Projekt 2 - Weißt Du, wer Du wirklich bist?

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Datum: 25.02.2010 | VÖ: 08.01.2010 | Herausgeber: Sunfilm Entertainment | Kategorie: Film

Diego (Adriá Collado) ist eigentlich nur ein passionierter Forscher, der sich neben seiner sehr einnehmenden Arbeit so gut es geht um Frau und Kind kümmert. Immer wieder hat er jedoch recht intensive Déja-vus und gelegentlich sogar sehr klare Tagträume, die manch anderer als Visionen auslegen würde. Diego macht sich jedoch daraus nichts und hat es auch aufgegeben, sich von Psychiatern Entspannungsmethoden aufschwatzen zu lassen. Sein Leben ist so in Ordnung wie es ist. Diegos Welt wird jedoch jäh erschüttert, als er einen Fernsehbericht über einen tödlichen Unfall in Argentinien sieht: der Mann, dessen Tod gezeigt wird, gleicht Diego bis aufs Haar. Der Bericht lässt ihn nicht los und als er von seinen Eltern erfährt, dass er als Kind adoptiert wurde, reist er sofort nach Argentinien, um der Sache und dem Tod seines scheinbaren Zwillingsbruders auf den Grund zu gehen.
Doch in Argentinien findet er nur wenige Informationen, aber ein unangenehmer Geselle, der mehr über Diegos leibliche Familie zu wissen scheint lässt plötzlich den Namen von Diegos Frau fallen. Nun ist Diego völlig aus der Bahn. Was hat seine Frau mit seinen Familienangelegenheiten in Argentinien zu tun und warum meinte der Typ in der Bar, ob sie denn gut auf Diego aufpasse?
Zurück in Spanien versucht Diego die Unklarheiten um sich und seine sich sehr verdächtig verhaltende Frau aufzuklären, obwohl ernur noch wenige Menschen kennt, denen er wirklich vertraut.
Derweil haben sich durch den Tod von Diegos Doppelgänger Vorgänge in Bewegung gesetzt, die immer engere Kreise um Diego ziehen. Ohne dass er es weiß, ist Diego ein sehr gefragter Mann und muss sich bald im Kreuzfeuer verschiedenster Parteien wiederfinden.

Der Film beginnt gemütlich und recht kurzweilig mit einigen originell bis unkonventionell verfasst Dialogen und einer sehr frisch und dynamisch gestalteten Einführung. Leider beruhigt sich die Art der Präsentation nur streckenweise, sodass man von den Staccato-artigen Schnitten sehr schnell mehr als genug hat, doch leider wird dem Zuschauer die Erholung davon nur auf Zeit gegönnt, des dieses Stilmittel war bei den Machern sehr beliebt. Zusätzlich wurde auch der Einsatz der freien Wackelkamera favorisiert, sodass man spürbar viel Unruhe wahrnehmen muss, was den Film zu einem zähen Genuss machen kann.
Die verwinkelte und sehr undurchsichtige Handlung hätte hierfür auch allein sorgen können.

In gewissen Momenten strahlt der Film einen ganz eigenen Charme aus, den man vorrangig in spanischen Filmen finde. Es ist diese ganz andere Art der Dialoge, etwas bodenständig, etwas durchgeknallt, etwas albern, aber mit Größe und Ernst vorgetragen. Somit könnte so mancher im Film ein paar unfreiwillig komische Momente finden.
Das Gesamtbild des Films ist leider immer von einem Nachgeschmack der Künstlichkeit behaftet. Vieles kommt sehr gestellt rüber und irritiert durch seine Gemachtheit den Zuschauer merklich.
Die Verstrickungen der Handlung lassen konsequent nicht nach und irgendwann legt es der Film sehr stark darauf an, die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu verlieren, weil man keine Sensibilität für die wirklich wichtigen Fakten des Films mehr hat. Die Dauerberieselung mit "dramatischen" Erkenntnissen und "schockierenden" Wendungen stumpf ab und man nimmt an dem Geschehen nicht mehr wirklich teil. Demnach kann auch das Ende keinen Aha-Effekt erzeugen.

Die DVD ist in Sachen Extra leider nur mit dem Haupt-Trailer, diversen Trailern für andere Filme und der originalen, spanischen Tonspur ausgestattet. (mp)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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