Mega Shark vs. Giant Octopus. Allein der Titel versprach schon, die Herzen von Trash-Filmen höher schlagen zu lassen. Meine Erwartungen lassen sich schwer beschreiben, qualitativ waren sie natürlich sehr gering, andererseits versprach genau das einen hohen Unterhaltungswert. Mir war von vornherein klar, dass sich hier ein Machwerk ankündigte, welches nicht mit teuren Hollywood-Effekten oder hochkarätigen Schauspielern aufwarten würde. Die Hoffnung bei solchen Trash-Horrorfilmen liegt darin, dass der Film schon wieder so schlecht ist, dass er unfreiwillig komisch und damit überaus unterhaltsam für mich wird. Auch der Blick auf das Cover und die entsprechende Rückseite (es ist unter anderem zu sehen, wie ein gewaltiger Hai die Golden Gate Bridge attackiert) nährten diese Hoffnung weiter.

Beim Schauen des Films wird ganz schnell klar, dass all die Vermutungen meinerseits der Realität entsprechen: Das Bild ist für heutige Verhältnisse schlecht und wirkt, wie mit einer kleinen Privatkamera aufgenommen, wenn man zusätzlich bedenkt, dass es sich hier um eine BluRay handelt. Ein ganz großes Highlight ist auch die Arbeit der Synchronsprecher: hier ergeben sich einige Lacher auf Grund der völlig überzogenen Dramaturgie in den Stimmen, die immer künstlich und Fehl am Platze wirkt. Absolut köstlich und für den ein oder anderen Schenkelklopfer gut! Die Leistungen der Schauspieler sind ähnlich amüsant. Gestik und Mimik sind dermaßen übertrieben, dass es eine Wonne ist. Nun zu den Spezialeffekten: Hier muss ich ganz ehrlich gestehen, so schlecht sie auch umgesetzt sind, das habe ich schon um einiges schlechter gesehen. Trotzdem gilt auch hier, dass das Gezeigte einfach nicht ernst zu nehmen ist. Auffallend ist unter anderem, dass immer wieder Unschärfe und ein "Blitzeffekt" wohl über die Schwächen der Spezialeffekte hinwegtäuschen sollen. Insgesamt lässt sich einfach sagen, dass man das Ganze natürlich nicht wirklich ernst nehmen kann und darf. Der Film ist sicher keine Satire und ursprünglich ernst gemeint, doch würde man den Film unter diesen Voraussetzungen schauen, würde man bittlerlich enttäuscht werden und schnell den Power-Knopf der Fernbedienung drücken. Lässt man sich allerdings darauf ein, das Ganze aus humoristischer Sicht zu schauen, steht einem ein wirklich lustiger Videoabend bevor. Wir haben den Film im kleinen Kreis geschaut und einige Szenen immer und immer wieder geschaut " die Lachkrämpfe waren ausgiebig und zahlreich! Wenn beispielsweise der Mega Shark schätzungsweise mehrere hundert Meter in der Luft herumfliegt um ein Flugzeug ins Meer zu reissen, spätestens dann wissen wir, dass wir hier eine absolute Perle der Unterhaltung vorliegen haben.

Zugegeben, nicht jeder kann mit dieser Art der Sichtweise etwas anfangen, diese Leute sollten einfach die Finger von "Mega Shark vs. Giant Octupus" lassen " wer aber mit der beschriebenen Methode und dieser Art von Film etwas anfangen kann, der wird hier garantiert glücklich und kann sich dieses Machwerk einige Male ansehen. Der Ton ist übrigens genau so altbacken wie das Bild. Genießen kann man den Film 89 Minuten lang, als Bonusmaterial gibt es Trailer, ein Making of und Bloopers (Outtakes). (bf)

Wertung: (5 von 10 Punkten)