Laurel-und-Hardy-Filme

  • Wir haben hier schon oft beiläufig darüber gesprochen, aber es gibt bisher tatsächlich noch keinen Thread zu den Dick-und-Doof-Filmen mit Stan Laurel und Oliver Hardy. Mir sind Laurel und Hardy natürlich ein Begriff, obwohl ich, glaube ich, nie bewußt einen kompletten Film davon gesehen habe. Was haltet ihr von den Filmen mit Laurel und Hardy?

  • Ich kenne die Filme noch aus meiner frühen Jugend, als das auch zu Zeiten gezeigt wurde, als Kinderprogramm übertragen wurde. Es war immer recht lustig und dieses "Uralt"-Flair fand ich schon immer sehr spannend. In dieser Zeit konnte man Epochen und Zeiten auch noch nicht einordnen.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich kenne die Filme noch aus meiner frühen Jugend, als das auch zu Zeiten gezeigt wurde, als Kinderprogramm übertragen wurde. Es war immer recht lustig und dieses "Uralt"-Flair fand ich schon immer sehr spannend. In dieser Zeit konnte man Epochen und Zeiten auch noch nicht einordnen.

    So ging es mir auch früher.
    Ob etwas 20er oder 30er Jahre war, konnte ich nicht erkennen. Alles, was schwarz-weiß und stumm war und komische Streifen im Bild hatte, war alt - irgendwie noch vor der Schwelle, wo Filme wirklich Filme waren. Überhaupt war ja alles in Schwarz-Weiß alt ;)

  • Eine Verwandte von mir schaute gerne alte S/W-Filme und die fand ich immer soo grausam langweilig. Es handelte sich, wenn ich mich richtig erinnere, immer um US-Filme. Die einzigen S/W-Filme, die ich früher mochte waren (außer "Slapstick"-Streifen) "Die Zeitmaschine" (inkl. Albträume mit ca. 4-6 Jahren) und deutsche Filme der 50er und 60er Jahre (Heinz Erhard, Peter Alexander, ich erinnere mich auch daran, mal zufällig "Der Mann der durch die Wand ging" mit Rühmann im TV zumindest ausschnittsweise gesehen zu haben).


    In jungen Jahren hat man Serien zeitlich nur in 3 RIchtungen zugeordnet:


    - Farbe = Aktuell, also 50er bis 80er Jahre
    - s/w = alt, 50er bis 60er Jahre (die davor bekam man nur selten zu sehen, außer es waren US-Filme)
    - s/w mit viel Streifen und ohne Ton = Uralt


    Auch die örtliche Zuordnung war damals nicht möglich.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich denke, etwa die gleiche Grob-Einteilung existiert bei allen interessierten Kindern und Jugendlichen, die diese Film- und TV-Erfahrungen gemacht haben :)
    Moderne Filme waren für mich als Kind immer amerikanisch und in Farbe! Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass es außerhalb des englischen Sprachraums auch sehenswerte moderne Filme gab. (Das war allerdings sehr früh...)
    Slapstick-Filme waren per se uralt. Eine seltsame Zeit musste das gewesen sein, wo man über Gestalten wie Laurel & Hardy im Kino lachen konnte - oder musste, weil es ja nichts anderes gab ... :|
    Sehr fremd.
    Heute sind mir Laurel & Hardy und überhaupt das Slapstick-Genre zu amerikanisch. Aus filmgeschichtlichem Interesse mal schauen, ist ok - aber sowas kann ich mir nur in kleinen Dosen verabreichen.

  • Ich bin glücklich darüber, sehr viel deutsche Schlagerfilme und Komödien als Kind gesehen zu haben. Das war ein wichtiger Faktor, der dazu beigetragen hat, mein kulturelles und geschichtliches Interesse zu wecken. Ich weiss noch gut wie ich immer wieder dachte, dass der deutsche Film, der mich betrifft, nur in den 50er bis frühen 70er Jahren gedreht wurde. Alles danach war, mit ausnahmen, uninteressant. Alles davor unbekannt. Und dieses unbekannte interessierte mich. Spätestens als ich hörte, dass Theo Lingen, Rühmann und co. schon lange große "Stars" waren (in einer Zeit als die Filme mindestens gleichwertig waren wie das was ich aus den 50ern bis 70ern gesehen habe) und das was ich von ihnen gesehen habe nur die Alterswerke waren. Traurig, dass man bis heute nur einen Bruchteil von diesen alten Werken kennt.


    Bei mir ist es so, dass ich in meiner Jugend so sehr mit US-Stoff zugepumt wurde, dass ich diese Serien und Filme wohl dosiere. Das Interesse ist auch nur bedingt da. Das betrifft auch Dick und Doof oder Chaplin. Aber auch das schaue ich mir lieber an als so manche moderne US-Serien.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Bei mir ist es so, dass ich in meiner Jugend so sehr mit US-Stoff zugepumt wurde, dass ich diese Serien und Filme wohl dosiere.

    So ist es! Haargenau so wie bei mir.


    Ich habe dann irgendwann das Interesse daran verloren und bin erst immer europäischer geworden (so mit 12), dann immer deutscher und immer historischer (so mit 20) ;)

  • Dank der frühen kulturellen Erfahrung sowohl medial als auch im familiären Umfeld (wofür ich sehr dankbar bin), war das bei mir schon immer vorhanden. So richtig durchgebrochen ist es dann mit 15/16 als ich mich dann auch nicht nur indirekt sondern auch direkt für dieser Kultur, also auch Geschichte, Literatur usw interessiert habe.
    Man kann das bei mir mit der Jahrtausendwende datieren. Nach den 90er Jahren, voll mit Sitcoms, US-Zeichentrickserien usw. war ich auch geistig soweit neue (alte) Horizonte zu entdecken. Die deutschen Serien, Filme, Hörspiele, Musik usw. hat mich aber glücklicherweise immer begleitet, doch die US-Sachen nahmen oftmals überhand in den 90ern. Ich erinnere mich noch gut wie ich in der zweiten Hälfte der 90er mich immer freute wenn endlich mal wieder ein deutscher Film lief (mein Vater hatte Premiere). Dann sah ich mir mit großer Freude "Der Eisbär" an oder "Knocking on heavens door". 2001 begann ich mit www.deutsche-filme.com und in den Jahren darauf war es so dass ich mir die "alten" deutschen Filme (so bis in die 80er, die die mich interessierten) in der TV-Zeitschrift rausgesucht habe und sie mir angeschaut habe und dazu ein Filmprofil erstellt habe.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Laurel und Hardy scheinen heute in Italien beliebt zu sein, denn mir ist in letzter Zeit schon häufiger aufgefallen, daß Laurel-und-Hardy-Filme häufiger auf italienischen Fernsehsendern laufen.


    In den 80ern und 90ern hatte auch Sat 1 einige Male Dick-und-Doof-Filme gezeigt. Damals haben sie gleich passend dazu die Videokollektionen vermarktet.

  • Dick und Doof waren mir natürlich schon lange ein begriff, aber richtig kennengelernt habe ich sie erst Ende der 90er. Wir haben uns im Französisch-Unterricht einen ihrer Filme angesehen, allerdings auf französisch. Ich weß leider nicht mehr genau, worum es ging.
    Tja, und dann habe ich erst wieder vor nicht allzu langer Zeit ein paar Kurzfilme mit den beiden gesehen. Und zwar zusammen mit Jens im Dick und Doof-Museum hier bei uns in Solingen. ^^

  • Oh, was seid ihr für Banausen!
    Man kann doch nicht Laurel & Hardy so abwerten und aburteilen, wenn man kaum etwas von ihnen gesehen hat. Zunächst einmal, L&H wurden erst mit dem Tonfilm richtig bekannt. Ein sehr wichtiger Bestandteil ihres Humors resultiert nämlich aus ihrem Wortwitz. Sie also in die reine Slapstickecke zu stecken, wird ihnen überhaupt nicht gerecht.


    Ich kenne Laurel & Hardy seit meiner Kindheit, wo ich Filme von ihnen im Kino gesehen habe und ich mag sie noch heute sehr.
    Besondere Kennzeichen ihres Humors sind:
    - Sie lassen sich trotz aller Widrigkeiten niemals unterkriegen, höchstens kurzzeitig
    - Der Humor ist nie bösartig, wenn auch oft einiges zu Bruch geht
    - Sie schonen sich selbst nicht
    - Ihre Art hat etwas sehr warmherziges

    und es gibt vieles, was man sich selbst ansehen und anhören muß, wenn man die Besonderheit dieser Filmclowns erfahren will.


    Ach ja, und sie sind US-Amerikaner, das scheint ja bei einigen hier schon für ein negatives Urteil auszureichen. Ich finde das teilweise ganz schönig engstirnig.
    Stan Laurel ist übrigens gebürtiger Süd-Londoner.
    Ich kenne übrigens Jugendliche, die als einzige SW-Filme Laurel & Hardy gelten lassen und mit Vergnügen ansehen.


    Meiner Meinung nach gute Filme von ihnen:
    - Sons of the desert aka Wüstensöhne
    - A Chump in Oxford aka In Oxford
    - Way out West aka Zwei ritten nach Texas
    - Pardon Us aka Hinter Schloß und Riegel
    und weitere aus der Zeit, als sie von Hal Roach produziert wurden.


    Die besten gut restaurierten Editionen gibt es von Kinowelt, alle in OF mit dt. UT und alternativ deutsch synchronisiert. In gut sortierten Videotheken oder Bibliotheken wird man auch oft fündig.


    Um Weihnachten 2011 herum gab es bei Arte L&H aka Dick und Doof satt (Kurz- und Langfilme). Das wäre eine gute Gelegenheit gewesen, Vorurteile zu überprüfen und ggf. zu ändern. Menschen ohne US-Phobie hätten ihre Kenntnisse erweitern können Diese Möglichkeiten wurden wohl leider verpasst. :(

  • Warum sprichst Du in der Mehrzahl? Ich kann nur eine abwertende Meinung über Dick und Doof hier finden...? Mir fehlt da eher das Interesse, ich fand die Filme, wie oben erwähnt, immer recht lustig. Würde sie auch heute mal wieder schauen.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich kenne Laurel & Hardy seit meiner Kindheit, wo ich Filme von ihnen im Kino gesehen habe und ich mag sie noch heute sehr.


    Interessant, daß die Laurel-und-Hardy-Filme auch noch lange nach ihrem Erscheinen in Kinos gezeigt wurden. Das beweist nur, welch hohen Kultfaktor sie haben.


    Ich selber kenne die Filme nicht so gut, hätte sie aber bisher auch eher in die Slapstick-Ecke gesteckt.

  • Gut, ich habe etwas sehr übertrieben, sorry.

    Daß man jedoch überhaupt nicht mitbekommen hat, daß Arte an fünf Tagen jeweils mehrere Laurel & Hardy Fime gesendet hat (in digitaler Qualität), ist mir schlichtweg unverständlich. Und das noch dazu bei dem prinzipiell beklagenswerten Zustand des öffentlich-rechtlichen Fernsehens (mit Ausnahme von Arte).


    Quelle: http://www.tvspielfilm.de/news…5,ApplicationArticle.html


    Wenn man natürlich Laurel und Hardy nur in dieser bruchstückhaften Form kennt, dann ist ein abwertendes Urteil nicht unverständlich....


    Demnächst gibt es auf 3sat einen Film von Laurel und Hardy:


    TV-Sendungen am Sonntag, 07. Oktober 17:10 -18:30 3sat
    Wir sind vom schottischen Infanterie-Regiment
    Slapstick-Komödie, USA 1935


    PS: Meine Kindheit war in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Da war das Fernsehen noch schwarzweiß, es gab nur drei Programme und wir hatten glücklichcherweise noch keinen Apparat zuhause.
    Vorbehalte gegenüber SW-Filmen sind mir daher fremd und schwer nachvollziehbar.

  • Ich nehme an, bei der verstümmelten Erstausstrahlung im ZDF wurde auch die Bezeichnung "Dick und Doof" geprägt? Alleine diese Bezeichnung soll anscheinend schon dazu dienen, die Charaktere lächerlich wirken zu lassen. Hat damals nicht auch der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch die Kommentare für die Filmschnipsel gesprochen?


    Sat 1 hat aber in den 80ern und 90ern die kompletten Filme gezeigt, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe. Das würde auch passen, da in dem Artikel der Erwerb durch Leo Kirch erwähnt wird und Sat 1 damals hauptsächlich Filme aus dem Kirch-Archiv gezeigt hat.


    Ich erinnere mich außerdem noch an einen Schallplattenladen in Düsseldorf namens "Zweitausendeins". Dort gab es keine CDs, nur Schallplatten und darüber hinaus Videos und Merchandising-Artikel von Laurel und Hardy. Sogar auf der Einkaufstüte waren Laurel und Hardy abgebildet.

  • Ich habe eher Charlie Chaplin gesehen, Dick und Doof kann ich mich nicht dran erinnern, es mal im Fernsehen gesehen zu haben... oder ich hab es vergessen und schon so lange her seitdem ich es gesehen habe. :)

    - Oh Jegerl, gut dass mich dran erinnerst! - An wos? - Nojo, na was kommt nach dem 31. März? - Der 1. April! - Richtig! Er weiss wieder besser! Jetzt derfst weiterschnupfern!

  • Ich nehme an, bei der verstümmelten Erstausstrahlung im ZDF wurde auch die Bezeichnung "Dick und Doof" geprägt? Alleine diese Bezeichnung soll anscheinend schon dazu dienen, die Charaktere lächerlich wirken zu lassen.

    Laut Wikipedia sollen ihre Filme schon in den 30er Jahren in Deutschland unter dieser Bezeichnung ausgewertet worden sein. Ich kann das aber aus eigener Anschauung nicht bestätigen - die mir bekannten deutschen Fassungen enthielten kein "Dick & Doof" im Titel. Allerdings hab ich auch nicht gezielt darauf geachtet :|

  • Die einzigen S/W-Filme, die ich früher mochte waren (außer "Slapstick"-Streifen) "Die Zeitmaschine" (inkl. Albträume mit ca. 4-6 Jahren) [...]

    Den hast Du wohl an einem Schwarzweißgerät gesehen, denn "Die Zeitmaschine" ist ein Metrocolor-Film. ;)