Tierquälerei in Film und Fernsehen

  • In diesem Thema haben jh und Grüner Blitz das Thema Tierquälerei (in dem Fall bei "Mr Ed" und "Mieps und Mops") angesprochen: Mister Ed


    Kennt Ihr noch weitere Beispiele? Der US-Film "Wasser für Elephanten" steht - so habe ich gelesen - auch unter Vorwürfen, dass dort Tierquälerei betrieben wurde. Was genau, wurde aber in meiner Quelle nicht genannt.


    Werner Herzog stand schon schwer in der Kritik wegen Tierquälerei im Film Nosferatu (BRD/F, 1979) - ich zitiere am besten direkt die Wikipedia-Stelle:


    Zitat

    Der Autor und Biologe Maarten ’t Hart erzählte 2010 in der niederländischen Fernsehsendung „Zomergasten“ über seine Mitwirkung als Rattenexperte beim Film. Gemäß ’t Hart wurden gegen seine Empfehlung 12.000 Ratten aus Ungarn in die Niederlande verfrachtet, wo eine Pestszene gedreht werden sollte. Entsetzt stellte ’t Hart fest, dass die Tiere auf der dreitägigen Reise weder mit Essen noch mit Trinken versorgt worden waren und sich deshalb gegenseitig auffraßen. Da die Ratten weiß und nicht wie von Herzog gewünscht schwarz waren, ließ der Regisseur sie färben. Für diesen Prozess wurden die Tiere in kochendes Wasser getaucht, wobei ungefähr die Hälfte umkam. ’t Hart zog sich daraufhin vom Projekt zurück. In der Sendung bezeichnete er das Vorgehen Herzogs als „unmoralisch“.


    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/N…2%80%93_Phantom_der_Nacht / Maarten ’t Hart in der Fernsehsendung „Zomergasten“ (VPRO, NL), 1. August 2010

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • "Unser Charly" ist eigentlich ziemlich klar, dass das nix gutes sein kann, da ja recht bekannt ist, dass man Schimpansen nur kurze Zeit verwenden kann und für so ne langlebige Serie dann viele Tiere herhalten mußten. Ich hab die erste Staffel damals noch ganz gern geschaut, aber als dann nicht - wie bei anderen ZDF Weihnachtsserien - Schluß war, sondern Staffel um Staffel kam, hatte ich keine Lust mehr drauf, zumal ich es auch immer dämlicher fand, was die Affen alles tun mußten. Zum einen taten mir die Tiere leid (das Thema Tierquälerei kam ja schon relativ früh auf, was Steve Martins Image da wohl nen argen Kratzer verpasst haben dürfte) und zum anderen wurden auch die Storys immer abgedrehter.




    Was mir sonst noch einfällt ist "Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen".


    Nicht nur, dass Kater "Maribor" da z.B. in ner Szene ziemlich herumgeschleudert wurde (ich hatte gedacht/gehofft es wäre nen Trick, aber die Tiertrainerin hat das später nochmal in nem Bericht vorgeführt) - in einer Szene mußte Corinna Harfouch mit einem der "Maribor"-Darsteller über nen reißenden Bach. Die beiden stürzten dabei ins Wasser. Corinna Harfouch konnte gerettet werden, der Kater nicht. Ich verstehe da bis heute nicht, wieso man die Szene überhaupt mit nem echten Tier machen mußte und zudem da auch ne Schauspielerin in Gefahr gebracht hat. (Der Kater sollte in der Szene glaub auf ihrer Schulter sitzen, wenn ichs richtig in Erinnerung habe. Da es auch noch ein recht großes Tier war, war das sicherlich auch so schon nicht grade einfach.)



    Was Pferde angeht: da wunderts mich nicht, wenn bei aktuelleren Sachen womöglich mal was passiert und Pferde sich verletzen. Es gibt zwar sicherlich noch immer einige "Filmpferde" - aber seit einigen Jahren gibts so gut wie keine speziell ausgebildeten Stuntpferde mehr.

  • Ich habe mir neulich die Serie "Klemens und Klementinchen" angeschaut, eine 80er Serie aus Polen (glaub ich) ganz den beiden Hauptstars, Gänsen, gewidmet (ich als Gänsefan finde das natürlich prima, am Schluss hatte ich auch Pippi (Wasser ;D) in den Augen. Aber die Schauspieler gehen da ziemlich grob mit den Tieren (besonders den Gänsen) um. Die werden da rumgeschleudert, an den Flügeln gepackt, der Gänsekopf wird mit Gewalt in Futternäpfe oder Wasser gedrückt u.ä. - das tut beim Zuschauen ja schon weh... aber ob die Tiere deswegen Schaden genommen haben oder nicht, kann ich nicht direkt sagen. Man denkt als zuschauer nur "hui, die gehen ganz schön grob mit den Tieren um". Da hätte die Political Correctness von heutzutage den vorteil, dass da gans (!) genau drauf geachtet werden würde, das keine Feder bei den Gänsen gekrümmt wird, das wäre dann das genaue Gegenteil. Ein Mittelweg (zwischen diesen beiden Extremen) wäre ideal :)

    - Oh Jegerl, gut dass mich dran erinnerst! - An wos? - Nojo, na was kommt nach dem 31. März? - Der 1. April! - Richtig! Er weiss wieder besser! Jetzt derfst weiterschnupfern!

  • Warum schreib ich überhaupt so lange Texte, wenn da gar nicht drauf eingegangen wird... :huh: aber naja wenn man die genannte Serie (Klemens und Klementinchen) nicht kennt, kann man auch nicht so gut drauf eingehen... ^^

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  • Ich habe beim groben Drüberschauen das Wort "Political Corettness" gelesen und das reichte dann schon :D :D Spaß :) Man muss aber auch sagen, dass man mit manchen Tieren schon immer so umgegangen ist und es in vielen Fällen für das Tier wohl auch nicht sonderlich schlimm ist - übertreiben braucht man da natürlich auch nicht, wie Du schon richtig sagst, ein Zwischenweg ist gut (und das nicht nur bei diesem Thema).


    Die genannte Serie habe ich noch nicht gesehen, die Schwesterserie/Vorgängeserie aber (bzw. die hab ich als kleines Kind mit ca. 3 oder 4 Jahren gesehen und ist eine der schönsten und romantischten Kindheits-TV-Erinnerungen die ich habe): Die Kinder vom Mühlental

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    Konfizius

  • Bei P.C. liest Du nicht weiter? ;D Nur weil man schon immer so mit Tieren umgegangen ist heisst das nicht, dass man das auch weitermachen sollte (wenn es den Tieren dabei schlecht geht) aber ansonsten hast Du Recht, mit dem Mittelweg etc, ja :)
    Ja, die Klemens und Klementinchen Serie (von 1987) basiert auf derersten Serie! Es ist eine Weiterführung der Kinder vom Mühlental Serie - mit Hauptaugenmerk und Perspektive auf eben "die Gänse vom Mühlental" (so der Untertitel der Serie) :)
    Die Serie dürfte DIr sehr gefallen, wenn Dir Kinder vom Mühlental schon so gut gefallen hat! Ich hab erstere noch nicht komplett gesehen - bei der Nachfolgeserie kommen eben auch mehr Gänse vor, was mir persönlich natürlich sehr gut gefällt, hehe ;)

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  • Bei P.C. liest Du nicht weiter? ;D Nur weil man schon immer so mit Tieren umgegangen ist heisst das nicht, dass man das auch weitermachen sollte


    Richtig, nur man sollte auch nicht überempfindlich sein. Wie gesagt, ein gesunder Zwischenweg wäre - wie so oft - das Richtige. Wenn man mal ne Gans auf Seite schiebt oder so ist das nicht gleich Tierquälerei. Richtige Tierquälerei sollte aber jeder aus tiefsten Inneren und nicht aus irgendwelchen gesellschaftlichen Zwängen missachten. Respekt vor der Natur und der Schöpfung (welcher Hintergrund die Schöpfung auch immer haben mag) geht leider immer mehr verloren im Kapitalismus.

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  • Vogel Specht: Ja, bei Kapitalismus hast Du recht, und ich möchte auch nicht überempfindlich rüberkommen, aber es ist ja nicht so, dass die Gänse nur ein bisschen rumgeschubst werden in der Serie. Hausgänse, die zu schwer zum fliegen sind, werden da von den Kindern von Dächern runtergeworfen und prallen dann hart auf dem Boden auf, das tut schon beim zuschauen weh. Das ist nicht überempfindlich. Oder die Gänse einfach am Hals gepackt und getragen. Da sollte der gesunde Menschenverstand schon sagen, dass man das nicht machen sollte, oder möchtest Du am Hals gepackt und umhergetragen werden ;) Gut menschen sind schwerer, aber trotzdem... ich vermeide extra das wort "Artgerecht", denn das ist zu speziezistisch (und das wiederum zu offtopic für das Thema hier ;D)

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  • Ich muss nochmal ein paar Folgen Kinder vom Mühlental schauen. Ich meine mich zu erinnern, dass dort die Tiere auch recht grob angefasst wurden. Aber das spiegelt auch etwas den zeitgeist wieder, da wurden die Tiere vor der Kamera so behandelt... so sehr ich auch gegen P.C. bin, bin ich doch froh, dass heute die Tiere viel besser behandelt werden. Auch wenn der Spruch am Ende von Filmen "für diesen Film wurden keine Tiere misshandelt etc" auch wiederum etwas übertrieben P.C. finde (politisch korrekt... müsste ja eigentlich P.K. heissen ;) )

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  • "Kinder vom Mühlental" habe ich vor fast 10 Jahren nochmal grob angeschaut (wurde im Ferienprogramm wiederholt und ich habs damals auch aufgenommen). An das härtere Anfassen der Tiere erinnere ich mich nicht, es ist aber gut möglich, dass es da einige Szenen drin gibt.
    Sind die beiden Serien eigentlich ähnlich schön? Mühlental hatte ich zwar besser in Erinnerung als es dann war, aber trotzdem ist es eine schöne Serie.

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    Konfizius

  • Ich kann keinen großen Unterschied in Sachen Atmosphäre zwischen den beiden Serien erkennen, von daher empfehle ich Dir, einen Blick auf Klemens und Klementinchen Die Gänse vom Mühlental zu werfen :) Den Storch gibt es allerdings nicht im Klemens und Klementinchen, und auch weniger Kinder die agieren, und die Folgen sind nur 11 Minuten jeweils lang, aber sonst klasse. :)


    Es g ab übrigens noch eine Nachfolgeserie, Janna, die hab ich auch, aber noch nicht geschaut. :)


    Retro-TV hat sich auch damit beschäftigt: http://www.retro-tv.de/folge-113

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  • Die DVD-Boxen der Serien habe ich hier. Da habe ich mal rein geschaut - inkl. tolles Bonusmaterial: Ein TV-Beitrag aus den 80ern Jahren der die Kinder-Schauspieler privat vorstellt.

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