Die vier Freunde der Esel, der Hund, die Katze und der Hahn leben zusammen auf einem Bauernhof. Doch nach der langen Zeit der Arbeit sind sie schließlich in die Jahre gekommen. Der Esel wird immer schwächer, der Hund sieht und hört fast nichts mehr, die Katze hat es schwer mit der Mäusejagd und auch der Hahn ist für seine Hennen nur noch ein alter Opa. All dies haben der Bauer und die Bäuerin längst schon bemerkt und so wollen sie Suppe und Wurst aus den vieren machen. Als diese das hören, beschließen sie vom Hof zu fliehen und in Bremen ein neues Leben als Stadtmusikanten zu beginnen. Doch auf ihrem Weg lauern viele Gefahren. Der Bauer, die Bäuerin und auch der Abdecker sind ihnen auf den Fersen, doch gemeinsam mit ihrer Freundin Lissi können sie sogar die Räuber im Wald überlisten und Lissis Freund Johann aus ihrer Gewalt befreien. In der Räuberhütte machen sie dann eine unglaubliche Entdeckung…

Die Neuverfilmung der "Bremer Stadtmusikanten" ist eine der schönsten der gesamten Edition. Die Geschichte ist sehr tiefgründig und wurde liebevoll produziert. Auch wenn man an der Handlung ein paar "nderungen vorgenommen hat, erscheint das Ergebnis beinahe noch besser als das Original. Hier leben die Tiere zu Beginn schon gemeinsam auf einem Hof. Des Weiteren tauchen die Figuren Lissi und Johann auf, deren Geschichte neben der Haupthandlung um den Esel, den Hund, die Katze und den Hahn, im Mittelpunkt steht. Auch endet die Geschichte in Bremen, wo die Tiere ihren Traum als Stadtmusikanten verwirklichen können. Die Schauspieler spielen ihre Rollen sehr realistisch und arbeiten mit viel Mimik und Gestik. Aber nicht nur die Wahl der Schauspieler war vortrefflich, auch mit den Stimmen für die Tiere traf man genau ins Schwarze. Harald Schmidt spricht den stolzen Hahn, Hannelore Elsner die alte Katze, Bastian Pastewka den beinahe tauben und blinden Hund und Peter Striebeck den schwach gewordenen Esel. Der Humor ist grandios und das ohne zu übertreiben oder den Charakter des Märchens zu zerstören. Jeder von ihnen bringt ein wenig seines eigenen Images mit ein, was dem Ganzen eine persönliche Note verleiht, ohne die Handlung dabei ins Lächerliche zu ziehen. Die Sprecher bringen die Altersschwächen der vier Freunde erstklassig zur Geltung. Besonders Bastian Pastewka vermittelt dem Zuschauer ein witziges, aber auch zugleich realistisches Bild des Hundes, der fast nichts mehr sehen und hören kann. Dem Esel ebenfalls die Rolle des Erzählers zu geben, stellt die Produktion in ein besonderes Licht. Auch die Tiere an sich wurden sehr gut ausgewählt und trainiert. Dabei handelt es sich zudem um sehr schöne Vertreter ihrer Art. Am Computer wurde ihnen dann der letzte Schliff gegeben, der sie schließlich zum sprechen bringt.

Das DVD-Cover stellt die klassische Darstellung der Bremer Stadtmusikanten, der Größe nach übereinander, dar. Farblich und von der Gestaltung passt es genau zur restlichen Märchensammlung der "6 auf einen Streich". Diese Produktionsreihe entstand übrigens im Jahr 2008 und begann mit der Neuverfilmung von "Frau Holle", "Brüderchen und Schwesterchen", "König Drosselbart", "Der Froschkönig", "Das tapfere Schneiderlein" und "Tischlein deck dich". In diesem Jahr entstanden acht weitere Märchen: "Die Gänsemagd", "Schneewittchen", "Die Bremer Stadtmusikanten", "Dornröschen", "Der gestiefelte Kater", "Rapunzel", "Die kluge Bauerntochter" und "Rumpelstilzchen". Neben beiden Märchentrailern der ersten und zweiten Staffel, ist auch ein 29-Minütigen Making-of "Vier Tiere auf dem Weg nach Bremen" vorhanden. Weitere Specials, wie beispielsweise ein Booklet, findet man in der ebenfalls veröffentlichten Sammlerbox. Das Menü wurde animiert und mit Musik unterlegt. Der Film hat eine Spielzeit von sehr unterhaltsamen 60 Minuten. (sl)

Wertung: (10 von 10 Punkten)