TKKG Adventkalender - Morgen kommt das Weihnachtsgrauen

„Noch vor dem Öffnen des ersten Türchens vom Adventskalender bahnt sich großes Unheil an: Wer hat sich heimlich an Klößchens Sparschwein zu schaffen gemacht? Doch das ist erst die Spitze des Eisbergs an Verbrechen, mit denen TKKG in der Millionenstadt in der Vorweihnachtszeit konfrontiert werden. Damit, dass den Glockners etwas derart Schlimmes wiederfährt, hätte keiner gerechnet und wirft alle völlig aus der Bahn. Wird es Tim und seinen Freunden gelingen, die skrupellosen Machenschaften bis Heiligabend aufzuklären? Zu ihrem Entsetzen sieht es nicht danach aus."

Gleich vorweg: Das Hörspiel-Special „Morgen kommt das Weihnachtsgrauen“ macht unterm Strich Spaß – wenn man nicht mehr erwartet als von den regulären Abenteuern von TKKG. Und genau darin liegt auch das Problem … doch von Anfang an:

Der klingende Adventkalender auf Doppel-CD ist über zwei Stunden lang und widmet sich den ersten zwei Dritteln der Entführung von Gabys Mutter und dem letzten Drittel der Aufklärung, bei wem es sich um die Kidnappen und Drogendealern und –hersteller handelt.

Das Thema Weihnachten wurde eher mit der Brechstange eingebaut. Warum der Entführer ausgerechnet ein Weihnachtsmannkostüm tragen muss, erschließt sich mir nicht. Auch sonst ist nicht viel von Weihnachten zu spüren, wenn man vom Weihnachtsmarkt als Übergabeort für das Lösegeld und dem schief gesungenen „O, du fröhliche“ zum Finale absieht.

Dass TKKG nach wie vor politisch unkorrekt sind, macht die Marke zum Kult. Da verwundert es nicht, wenn Tim im Showdown Selbstjustiz walten lässt und die Verdächtige Mitschülerin Mia auch körperlich bedrängt.

Zwei Dinge halte ich jedoch für höchst problematisch:

Erstens: Eine Explosion auf dem Weihnachtsmarkt finde ich im Fahrwasser des Terroranschlags auf dem Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche geschmacklos. Zweitens: Die Tatsache, dass TKKG Blackfacing betreiben und bei ihrer Verkleidung als Heilige Drei Könige zur schwarzen Schminke greifen, ist ein weiteres No-go.

Dazu kommen wirklich peinliche Aussagen wie Gabys Aufforderung an Mia, mal „von Girly zu Girly“ zu sprechen.

Gepaart mit unterirdisch schlechten Leistungen der vier Hauptdarsteller – mit weitem Abstand voran Rhea Harder, die in ihrer Performance als vor Angst um ihre Mutter hysterisch agierende Gaby wirklich nicht zu ertragen ist – bleibt ein zwiespältiger Gesamteindruck.

Darüber hinaus funktioniert das Prinzip „Adventskalender“ kein Stück. Es gibt kein einheitliches akustisches Signal, das deutlich macht, wann ein Kapitel zu Ende ist und wann man erst weiterhören – also, das „nächste Türchen öffnen“ - darf.


Wertung: 6 von 10 Punkten
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