Nach zwei Jahrzehnten Filmgeschichte drehten Bud Spencer und Terence Hill 1985 mit "Die Miami Cops" ihren vorerst letzten Kinofilm. Man wollte einen Schlussstrich ziehen und sich neuen Herausforderungen widmen. Hill, der dann im Film "Renegade" schon zum zweiten Mal zusammen mit seinem Sohn Ross vor der Kamera stand, hatte ein neues Projekt im Auge: Er wollte aus den bekannten "Lucky Luke" Comics eine Fernsehserie machen. Sein Sohn Ross sollte dabei die Rolle von "Billy The Kid" übernehmen. Doch leider kam ein folgenschweres Unglück dazwischen: Ross Hill verunglückte am 15. Januar 1990 bei einem Autounfall und starb. Dies sollte das schlimmste Ereignis im Leben von Terence Hill werden. Um nicht in ein Loch zu stürzen, hängte er sich in die Arbeit und realisierte "Lucky Luke" " ohne seinen Sohn. Die Rolle von "Billy The Kid" blieb unbesetzt, das Drehbuch wurde umgeschrieben.

Die Serie, die am Ende 8 Folgen vorweisen konnte, bot als Auftakt einen Pilotfilm, der in einigen Ländern auch im Kino gezeigt wurde. Die Bundesrepublik Deutschland war eines dieser Länder. Die bekannte Geschichte rund um Luky Lucke, der beliebte Schauspieler Terence Hill und eine große Werbekampagne sorgten dafür, dass der Film ein Erfolg wurde. Die Serie ging dagegen unter - zumindest in Deutschland.

Mittlerweile ist der Pilot- bzw. Kinofilm von Lucky Luke auf DVD erschienen. In einem edlen Pappschuber bekommt man das gute Stück serviert. Das Artwork ist sehr liebevoll gestaltet und mit Original-Motiven ansprechend abgerundet. Während man ein ausführliches, gut bebildertes und informatives Beiheft geboten bekommt, hat die DVD selbst leider kaum Bonusmaterial zu bieten. Neben Trailern und Fotos bekommt man leider nichts geboten. Fernsehauftritte von Hill aus jener Zeit hätten beispielsweise wunderbar rein gepasst.

Der Film selbst ist leider sehr schwach. Hill macht als Lucky Luke natürlich eine sehr gute Figur, obwohl mir ein Til Schweiger beispielsweise besser gefallen hat " allein wegen der Optik. Hill bringt eine Menge Charme in den Film und der Gaul Jolly Jumper mit der hervorragenden Synchronisation von Wolfgang Völz, sorgt ebenfalls dafür, dass der Film nicht komplett untergeht. Das ganze Werk wirkt aber insgesamt zu aufgesetzt und zu gewollt komisch. Insgesamt eine sehr schwache Umsetzung des Comics "Daisy Town" (Band 40).

Sicherlich weist der Streifen einige gute Elemente auf, doch das gesamte Konstrukt wirkt letzten Endes dann doch zu wacklig und wird einen Kinofilm, einen Terence Hill und den Comic überhaupt nicht gerecht.

Die DVD Umsetzung ist sehr gut gelungen. Man merkt, dass man sich Mühe gegeben hat, auch wenn man sicherlich noch mehr hätte herausholen können. Für Kinder, Sammler und Freunde von Luke und Hill ist der Film sicherlich empfehlenswert.

4 von 10 Punkten (sk)

Wertung: (4 von 10 Punkten)