Beiträge von c.n.-tonfilm

    Ursula Zell (unbekannt-?)

    Ursula Zell begann um 1949 in München Dialogbücher für deutsche Synchronfassungen der MPEA zu schreiben. So schrieb sie z.B. an den deutschen Synchronbüchern von "Die Königin vom Broadway" (USA 1942, MPEA 1949), "König der Toreros" (USA 1941, MPEA 1949), "Kennwort 777" (USA 1948, MPEA 1949), "Abenteuer in Venedig" (FRA 1951, Chronos 1954) und "Schock" (UK 1955, Filmatelier Göttingen 1956) mit. Später führte sie auch Synchronregie so z.B. bei "Jason und die Argonauten" (USA 1963, Columbia) oder "Rendezvous der Killer" (FRA 1965, Constantin 1965).

    Auf dem folgenden Bild ist die 100jährige Grace Wolfson zu sehen, die zusammen mit fünf anderen über 100-Jährigen im sogenannten Presbyterian Manor-Altenheim in Rolla, Montana im Jahre 2006 interviewt wurde.


    Grace Wolfson, 100, talks with a reporter during a group interview Aug. 2, 2006, at the Presbyterian Manor in Rolla, Mo. Five women over the age of 100 live in the retirement community. The rare group of five golden girls says the key to longevity is…
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    Bei Grace Wolfson handelt es sich um Grace Chiang, die in der Übergangsphase zwischen Stummfilm und Tonfilm in einigen wenigen deutschen Produktionen zu sehen war:

    Das Grace Chiang alias Wolfson heute mit 115 Jahren noch lebt, ist eher unwahrscheinlich. Leider hat das Presbyterian Manor auf mehrere Anfragen zu einem Todesdatum nicht reagiert.


    Kennt vielleicht jemand der Experten hier das Todesdatum oder hat eine Möglichkeit es herauszufinden?


    Vielen Dank!

    Obwohl ich davon bisher überhaupt noch nichts gehört hatte klang das jetzt alles erstmal recht vielversprechend. Die rasche Überprüfung fällt dann doch ernüchternd aus:


    Laut Bundesarchiv-Datenbank ist das ein Fragment von gerade mal zwei Minuten Länge: https://www.bundesarchiv.de/be…en%2Ffilme%2Fsearchresult


    Die niederländische Eye-Datenbank verzeichnet folgende Materialien:
    KOP1036063 B 14358-0: Indianen in 't bos [Beschikbaar, Niet bruikbaar (Nitraat), 35mm, Positief, 135,00mtr., B]

    KOP1224822 DVD 1458-0: Reise um die Erde in 80 Tagen, Die [Niet beschikbaar, DVD, Playable Rendition, 0,00mtr., B]


    135 Meter sind bei einer Vorführgeschwindigkeit zwischen 18 und 20 Bildern pro Sekunde gerade mal zwischen 5 und 6 Minuten von einer ursprünglichen Laufzeit von ca. 2 Stunden.

    Wer ist diese Kleindarstellerin, die zusammen mit Ewald Wenck im Trailer und der deutschen Fassung der Films "Schneewittchen und die sieben Gaukler" (1962) gespielt hat? Leider wird sie nirgends genannt; von Spiel und Stimme erinnert sie mich sehr an Inge Meysel. Die Atelieraufnahmen des Films wurden bei der Bavaria in München-Geiselgasteig gedreht.



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    Weiß jemand, wer die Verkäuferin im Reisebüro im Trailer spielt?



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    Ich suche den Titel eines TV-Krimis vom ZDF, den ich wohl Mitte/Ende der 90er gesehen habe: es kann aber auch noch Anfang der 2000er gewesen sein. Mit ziemlicher Sicherheit war es noch zur 4:3 Zeit. Der Film dürfte an einem Montag Abend um 19:30 Uhr im Sommer gesendet worden sein.


    Es ging um drei Jugendliche/junge Männer, evtl. Abiturienten, die nachts mit einer jungen Frau verabredet waren. Irgendwie kam das Mädchen durch einen Unfall o.ä. durch das Verschulden der Drei zu Tode. Das war wohl nachts in einem Schwimmbad oder auf einem Sportplatz (da bin ich mir nicht mehr ganz sicher). Als sie feststellen, dass das Mädchen tot ist fliehen sie Hals über Kopf; doch einer der Drei bleibt zunächst zurück. Es stellt sich dann heraus (doch recht ungewöhnlich für einen ZDF-Fernsehkrimi zur Primitime damals) dass dieser sich noch schnell an der Leiche vergangen hat, bevor sie den Tatort verlassen haben.


    Nach heftigen Vorwürfen veranlasst dies die Drei dann auch dazu, zum Tatort zurückzukehren und die Leiche und damit die Spuren der Vergewaltigung verschwinden zu lassen bzw. die Tat zu vertuschen. Ich erinnere mich an eine Szene, wie das Mädchen fast unbekleidet in einer Umkleidekabine liegt und die Drei überlegen wie sie jetzt vorgehen sollen.


    Es ist gut möglich, dass ich den Film damals nicht von Anfang an gesehen habe, sondern nur beim Umschalten hineingeraten und dann hängen geblieben bin. Bei einzelnen Elementen oben kann mich die Erinnerung auch täuschen. Ich kann mich leider weder an den Titel noch an Schauspieler erinnern.


    Kann jemand den Film identifizieren?

    Der Anfang der neuen Filmerbe-Fassung steht jetzt online https://www.filmportal.de/node/42555/video/1946048 und zeigt schon wieder mal: der Vorspann, den wir kennen ist nicht der Originalvorspann, sondern ein Nachbau, der in den frühen 60er Jahren für die Wiederaufführung im Nora-Verleih gebastelt wurde.


    Der Filmerbe-Vorspann ist allerdings auch nicht komplett: die Herzog-Verleihmarke fehlt und das Berolina-Logo kommt im ganzen Vorspann auch nicht vor - seltsam.

    Die französische Synchronfassung "La Ville Dorée" hatte am 19.03.1943 in Paris Premiere. Kristina Söderbaum wurde von Renée Simonot und Kurt Meisel von Georges Rollin gesprochen. Sie ist in den Archiven von Bois d'Arcy und der Cinémathèque de Grenoble nachgewiesen.


    Man müsste davon ausgehen, dass in Frankreich ja die Exportfassung als Basis verwendet wurde und somit die Synchronfassung nicht zu der neuen Restauration der Inlandsfassung passt.


    Die Franzosen schätzen ihre Synchronkultur sehr und haben, möchte ich meinen, eher begrenzte Lust darauf den Film auf Deutsch zu schauen bzw auf ihre ureigene lokale Fassung komplett verzichten zu müssen. Ebenso, wie es umgekehrt bei uns ja auch ist. Alles sehr unausgegoren...

    Die Blu-Ray kommt von Artus Films und das lässt nichts Gutes ahnen. Von Artus erschien bereits "Das Mädchen Johanna" mit total kaputt gefiltertem Ton auf Blu-Ray: https://amzn.to/40VbVlp [Anzeige]


    Das dies eine eigemächtige Verhunzung von Artus ist, zeigt sich daran, dass der Filmanfang auf Filmportal mit ungefiltertem Ton zu hören ist: https://amzn.to/40VbVlp [Anzeige]


    Da die Blu-Ray laut amazon nicht mal die französische Synchronfassung von 1943 mit an Bord haben soll sondern nur deutschen Ton, sehe ich im Moment auch keinen wirklichen Mehrwert.

    Im Film-Echo vom 09. Januar 1969 findet sich unter den Neuankündigungen der Constantin-Film für das kommende Programm folgendes Projekt:


    Die Lümmel von der ersten Bank 3. Teil: Der Schrecken von der Penne - Hansi Kraus, Uschi Glas, Erik Schumann, Theo Lingen, Wolfgang Kieling, Eddi Arent, Rudolf Schündler, Ruth Stephan, Paul Dahlke, Siegfried Wischnewski - Regie: Alfred Vohrer - Produktion: Rialto/Seitz - Drehbuch: Georg Laforet, Paul Hengge - Musik: Peter Thomas - Ankündigungstext: Im Mommsen-Gymnasium kommt es immer wieder zu Diebstählen und dann verschwindet auch noch ein Schüler aus wohlhabendem Haus auf rätselhafte Weise. Weshalb schleicht der neue Lateinlehrer nachts auf dem Dachboden des Gymnasiums herum? Neue superlustige Schülerstreiche zum ersten Mal kombiniert mit einer turbulenten Detektivgeschichte sorgen für unendliches Lachen, abenteuerliche Spannung und garantiert beste Kassen. Farbfilm.


    Erstaunlich, dass das bisher scheinbar noch niemand gefunden hat. Der zweite Lümmel-Film "Zum Teufel mit der Penne" hatte am 12. Dezember 1968 Premiere. Offensichtlich hatte sich Franz Seitz finanziell wieder etwas aufgerappelt und hätte ursprünglich den 3. Teil mit Rialto gemeinsam produzieren sollen. Alfred Vohrers letzter Edgar-Wallace- und Rialto-Film "Der Mann mit dem Glasauge" startete am 21.02.1969 und somit wäre dann dieser Film Vohrers nächstes Projekt für Horst Wendlandt geworden, hätte die Zusammenarbeit nicht ihr abruptes Ende gefunden. Offenbar konnte Seitz die Produktion des nächsten Lümmel-Films dann letztlich doch allein stemmen und statt Vohrers "Pepe und die Detektive" gab es dann "Pepe, der Paukerschreck" von Harald Reinl mit anderem Inhalt, der am 27.06.1969 anlief. Nachdem sich die Co-Produktion zerschlagen hatte arbeitete man das Projekt bei Rialto flugs zu "Klassenkeile" (Buch: Kurt Nachmann und Paul Hengge) um und schickte es unter der Regie von Franz Josef Gottlieb so schnell ins Atelier, dass der Film bereits am 28.03.1969 anlaufen und somit noch vor dem nächsten "echten Lümmel-Film" ganz vorn auf der Erfolgswelle mitschwimmen konnte.

    Ein überraschender und rarer Fund, obwohl schon zwei Jahre online: die französische Version des ersten Teils "Le Tigre du Bengale" mit Alice Field, Max Michel (aus München stammend und im deutschen Film auch als Cutter und Regisseur tätig), Roger Duchesne und Guy Sloux in den Rollen von La Jana, Frits van Dongen, Hans Stüwe und Theo Lingen. Harry Frank spielte in beiden Fassungen. Leider fehlt der Vorspann. Die französische Fassung ist in Frankreich nie im Fernsehen gelaufen bzw auf Video oder DVD erschienen. Als Bonus auf einer französischen Blu-Ray des Fritz Lang Remakes waren nur die deutschen Versionen enthalten.


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    Die Blu-Rays sind raus. Zunächst eine kurze Historie der Lümmel-Filmmaster im Wandel der Zeit: Teil 1, 3, 4 und 5 wurden seit den 80ern regelmäßig von der ARD gesendet. Teil 2 (als einziger nicht von Franz Seitz sondern von Rialto produziert) lief in den 80er bis 90ern auf SAT1, Teil 6 und 7 von den 80er bis 90ern auf RTL. Um 2010 kaufte die ARD erstmals Teil 6 und 7 an und ließ sie in SD anamorph neu abtasten. Das ZDF kaufte etwa zu dieser Zeit Teil 2 und sendete ihn in einer neuen, nicht-anamorphen SD-Abtastung. Etwa 2013 ließ die ARD dann auch Teil 1, 3, 4 und 5 anamorph in SD neu abtasten und filterte bei dieser Gelegenheit dann auch ARD-typisch die Tonspuren zu Tode.


    Die Filme sind bisher noch nie in HD irgendwo zu sehen gewesen, TV bot immer nur Upscales. Auch diese "neuen" Lümmel-BDs sind alle nur Upscales der letzten, um 2010 primär von der ARD erstellten TV-Master-Generation. Hat alles den Look von alten FDL-60 bzw FDL-90 SD-Abtastern; von HD keine Spur. Null Schärfe und flaue verschwommene Konturen, voll von typischem FDL-Bildrauschen, dafür aber kräftig nachgeschärft. BDs und ARD-Ausstrahungen beruhen auf denselben Mastern. Gegenüber den BDs hat die ARD aber noch Weichzeichner aufs Bild geklatscht, um das Bildrauschen wegzubekommen (wir sprechen hier nicht vom Filmgrain sondern Video-Bildrauschen; diese Scans sind viel zu schlecht um den Film-Grain überhaupt abbilden zu können). Der Ton ist auf den BDs gefiltert entsprechend wie in der ARD; die Tonqualität der alten Vollbild-Master aus der Zeit vor 2010 war deutlich besser. Dass hier überhaupt nichts neu gescannt und an Eigenleistung inverstiert wurde sieht man auch daran, dass die Trailer als nicht-anamorphe 1:1-Übernahme der alten DVDs mit Trauerrand auf die BDs geklatscht wurden. Alles in allem: reiner Upscale der Studio-Canal-DVD-Box, totale Mogelpackung, Note 6, ungenügend, setzen!


    Wie diese Art Filme aussehen können, wenn man wirklich in HD nach den aktuellen technischen Standards von 2023 scannt, sieht man z.B. bei den BDs der Lisa-Filme.

    Nach Stoffen wie "Schneider Wibbel" (1939) und "Casanova heiratet" (1940) kann man sich zumindest kaum vorstellen, dass er ausgerechnet diesen Film nicht gemacht hätte, wenn er es denn nicht selbst ausdrücklich gewollt hätte. Das Engagement brachte ihm dann allerdings offensichtlich nicht den erhofften Dank ein.


    Regisseur de Kowa äußerte sich entsprechend euphorisch:

    „Die Aufgabe, ein Abbild zu schaffen von dem Leben dieser jungen Generation, dieser zukünftigen Führerschaft Großdeutschlands – das ist eine Arbeit, für die man sich ehrlich und ohne Vorbehalte begeistern kann.“


    Bereits eine frühe Schnittfassung konnte Goebbels allerdings nicht völlig begeistern (Tagebucheintrag vom 12. August 1940: „Zu laut und in der Regie nicht ganz gekonnt, im Thema dagegen gut“). Im Tagebucheintrag vom 25. November 1940 wird die Kritik deutlicher: „Ein Napola-Film „Kopf hoch, Johannes!“ Ganz schlecht und unter der Regie von de Kowa vollkommen mißraten. Wird kaum noch zu retten sein.“ Rettungsversuche wurden trotzdem unternommen; Szenen mussten entfernt, andere nachgedreht werden.


    Störend waren vor allem die zu ausgeprägten propagandistischen Aspekte des Films: Goebbels bevorzugte im Spielfilm unterschwellige Propaganda. Zudem legt der Film in der Darstellung der NPEA den Schwerpunkt auf Spiel, Körperertüchtigung und Charakterbildung, während das Wesen der Anstalt als Eliteschule (herausragende schulische Leistungen waren bereits Aufnahmevoraussetzung) kaum erkennbar ist. Auch in der fertigen Schnittfassung kommt das eigentliche schulische Lernen im Klassenzimmer kaum vor. Eine ursprünglich vorhandene Szene, in der Johannes’ schlechte Noten sogar explizit erwähnt werden, wurde herausgeschnitten.
     

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kopf_hoch,_Johannes!