben ist, basieren dessen Aussagen auch nur auf die Kenntnisse der jeweiligen Person, mit der er sich unterhält. Beck verrät also nichts, was die Person nicht schon weiß. Wozu er dann gut ist, wissen wohl nur die Drehbuchautoren. Man hätte genausogut den verstorbenen Beck fortlassen und stattdessen die Gedanken der Personen aus dem Off erzählen lassen können. Für mich war der verstorbene Beck daher mindestens so überflüssig wie das Ferkel in Tom Gerhardts "Siegfried"- Machwerk. Wenigstens würde es dann nicht so aussehen, als hätten die Leute in Whistler nicht mehr alle Nadeln an der Tanne. Ob das an der Unmenge Schnee in Whistler liegt? Dann blüht uns hier ja auch noch etwas...

Die Serie wurde im 16:9-Format produziert, das Bild ist schön scharf mit klaren Farben und Kontrasten. Der DD-2.0-Stereoton ist sowohl in deutsch als auch englisch wählbar und jederzeit klar und verständlich, lediglich in englisch hört es sich geringfügig dumpfer an, man könnte aber auch "wärmer" sagen. Hörgeschädigte sind von dieser Serie leider mal wieder ausgeschlossen, denn Untertitel sind keine vorhanden - klarer Punktabzug. Die drei Silberscheiben, auf denen jeweils eine der Hauptpersonen abgebildet ist, enthalten nichts außer der Serie in zwei Sprachen und einem animierten Menü. Keine Bildergallerie, kein Trailer, nicht einmal Textinfos. Auf der Innenseite des Covers ist lediglich noch eine Episodenliste enthalten, man kann sie durch den Kunststoff der Box hindurch gut lesen - wenn man sich das Herausnehmen des Papiers sparen möchte, dafür muss man aber die DVD auf der linken Seite herausnehmen. Als Extra oder Bonus würde ich das aber nun nicht gerade bezeichnen. Man bekommt wirklich nur die Serie pur. Nicht mehr, nicht weniger. Fazit: Spannende Mystery-Serie im Geiste "Twin Peaks" oder "Veronica Mars" mit guten Darstellern in gut gezeichneten Rollen. Box und DVDs leider nur gerade ausreichend ausgestattet, Untertitel fehlen ganz. (gh)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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