Kino- und Fernseh-Horror

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Datum: 16.05.2013 | Kategorie: Unendliche Weiten der Medienwelt

Ich wusste ja, dass die ungekürzte Version des Kultstreifens "Tanz der Teufel" in Deutschland schwer zu bekommen ist. Nachdem ich den Film aber dennoch als Jugendliche gesehen hatte, ob das jetzt die gekürzte Fassung war oder nicht, ist meiner Meinung nach nicht sehr relevant, kann ich allerdings nicht verstehen warum. Naja, klar, man sieht einige junge Menschen, die eigentlich mal Freunde waren oder sind und sich nun gegenseitig abschlachten, nachdem sie ein altes Tonbandgerät in einer Waldhütte gefunden hatten. Teilweise ein sehr blutiger Anblick, mag sein. Jedoch von anderer Seite betrachtet: Wenn man bedenkt, dass es Serien wie "24" mit "Jack Bauer" gibt, wo "Jack" seinen Vorgesetzten erschießen muss, um das Leben von mehreren Menschen zu retten, Terroristen foltern lässt, Atombomben hoch gehen und sich Jack selbst immer wieder verstecken muss, weil er von allen möglichen Behörden und sonst welchen Typen gesucht wird. Nur mal um diese eine Serie zu nennen.
Keine Frage. Auch ich liebe "Jack Bauer". Als erwachsener Mensch sollte man wohl schon meinen, dass man nicht mehr wie im Kindesalter versucht, Film und Realität zu vermischen, sondern beides parallel existieren lässt, ganz egal ob nun im Film die Realität widergespiegelt wird oder nicht.
Man könnte aber diese Liste mit den sog. "menschenverachtenden" Filmen oder Serien unendlich weiterführen. Vor allem im Erwachsenen-TV. Und beim Kinderfernsehen beginnt es schon. Sogar Zeichentricksendungen sind voll von Gewalt.
Zur damaligen Zeit, noch vor 30 Jahren, war halt alles noch "strenger". Oder sollte man eher sagen: "zweideutiger mit eindeutiger Doppelmoral". Damals, als man sich bei einer Folge der "Lindenstraße" noch darüber aufregte, als zwei Homosexuelle sich im Fernsehen geküsst haben. Heute gibt’s vielleicht keine so extrem strenge Zensur mehr und zum Glück regt sich auch keiner mehr über ein gleichgeschlechtliches Paar auf.
Man müsste doch aber meinen, jeder Mensch hat selbst einen gewisse Schwelle, welche Filme er sich anschauen kann und welche nicht. Die Altersfreigabe bei den verschiedenen DVD's sind wohl sinnvoll, bringen jedoch in Anbetracht dessen überhaupt nichts, wenn man bedenkt, dass es auch Eltern gibt, die gar nicht wissen oder halt eben nicht so sehr darauf achten, was ihre Kinder so gucken. Wobei ich aber als Mama ganz klar sagen muss, dass man sich bei manchen Freigaben für z. B. Sechsjährige frägt, was diese Personen, welche die Anordnung getroffen haben, nun wieder geritten hat, da die Kinder trotz der frühen Altersfreigabe über Alpträume klagen. Und im umgekehrten Fall ist es nicht besser, wenn man bedenkt, dass manche Filme eine Freigabe von zwölf Jahren haben und im Film selber aber weder Gewalt noch sonst was Negatives vorkommt oder aber der Streifen gleich so langweilig ist, dass er einen Sechs- oder Siebenjährigen die ersten fünf Minuten bereits zum Einschlafen bringen würde. Somit haben wir als Eltern die Erfahrung gemacht, dass es wohl doch sinnvoller ist, sich einen Film zuvor selber anzusehen, welcher für die Kinder bestimmt ist, bevor man sich uneingeschränkt auf eine Altersfreigabe verlässt.
Nachdem ich aber nun das Glück habe, mir als Erwachsener Mensch diese "Horror-Kult-Neuverfilmung" von "Tanz der Teufel" anzuschauen, werde ich ins Kino gehen und mir diesen Film einfach mal wieder reinziehen und mich so richtig feste gruseln. Und dann werde ich vielleicht wissen, ob die Altersfreigabe ausreichend ist. Oder aber ich fahre nach dem Kinobesuch nach Hause und ziehe mir wie damals als Jugendliche vor dem Einschlafen die Bettdecke über den Kopf, aus Sorge diese Wesen könnten auch mich finden. Aber nein, so etwas würde mir heutzutage nicht mehr passieren. Ist ja alles nur ein Film. Wer weiß? (cse)