Vorgestern lief Django Unchained auf Pro7 in einer wahrscheinlich gekürzten Fassung - die jedenfalls keine extreme Gewalt und erst recht keine "Perversitäten" enthalten hat, von einer überflüssigen, dann aber auch abgebrochenen Folterung des Helden abgesehen.
Na ja, ich hab ihn mir jedenfalls angeschaut und fühlte mich so lange gut unterhalten, bis die Charaktere von Waltz und DiCaprio das Zeitliche gesegnet hatten. Danach war die Luft raus. Dramaturgisch war das Ganze sowieso schwach und wurde gegen Ende immer schwächer. Dass das Ganze dann auch noch komplett auf Comic-Niveau absteigt (Abrechnung, explodierende Villa und Musik aus Die rechte und die linke Hand des Teufels), ist für mich ein Zeichen dafür, dass Tarantino seit Kill Bill das Augenmaß für ironische Brechungen verloren hat. Was in den früheren Filmen geistreich wirkte, weil es in einem ernsthaften Kontext dargeboten wurde, wirkt heute nur noch abgeschmackt und dämlich. Die Diskussion der Kukluxklan-Anhänger über ihre misslungenen Kapuzen war übrigens ebenfalls ein völliger Tiefpunkt, den ich eher bei Monthy Python denn bei Tarantino erwartet hätte.
Wegen der gräßlichen Rap-"Musik" musste ich mehrfach den Ton stumm schalten.
Waltz und DiCaprio waren trotzdem gut!