Kann Fernsehen IQ-Punkte kosten?

  • Diese Frage stelle ich mir wirklich, nachdem ich mich mit einem kleinen Selbstversuch begonnen habe: Da ich der Meinung bin, dass man nicht über Dinge lästern sollte, die man gar nicht kennt, habe ich all meinen Mut zusammen genommen und bin in TV-Gefilde gereist, die eigentlich weiße Flecken auf meiner persönlichen Fernseh-Landkarte sind: Das Vor- und Nachmittagsprogramm der Privatsender (...)


    Der komplette Text steht unter http://www.tv-kult.com/kolumne…hen-iq-punkte-kosten.html

  • Ich glaube sogar, Fernsehen kann töten!!


    Sehr hübsch geschrieben finde ich diese Passage:

    Zitat

    Besonders seltsam wird es danach bei "Verklag mich doch!", denn hier wurde versucht, den typischen hanebüchenen Geschichten sogenannter "Scripted Reality"-Formate einen ernsten Anstrich zu geben. Und so sieht der Zuschauer, wie frei erfundene Personen ein Drehbuch entlang stolpern, das selbst ein Seifenoper-Regisseur als unglaubwürdig und übertrieben abgelehnt hätte, erhält aber immer ganz furchtbar ernste Kommentare von Anwälten, die vor allem damit beschäftigt sind, ganz besonders seriös auszusehen. Irgendwie ist das schon lustig, denn man fragt sich permanent, ob die Macher wirklich glauben, irgend ein Zuschauer würde ihnen diesen unsinnigen Mischmasch abkaufen - wenn dem so wäre, möchte ich lieber nicht wissen, was für ein Bild sich die Verantwortlichen von ihrem Publikum machen.

    Vermutlich hassen sie ihr Publikum?

  • Die Verantwortlichen scheinen ihr Publikum nicht als Menschen und als Individuen mit Interessen und Bedürfnissen zu betrachten, sondern nur als Einschaltquotengeneratoren. Ich möchte hier einmal vom "binären Zuschauer" sprechen. Die Computertechnik basiert auf einem Binärsystem, bei dem es nur Nullen und Einsen gibt, d. h. es gibt nur zwei Zustände, es fließt Strom oder es fließt kein Strom. Genauso betrachtet man bei Scripted-Reality-Formaten und ähnlichen Auswüchsen der heutigen Fernsehindustrie den Zuschauer, entweder er schaltet ein oder er schaltet nicht ein. Bleibt nur noch die Frage, welche von den binären Zuschauern die "Nullen" und welche die "Einsen" sind. *g*

  • Beim Fernsehen ist IQ der Inhaltsquotient.:) (Packen wir das noch rein oder lassen wir es weg) Wenn ich an die vielen zurechtgestutzten Episoden von Serien denke, damit sie in ein Zeitfenster passen, ist Intelligenz noch nie dagewesen, nur die Größe des Inhalts. Intelligent wäre gewesen, die Episoden nicht zu zerstückeln, sondern z.B. eine Episode von 70 Minuten in 2x 35 (oder je nach dem 32/38) aufzuteilen. Da hätte dann sogar noch zusätzlich nicht störende Werbung extra Platz gehabt. Und es wäre heute eine Freude, vollständige Episoden in deutscher Vollsychro zu genießen. Heute sind es zwar zum Teil andere Inhalte als damals, doch der IQ als Inhaltsquotient ist geblieben.