Eaten Alive - Im Blutrausch

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Datum: 16.02.2010 | VÖ: 24.07.2009 | Herausgeber: epix | Kategorie: Film

"Eaten Alive - Im Blutrausch" sagte mir bis dato rein gar nichts und auch Freunde und Bekannte hatten in den meisten Fällen noch nie davon gehört. Umso erstaunlicher, dass der Film im Internet als "Kultstreifen" angepriesen wird.
Grund genug, das Ganze mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Schaut man sich mal an, wer so alles am Film beteiligt ist, so kommt man sofort ins Staunen: Auf dem Regiestuhl saß Tobe Hooper, der zuvor das Meisterwerk "The Texas Chainsaw Massacre" gedreht hatte. Hier handelt es sich um seinen dritten Film. Ein weiterer mehr als prominenter Name in der Liste ist Robert Englund, der in seiner Rolle als Freddy Krueger weltweit bekannt wurde.

Zum Inhalt: Die Geschichte ist schnell erzählt. Der geistesgestörte Judd betreibt ein altes, dreckiges, heruntergekommenes Hotel irgendwo im Nirgendwo, mitten in Louisianna. Sofern sich mal ein Gast zu ihm verirrt ist ziemlich sicher, dass dieser Gast das Hotel nicht wieder verlässt, denn Judd hält ein stattliches Nilkrokodil direkt neben dem Hotel. Und das Krokodil hat Hunger. Doch eines Tages bezieht eine Familie ein Zimmer im Hotel, und diese Familie hat etwas gegen Judd's Plan Sie an sein Krokodil zu verfüttern...

Klingt schlecht? Schon tausend mal gesehen? Stimmt, aber "Eaten Alive - Im Blutrausch" war definitiv einer der Ersten davon. Im Jahre 1977 drehte Hooper diesen Trash-Horrorfilm mit schmaler Geldbörse und wenigen Mitteln. Der junge Robert Englund zeigt hier in einer seiner ersten Horrorrollen schon sein Potenzial und ist mit Abstand der stärkste Schauspieler in diesem Film. Doch auch Neville Brand in der Rolle des gestörten Hotelbesitzers macht seine Sache sehr ordentlich. Natürlich ist die Story recht flach, die Effekte (sofern man diese schon so nennen kann) sind mies. Man sieht einfach, dass der Film schon 35 Jahre auf dem Buckel hat. Trotzdem versprüht er einen gewissen Charme durch die dreckige, stinkende Atmosphäre, durch die teilweise ungewollt komischen Leistungen der Akteure.

Bei Bild und Ton macht sich das Alter fast noch stärker bemerkbar. Ist der Ton noch zwar nicht schön aber erträglich, bietet das Bild alles, was man heutzutage nicht mehr haben möchte. Das ganze Bild, vor allem die Hauttöne tendieren deutlich ins rötliche, die Schärfe schwankt gewaltig und kräftiges Bildrauschen gibt es gratis obendrauf. Ob man aus den alten Bändern noch mehr hätte herausholen können bleibt dahingestellt, es hätte dem Filmvergnügen aber sicherlich nicht geschadet.
Als Entschädigung dafür legt Epix umso mehr Bonusmaterial bei. Neben einem Audiokommentar stehen sehr ausführliche Interviews mit Robert Englund, Tobe Hooper und Marilyn Burns zur Auswahl. Zusätzlich kann man sich eine Dokumentation über Joe Ball, auch bekannt als "The Alligator Man". Ball war ein Serienmörder aus Texas, der im frühen 20. Jahrhundert mindestens fünf Morde beging und durch den die Rolle des Judd wahrscheinlich inspiriert wurde.

Alles in Allem bietet "Eaten Alive - Im Blutrausch" 87 Minuten kurzweilige Unterhaltung, übrigens erstmals Uncut auf DVD in Deutschland. Wer auf den Charme der 70er Jahre steht, eine Kostprobe des jungen Robert Englund sucht oder einfach mal einen Horrorfilm sehen möchte bei dem man auch mal schmunzeln kann, sollte hier zugreifen. Die Freude wird lediglich durch das wirklich schlechte Bild getrübt, daher einige Abzüge. (bw)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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