Katastrophenfall

  • Mich freut es, dass die Stimmung in diesem Forumbereich in letzter Zeit wieder etwas besser im Umgang geworden ist. Deswegen wage ich mal ein Thema neu zu beginnen, das - so denke ich - auch nicht großartig eine negative Stimmung aufkochen lassen wird.


    Mich würde mal interessieren, inwieweit Ihr Euch mit möglichen Katastrophenfällen beschäftigt, ob Ihr Vorbereitungen getroffen habt oder ob ihr vertraut, dass die Supermärkte auf ewig zu den gewohnten Zeiten offen haben, Eure Zahlungsmittel akzeptieren und Euch das verkauft, was Ihr wollt.


    Diejenigen, die den Kalten Krieg bewusst miterlebt haben, sind sicher öfter mit diesem Thema konfrontiert gewesen. Ich für meinen Fall lebte als Kind der späten 80er und 90er Jahre in einer Zeit die noch vom vorhandenen Wohlstand zehrte, ich für mich ganz persönlich (am Anfang eher unbewusst) aber schon seit der Wendezeit den Eindruck einer allgemeinen gesellschaftlichen Degeneration erlebt habe und mir auch immer klar war, dass Frieden und Wohlstand keine Selbstverständlichkeit ist. Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht nur durch die Großeltern viel von Krieg, Elend und Leid mitbekommen habe, sondern auch im Familiären Umfeld viele ältere Leute erlebt habe bei denen ich - oft auch nur unbewusst/unterbewusst - gemerkt habe, welche Qualen, welches Leid und welche Schicksale sie durchgemacht haben. Ich also schon immer versucht habe, den Lauf der Zeit im Auge zu behalten und die vorhandenen Verhältnisse sich schnell ändern können.


    Seit 2001 wird mir mehr und mehr die Verlogenheit und die verbrecherischen Machenschaften der Politik klar
    Seit dieser Zeit habe ich mich auch verstärkt mit Biographichen, Kultur, Geschichte usw. befasst
    Das wurde dann auch einmal unterbrochen mit einem Grund, der dafür sorgt, dass große Teile der Gesellschaft nicht tiefer in diese Themen eintauchen (mal unabhängig davon ob man dabei auf Wahrheiten/Unwahrheiten/Täuschungen stößt, denn das was ich als meinen aktuellen Stand der wahrheitsfindung habe ist bei weitem nicht die ganze Wahrheit und da ist auch sicher viel dabei was so nicht (ganz) stimmt) - einfach, weil ich für einige Jahre ganz normal arbeiten musste, und mein kaum noch vorhandenes Privatleben nicht mit diesen Themen verbracht habe.
    Durch die Finanzkrise 2008 und die Selbstständigkeit 2009 hat sich das wieder geändert und seit 2010/2011 ist mein Vertrauen in das Finanzsystem komplett gefallen. Sodass ich seit dem immer im Hinterkopf habe, dass der nächste oder ein richtig großer Finanzcrash stets kommen kann.
    Seit der starken Russlandhetze ist die Chance auf einen großen Krieg, der auch das eigene Leben direkt betreffen kann, auch wieder gekommen, wobei die Russlandhetze nicht der einzige Aspekt in diesem Zusammenhang ist.


    Seit einigen Monaten kaufe ich zusätzlich zu meinen normalen Einkäufen immer etwas zusätzlich ein, was lange hält und was ich gut einlagern kann:


    - Nahrunsmittel in Konservendosen
    - Trinkwasser
    - Ein bisschen Eingemachtes von der Oma habe ich auch noch


    Was ich noch vor habe auf Vorrat zu kaufen:


    - Hygieneartikel (Toilettenpapier usw.)
    - Einen Wasserfilter


    Falls ich mal Geld übrig haben sollte, wären Investitionen in Gold auch ganz gut.


    Ist so etwas für Euch überhaupt ein Thema?


    Denn ich sage nicht, dass es soweit kommt. Aber falls es soweit kommt, ist man mit solchen günstigen und wenig arbeitsaufwendigen Investitionen, extrem gut gerüstet, soweit man sicher in seinen vier Wänden leben kann. Wenn es mal "kracht", dann sin die Supermärkte, die ersten großen schlachtfelder (im wahrsten Sinne des Wortes). Die Leute kaufen oftmals (gerade in den Städten) nur für die nächsten 2-3 Tage ein und haben ansonsten so gut wie nichts zu Hause. Wenn dann mal in einen Katastrophenfall alle Versorgungswege zerbrechen und die Leute Hunger haben, dann wird das unter Umständen eine ganz brutale Angelegenheit.


    Nun gibt es dann (wenn es mal zu diesen Themen kommt) Stimmen, die Sagen Dinge wie "Wenns mal soweit kommt, ist sowieso alles zu spät" (stichwort Atomkrieg usw.). Mit so einer Einstellung kann man natürlich an die Sache ran gehen, besonders, wenn man keine Verantwortung für andere Menschen hat. Selbst mit so einen Vorrat kann man schnell Opfer werden, eben von Bombenangriffen, Plünderungen oder ähnliches. Aber ohne, ist man so und so schlecht dran.


    Was denkt Ihr über das Thema und habt Ihr das selbst im Hinterkopf, sodass Ihr ein paar Notvorräte habt?


    Ich hoffe das Thema hier wird nicht als Panikmache oder sonstiges abgestempelt. Ich gehe das für mich ganz nüchtenr an. Dass es konkrete Gefahren aktuell gibt, ist denke ich nicht zu leugnen. Aber selbst wenn es recht friedlich wäre, schaden kann so etwas nie. Denn Essen und Trinken kann man die Vorräte noch immer in friedlichen Zeiten, wenn nichts passieren sollte und man es bevor es abläuft dann verzehrt.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Diejenigen, die den Kalten Krieg bewusst miterlebt haben, sind sicher öfter mit diesem Thema konfrontiert gewesen.


    Ehrlich gesagt nein. Ich war 17, als die Mauer fiel und wuchs, wie man so sagt, "wohlbehütet" auf, zumindest was die politische Situation in West-Berlin anging. Dass der Senat Lebensmittelreserven anlegte und es zwei U-Bahnhöfe gibt, die im Bedarfsfall zu Luftschutzkellern umgewandelt werden können, die auch ABC-Waffen abhalten, habe ich erst später erfahren.


    Klar, das alles kann immer kommen, aber die Gefahr eines Krieges sehe ich nicht. Einfach deshalb nicht, weil keine Seite einen solchen Krieg gewinnen kann. Wenn man mal nicht einer Meinung ist, beharkt man sich halt etwas, aber ohne Russland können wir nicht, und Russland kann auch ohne uns nicht. Auch wenn es - wie in Kuba - 88 Jahre dauern sollte, ich bleibe optimistisch.


    Schwieriger wird es, wenn es z.B. einen Terroranschlag wie in Brüssel gibt. Der schränkt zwar nur vorübergehend ein, aber es kann passieren, dass für eine gewisse Zeit das Leben lahmgelegt wird. Auch durch Katastrophen wie Hochwasser können solche Situationen entstehen, oder wenn man erkrankt und nicht einkaufen gehen kann. Daher sollte man in der Tat immer etwas voraus schauen, ob - etwas nassforsch formuliert - man nun den Untergang vor Augen hat oder nicht.


    Mir selbst ist das schon passiert, das war im Januar 2007, als der Orkan Kyrill über Deutschland zog. Ich war zu faul zum Einkaufen und ging daher erst am nächsten Tag los. Im strömenden Regen stellte ich vor dem Supermarkt fest, dass wegen des Unwetters vorzeitig geschlossen wurde. So hätte ich den langen und bei den Wettern schwierigen Umständen zum Südkreuz fahren müssen, wo es noch einen Supermarkt im Bahnhof gab. Aber ich hatte Glück: Auf dem Weg kam ich an einem türkischen Supermarkt vorbei, der noch offen hatte. Am nächsten Morgen gab es Frühstück mit Fladenbrot und Rindersalami. War auch mal nett. 8| :D


    Nun bin ich ja kein Finanzexperte, aber eine tiefgreifende Finanzkrise sehe ich derzeit nicht. die EU sollte stabil genug sein, eine solche Krise zu meistern, zumindest wenn es ihr gelingt, deren Anzahl in überschaubare Grenzen zu halten. ^^


    Fazit: Passieren kann immer was, daher ist das Bevorraten absolut sinnvoll.

  • Freut mich, dass wir im Fazit einer Meinung sind. Wobei ich Deinen Optimismus bewundere ;)


    Ich glaube ich habe noch keinen (unabhängigen) Finanzexperten die letzten Jahre gehört, der nicht sagt, dass das Finanzsystem darauf ausgelegt ist, dass es irgendwann "crashen" muss (soweit es nicht durch einen Krieg vorweggenommen wird). Weil es den ewigen Wachstum usw (ist eine eigenes Theme) garnicht gibt. Das erste Mal knallhart ins Gesicht gesagt bekam ich es von diesen Herren hier: http://www.tv-kult.com/kritike…ich-live-in-muenchen.html 2009 habe ich in der Rezension dazu folgendes geschrieben:


    Zitat

    Sehr beachtlich ist, dass Gerzlich so Mutig war und sein Finale sehr nachdenklich und ernst abgeschlossen hat. Schließlich ist die Finanzkrise und ihre eventuellen Folgen alles andere als witzig und das hat er den Zuschauern noch einmal Spüren lassen. Erst bei der Zugabe seines zweistündigen Programmes wurde es wieder heiter.


    Aber wie Du schon richtig sagt, kann so ein Fall nicht nur durch eine Finanzkrise ausgelöst werden. Auch nicht durch einen klassischen Krieg, der ja sowieso in vielerlei Hinsicht in der heutigen Zeit in den Hintergrund gerät und dafür andere Kriegsmittel genutzt werden, ohne offizielle Kriege zu führen.


    So ein Terroranschlag kann kurzfristig solche Folgen haben, ja. Wenn so etwas jedoch flächendeckend, vielleicht nahezu täglich (fast wie in der Türkei) in Europa zum Alltag wird, dann können Bürgerkriegsähnliche Zustände so etwas auch herbei führen. Vielleicht sogar schlimmer, weil dann keine große Hilfmöglichkeiten z.B. in Form von Lebensmittelkarten mehr möglich sind, weil die Bevölkerung nicht ruhig und besonnen alles meistert um gemeinsam so gut wie möglich aus der Nummer raus zu kommen, sondern sich alle 3 Straßen weit die Leute die Köpfe einschlagen und man nur noch einigermaßen sicher ist, wenn man sich igrendwo verschanzt, in den eigenen vier Wänden, oder tief in der Natur/auf dem Land.


    Ich habe Deinen Beitrag gelesen, aber ich glaube Du hast nicht verraten, ob Du tatsächlich selbst etwas Rücklagen bildest (in Form von Nahrungsmittel/Wasser oder ähnlichem). Wobei Du das natürlich nicht verraten musst, wenn Du nicht willst :)

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Kleinere Vorräte lege ich mir auch an, aber weil ich alleine wohne und ohnehin schon über ein gewisses Gewicht verfüge, macht es keinen Sinn, mir eine ganze Speisekammer vollzuladen. Ich könnte eine kurze Krise sicher überleben, auch wenn ich nicht gerade gut gelaunt bin, wenn ich Hunger habe, es sei denn, ich weiß, wann ich wieder etwas essen kann.


    Sicher, Finanzkrisen wird es geben, die Euro-Krise ist ja auch noch lange nicht überwunden. Dennoch habe ich subjektiv das Gefühl, dass es mir heute wirtschaftlich besser geht als vor 5-10 Jahren. Solche Krisen müssen nicht automatisch mit einer signifikanten Verschlechterung der gesamten Lage einhergehen. Daraus ziehe ich meinen Optimismus.


    Berlin ist z.B. auch kein Erdbebengebiet, im Gegensatz zu den Alpen. Und da unsere Flüsse auch noch nicht begradigt wurden, ist Hochwasser hier noch ein echtes Naturschauspiel. Vor ca. 2 Jahren habe ich mal erlebt, wie das Spreewasser im Regierungsviertel bis an die Uferkante stieg. Mehr war nicht drin. Und - wie gesagt - Krieg fürchte ich nicht. Ob wir auf die Dauer aber Terroranschläge verhindern können, ist eher zweifelhaft.

  • Es ist schon schwer genug, mit der sogenannten "Grundsicherung" auszukommen. Für mich und VIELE weitere Betroffene ist das Geld ohnehin immer knapp.
    Auf eine Katastrophe vorbereiten kann man sich also eigentlich nicht. Gerade deswegen wüsste ich nicht, wie ich reagieren würde, wenn es soweit wäre.
    Als bei der Jahrtausendwende der Computer-crash gedroht hat, konnte man wneigstens im Voraus Vorräte anlegen, aber sollte es plötzlich geschehen, wäre ich aufgeschmissen... :S

  • Bei der Gelegenheit möchte ich noch einmal auf die Sondersendung der Sendung mit der Maus zum Thema "NAchkriegszeit" hinweisen. Diese Sendung gibt es inzwischen auch auf DVD bei der "Bibliothek der Sachgeschichten", unter dem Buchstaben N wie Nachkriegszeit. Inzwischen gibt es sogar noch eine "Fortsetzung", wenn man das so nennen kannn, in der Armin maiwald auf noch ungeklärte Fragen eingeht. Auch diese gibt es bereits auf DVD.

  • Wenn man mal schaut wie günstig man Dosennahrung bekommen kann, da kann auch jemand mit wenig Geld sich nach und nach (auch wenns nur im Monat eine Dose ist die man sich zulegt - und wenn die älteste langsam abläuft kann man die als normale Nahrung nutzen, die man ja sonst auch bräuchte) einen Vorrat anlegen. Eine Flasche Wasser kostet auch nur etwas im Cent-Bereich. Wenn man beispielsweise einen DVD-Kauf streicht, kann man sich so schon drei Monate lang etwas auf Vorrat zulegen. Goldanschaffungen sind da natürlich nicht so leicht möglich, aber Nahrungsmittel schon.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich habe über ein viertel Jahr zusammen mit einer Person zusammengelebt, die diese Leistungen erhalten hat, ohne viel eigenes Geld, es war mein Taschengeld als Schüler, und wir haben zusammen von diesem Geld gelebt - und wir haben uns in dieser Zeit auch einige extras leisten können. Ich habe vieles selbst finanziert von meinem Ausbildungsgeld, was nicht viel höher als diese Summen waren. Als ich in München angefangen habe, habe ich nur auf einer Schlafmatte ohne irgendwelche Einrichtung gelebt in einem 19 qm Zimmer, ohne Arbeit und Einkommen, und habe von ganz klein auf dann Schritt für Schritt an den vorhandenen Möglichkeiten gearbeitet. Ich denke schon, dass ich es beurteilen kann. Die Menschen selbst sind individuell, ebenso die Schicksale und Hintergründe, aber mit kleinen Geld kann man auch ein bisschen was nebenher sich leisten - was bei Dir ja auch der Fall ist, wenn man Deine Einträge im Forum verfolgt. Was ja auch gut ist, das gönne ich jedem. Und ich sage auch nicht, dass Du Dich auf einen Katastrophenfall vorbereiten musst. Möglich wäre es aber (im kleinen Rahmen natürlich).

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Wow! Das wusste ich nicht. Es tut mir Leid, wenn ich Dir zu nahe getreten sein sollte.
    Meine meisten DVDs habe ich Dank meiner "Arbeit" hier im Forum. Und mein letztes Videospiel liegt nun auch schon einige Monate zurück. Wohlgemerkt: Früher habe ich mir monatlich ein Spiel gekauft.
    Ansonsten muss ich auf meine Rückzahlungen zurückgreifen, sofern ich solche erhalte und behalten darf.

  • Kein Problem, ich will Dir auch nicht zu nahe treten. Es ist nur mein Eindruck - ich habe ja auch schon Erfahrungen in dem Bereich gemach.t Und so wie es sich hier liest, gönnst Du Dir auch ab und zu was - was ich, wie gesagt, auch gut finde.
    Dass ich der Meinung bin, dass man mit den staatlichen Geldern die man in Deiner Situation so kommt, auch gut Haushalten kann, heißt nicht, dass ich mit dem System was damit zusammenhängt einverstanden bin. Denn das ist sehr mit Dingen wie Erniedrigung usw. verbunden, 1-EUR-Tätigkeiten usw usw. Aber das passt nicht mehr zum Thema.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Soll ich Dir etwas sagen? Der einzige Grund, warum ich meine Lebensfreude noch nicht endgültig verloren habe, ist, dass es tatsächlich noch menschen gibt, die mich nicht nur akzeptieren, sondern auch tatsächlich so akzeptieren wie ich bin! Leute wie Dich zum beispiel!
    Ansonsten... es klingt jetzt etwas übertrieben, aber meine sämtlichen Videospiele habe ich mir doch auch nur gekauft, um dem Wahnsinn zu entgehen! Hätte ich dadurch nicht die tägliche Abwechslung würde ich wahrscheinlich entweder durchdrehen oder eingehen... SCHÄTZ ICH MAL!

  • Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in einer "Endzeit" leben, wobei das ein extrem vager Begriff ist. Das ist mir schon klar. Das sagt nichts über die Dauer dieser Entwicklung aus und auch nicht darüber, wo die Bedrohungen genau herkommen werden. Deshalb kann ich mich auch nicht konkret darauf vorbereiten. Allerdings sehe ich die Anzeichen dafür in unserer Gesellschaft selber. Ich glaube nicht, dass sie wirklich zerstörerischen Entwicklungen viel entgegenzusetzen hätte.


    Dazu kommt: Probleme wie die zunehmende Armut in der Bevölkerung kann man noch ausblenden, und Kriege sind im Moment noch sehr weit weg. Wobei ich davon überzeugt bin, dass es sich z.B. bei Afghanistan, Irak oder Syrien tatsächlich um Rohstoffkriege handelt. Und dann sind sie schon nicht mehr so weit weg, wie es bei einem Blick auf die Landkarte erscheinen mag. Und die 'Flüchtlingskrise', die jetzt schon die EU-Länder und die Bevölkerungen spaltet, ist möglicherweise nur der Anfang. Vor allem konzentriert man sich da ja auch nur auf einen Teil der vielen Menschen in der Welt, die im Moment auf der Flucht sind. Und Länder wie Ägypten oder Saudi-Arabien sind alles andere als stabil etc. etc. Das könnte man jetzt noch endlos weiterführen.


    Vielleicht könnte eine 'gesunde' Gesellschaft solche Probleme auffangen, aber ich halte unsere Gesellschaft insgesamt für zu träge und zu passiv um aktiv zu werden, was man in diesem Fall müsste.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Kann mich hier uneingeschränkt anschließen.


    Wobei ich "Endzeit" nicht so sehen würde, dass bald alles zu Ende ist. Zumindest nicht für alle Menschen. Wir stehen in einer Umbruchsphase, meiner Meinung nach. Entweder geht es für die Menschheit und die Erde weiter bergab und wir werden sehr unfrei leben die nächsten Jahre, Jahrzehnte oder Jahrhunderte. Oder es wird einen positiven Neuanfang geben. Bei beiden Varianten besteht die große Gefahr, dass das zuvor mit großen Unruhen, Kriegen usw. verbunden ist.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Genauso deute ich den Begriff "Endzeit" auch.


    Ich glaube, dass sich viele in unserer Gesellschaft an zwei zentralen Punkten gewaltigen Illusionen hingeben. Auf der einen Seite meint man, wir befänden uns noch in der Phase der Aufklärung. Und das hat dazu geführt, dass sich viele bequem zurücklehnen und davon ausgehen, andere werden alles schon für sie regeln. Grundsätzlich habe "der Mensch" ja alles im Griff.


    Und der zweite Punkt ist der, dass man glaubt, man habe Religion 'überwunden', aber auch das ist meiner Meinung nach Unsinn. Religion gehört zum Mensch-Sein dazu, und wo hier eine Lücke entsteht, rutscht zwangsläufig was anderes hinein. Hier kann man problemlos das Wort "Vergötzung" verwenden. Bei uns ist das der Glaube an die Macht der Wirtschaft. Und das ist ja auch angenehm, solange man sich bequem zurücklehnen kann - vorausgesetzt, es gerät kein Sand ins Getriebe.
    Wobei die Frage ist, ob man sich wirklich so bequem zurücklehnen kann. Diese Religion verlangt ja auch sehr viel Hingabe, z.B. in immer schnellerem und und kräftezehrendem Massenkonsum oder auch einem gläsernem Menschen, der genau darauf untersucht wird, wie und wo er überall die Wirtschaft ankurbeln kann.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ja, hier wäre eben die Frage was man mit Endzeit meint. Das Ende der Welt steht für mich nicht an. Das Ende einer Epoche und der aktuellen Standarts - ja. Und dazu passt auch Einsteins Zitat.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ja, das Zitat stammt von Albert Einstein und bezog sich auf einen eventuell bevorstehenden Nuklearkrieg. Aber der kam bisher nicht, daraus ziehe ich ein wenig Optimismus.


    Es ist schon richtig, dass unser Volk nicht gerade zu Revolutionen neigt, aber ich glaube, wenn es wirklich erforderlich ist, dann können wir etwas bewegen.


    Ob es dann nicht schon zu spät ist, wird sich zeigen.