6 auf einen Streich - König Drosselbart

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Datum: 02.01.2010 | VÖ: 13.11.2008 | Herausgeber: KNM Home Entertainment GmbH | Kategorie: Film

Prinzessin Isabella von Geranien ist stolz und hochmütig. An jedem ihrer Freier hat sie etwas auszusetzen und so treibt sie ihren Spott mit ihnen. Es macht ihr Spaß sich gegen die Wünsche ihres Vaters zu stellen, der sie gerne an der Seite des reichsten Bewerbers sehen würde. Doch dann erblickt sie unter den Freiern jemanden, dem sie kurz zuvor schon einmal begegnete. Ihr "Herr über Fliegen und Mücken" stellt sich als Prinz Richard von Begonien heraus. Er verliebte sich schon bei ihrer ersten Begegnung in die Prinzessin. Auch wenn die Herrscher von Begonien und Geranien verfeindet sind, hat er doch den Weg gewagt, um um Isabellas Hand anzuhalten. Vielleicht hätte sie ihn genommen, hätte ihr Vater seine Anwesenheit nicht als Friedensangebot ausgelegt. Da sie niemanden will, der auf diesem Wege nach "Frieden winselt", verspottet sie auch ihn und tauft ihn "König Drosselbart". Die Edelleute wollen dieses Verhalten nicht länger dulden und zweifeln an der Autorität des Königs. Dieser straft seine Tochter damit, dass sie den nächsten Bettler, der zum Schloss kommt, heiraten muss. Prinz Richard verkleidet sich daraufhin und wird mit der Prinzessin vermählt. Als Bettler will er versuchen ihr den Hochmut und die Eitelkeit zu nehmen und aus ihr einen besseren Menschen zu machen.

Man sagt, ein Film lebt durch seine Musik. Mit der Neuverfilmung des Grimm-Klassikers "König Drosselbart", hat man einen bezaubernden Soundtrack geschaffen, der nicht nur die Darsteller, sondern auch die Herzen der Zuschauer zum tanzen bringt. Man wird die Klänge noch lange danach im Ohr haben. Der Soundtrack durchzieht das komplette Märchen in vielfältigen Variationen und ist damit genauso wandlungsfähig, wie König Drosselbart selbst. Dieser heißt in Wirklichkeit Prinz Richard von Begonien und wird gespielt von einem brillanten Ken Duken. Die Rolle ist wie für ihn geschaffen und zusammen mit Jasmin Schwiers als verwöhnte und hochmütige Prinzessin Isabella von Geranien, hat man die ideale Hauptrollenbesetzung gefunden. Beide gehen in ihren Rollen auf und sind jederzeit glaubwürdig in dem, was sie tun und wie sie handeln. Die Umsetzung der Geschichte ist sehr liebevoll gelungen. Die Vollkommenheit, die in diesem Märchen eindeutig zu finden ist, stammt vor allem durch den bewussten Einsatz der alten Sprechweise, die in den klassischen Märchen keinesfalls fehlen sollte! Sie macht die Geschichte malerisch und romantisch. Ebenso realistisch sind die Kostüme, Schauplätze und vor allem hat man auch die Handlung genau eingehalten. Eigene Ideen wurden passend und dezent eingearbeitet. So steht in dieser Verfilmung an Prinz Richards Seite seine Schwester Maximiliane (Felicitas Woll). Sie unterstützt ihren Bruder und rät ihm, sich nicht von Wut leiten zu lassen, sondern gerecht zu handeln. Anders als in anderen Verfilmungen, ist dieser Drosselbart nämlich nicht bis zuletzt durch und durch die Verkörperung des Guten und Geduldigen, sondern ein normaler Mensch, der auch seine Fehler hat. Das macht die Darstellung aber umso sympathischer und realistischer! Auch Prinzessin Isabellas Einsicht über ihre Ungerechtigkeit und den Hochmut wurde gut dargestellt. Besonders romantisch wirkt das Happy End ab der Stelle, an der Richard der Prinzessin gesteht, dass er der Spielmann war. Man spürt förmlich die Magie, die Liebe und den Zauber in diesen Szenen. Großen Respekt haben auch die Nebendarsteller und vor allem die Bühnenbildner verdient. Die Hütte des Spielmanns ist in nur einer Woche in mühevoller Detail-Arbeit entstanden.

Im Auftrag der ARD produzierte man von dieser Reihe im Jahr 2008 die Märchen "Frau Holle", "Brüderchen und Schwesterchen", "König Drosselbart", "Der Froschkönig", "Das tapfere Schneiderlein" und "Tischlein deck dich". Im vergangenen Jahr kamen acht weitere dazu: "Die Gänsemagd", "Schneewittchen", "Die Bremer Stadtmusikanten", "Dornröschen", "Der gestiefelte Kater", "Rapunzel", "Die kluge Bauerntochter" und "Rumpelstilzchen". Der Film hat eine Laufzeit von 60 Minuten und besitzt ein 30-Minütiges Making-of "Wie man eine Prinzessin zähmt". Das DVD-Menü ist animiert und mit einstimmender Musik unterlegt. Ein Booklet ist nicht vorhanden, jedoch wurden zeitgleich Märchen-Boxen veröffentlicht, die zwei weitere Märchen und noch mehr Bonusmaterial beinhalten. Dieses Märchen ist absolut empfehlenswert und wird den Zuschauer verzaubern! (sl)

Wertung: 10 von 10 Punkten (10 von 10 Punkten)

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