Simon Wiesenthal Collection

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Datum: 17.01.2010 | VÖ: 27.11.2009 | Herausgeber: Polyband | Kategorie: Dokumentation

In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts gab es wohl niemanden, der sich mehr für die Verurteilung von Kriegsverbrechern eingesetzt hat, als Simon Wiesenthal. Der 1908 in Galizien geborene Jude war bis Mai 1945 Insasse des Konzentrationslagers Mauthausen. Nachdem Wiesenthal während des Krieges die Grausamkeiten des Krieges am eigenen Leib miterleben musste, begann er in der Zeit danach die Suche nach den Kriegsverbrechern des Zweiten Weltkrieges zu seiner Lebensaufgabe zu machen. Die Folge war, dass er bis zu seinem Tod im Jahr 2005 unermüdlich für die Ergreifung der damaligen Täter gekämpft hat, die er in den Reihen der deutschen Soldaten suchte. Um die Kriegsverbrecher dingfest machen zu können, hat er jahrzehntelang recherchiert und ein weltweites Netzwerk aufgebaut. Außerdem eröffnete er im Laufe seines Lebens zwei Dokumentationszentren, die bis heute in Österreich an die Zeit der Judenverfolgung im Dritten Reich informieren. Das Leben von Simon Wiesenthal war sehr ereignisreich und vielseitig. Dem mit nur wenigen Zeilen oder einer einzigen Dokumentation gerecht zu werden, ist schier unmöglich. Es gab schon zahlreiche Anläufe und Versuche, das Leben von Simon Wiesenthal in Form von Dokumentationen zu würdigen. Die Münchner Firma Polyband hat es mit ihrer "Simon Wiesenthal Collection", die im November 2009 auf DVD veröffentlicht wurde, geschafft, die wohl bislang beste filmische Zusammenstellung von Dokumentationen über das Leben von Simon Wiesenthal und dem Schicksal der Juden im 20. Jahrhundert auf den Markt zu bringen.

Auf acht DVDs findet man acht Dokumentationen, die sich allesamt mit der Geschichte der Juden im letzten Jahrhundert beschäftigen und die alle von der Moriah Films, der Filmabteilung des Simon Wiesenthal Centers in Los Angeles, produziert wurden. Es handelt sich um die Filme "Ich habe nicht vergessen " Simon Wiesenthals Leben und Vermächtnis", "The Long Way Home", "Genocide", "In Search Of Peace " Part One: 1948 " 1967", "Unlikely Heroes", "Liberation", "Echoes That Remain" und "Beautiful Music". Bekannte Stimmen, wie die von Iris Berben, Nicole Kidman, Michael Douglas oder Morgan Freeman, begleiten den Zuschauer auf den jeweiligen Sprachen durch die Dokumentationen.

Die acht Discs der "Simon Wiesenthal Collection" befinden sich jeweils in einer Halterung, die in einem großen Digipak befestigt sind. Durch die durchsichtigen Halterungen kann man das jeweilige Titelbild der jeweiligen Dokumentation sehen, die auch auf den einzelnen DVDs abgebildet sind und auch ein schönes Gesamtbild ergeben, wenn sich die DVDs in ihren Halterungen befinden. Das äußerst dicke Digipak ist geschmückt mit einigen Impressionen und Zitaten von Simon Wiesenthal. Außerdem findet man zu jeder der acht Dokumentationen eine kleine Inhaltsangabe, die auf dem Digipak mit abgedruckt sind. Was man vermisst ist jedoch ein ausführliches Begleitheft mit Impressionen und Informationen zu den Filmen und zu Simon Wiesenthal. Dafür ist positiv zu erwähnen, dass man sich die Mühe gemacht hat, die DVDs, die die selben Inhalte und Menüs haben, wie die Einzelveröffentlichungen, noch einmal neu zu pressen und mit einem zu dieser Collection passenden Labeldruck zu versehen. Die Hochwertigkeit dieser Box wird jedoch dadurch ein wenig getrübt, dass der Schuber, in dem sich das Digipak befindet, für eine solch große Box aus sehr dünner Pappe besteht. Außerdem scheinen die Halterungen der DVDs nicht sonderlich stabil zu sein " ungefähr die Hälfte der Halterungen des mir vorliegenden Exemplares dieser Collection waren bei Erhalt schon beschädigt.

Trotz dieser kleinen Mängel kann sich die Simon Wiesenthal Collection auf ganzer Linie sehen lassen. Die acht Filme mit ihrer Laufzeit von über 730 Minuten geben den Zuschauern einen hochwertigen und ausgiebigen Einblick in das jüdische Schicksal des letzten Jahrhunderts. Wer sich für dieses Thema interessiert und die einzelnen Filme noch nicht besitzt, kann mit dieser Collection nichts falsch machen. (sk)

Wertung: 9 von 10 Punkten (9 von 10 Punkten)

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