Die Puppe => Ossi Oswalda

  • Wie fandet ihr eigentlich "Die Puppe"? Mir hat der Film in jeder Hinsicht großartig gefallen..... :whistling: .....Also ich habe jetzt dreimal versucht aufzuzählen, was ich so toll finde, aber ganz egal wo ich ansetze, jedes Mal meine ich, etwas anderes müsste zuerst genannt werden: Regie, Drehbuch, Kamera etc. etc. Ich finde den Film in jeder Hinsicht perfekt!
    Jetzt mach ich's einfach anders, indem ich sag, was mich am meisten beeindruckt hat, denn das ist bei diesen Filmen immer gleich: Ossi Oswalda :thumbup: Sie war vielleicht nicht die Nummer 1 in einer Hitliste der schönsten Schauspielerinnen, aber nach mehr als neunzig Jahren immer noch ein solches Maß an Energie, Frechheit und guter Laune auszustrahlen, dazu gehört schon eine ganze Menge (und nicht zu vergessen natürlich: ein toller Regisseur!). Schade, dass sie das nicht in die Tonfilmzeit mitnehmen konnte. Dass sie so jung und auch noch dazu völlig verarmt gestorben ist finde ich schon sehr bitter.
    Aber jetzt möchte ich doch noch ein kritisches Wort zu der Fernsehausstrahlung anfügen: Ich hab absolut nichts gegen experimentelle Tracks. Anfangs bin ich immer etwas skeptisch, aber im Laufe des Films gibt sich das sehr häufig. Diesmal wars allerdings anders. Zum Glück war das meiste ja instrumental, aber die Stellen mit dem Chor fand ich wirklich nervtötend!

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

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  • Nachdem ich jetzt mit Ossi Oswalda ICH WILL KEIN MANN SEIN gesehen und mein Autogramm von ihr auch noch rausgekramt hab, habe ich mir gedacht, ich muss die Überschrift ein klein wenig editieren. Mein Interesse an DIE PUPPE ist jetzt doch definitiv sehr Ossi Oswalda-lastig geworden. ;)

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ich habe den Film leider nicht gesehen, finde es aber interessant wie normal Ossi Oswalda eigentlich aussahe, wie hässlich sie sich aber machen konnte, nur durch kleinigkeiten. Das zeigen sehr gut die unterschiedlichen Bilder auf ihrer Wikipedia-Seite. Immerhin hat sie noch in zwei Tonfilmen mitgewirkt. Kennt jemand diese Auftritte von ihr?

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich habe dem Film sehr entgegengefiebert und hab ihn natürlich gesehen und auch aufgenommen. Bis jetzt hat mich keine der frühen Lubitsch-Komödien enttäuscht, und diese war auch wirklich sehr gut. Aber die Musik .... dieses Gequietsche und Gejaule fand ich nervtötend. Hier merkt man wieder, wie viel Musik ausmachen kann. Einige Szenen wären mit passenderer Musik viel besser herübergekommen.
    Das ganze sollte wohl zur bizarren Kulisse passen. Ich gehöre normalerweise nicht zu den Leuten, die sich sogar über Kleinigkeiten beschweren .. Aber die Musik hat den Film heruntergezogen. Zurück zum Film:
    Neben Ossi war ich auch von dem Lehrling (gespielt von Gerhard Ritterband) begeistert. Ein echtes komödiantisches Talent :)

  • Bis jetzt ist der Film mit deutschen Zwischentiteln leider nur in der Lubitsch-Edition von Eureka rausgekommen. Ich hab sie mir nach langem Zaudern doch gekauft, aber ich bin da natürlich auch nicht ganz neutral ;)

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Nachdem ich jetzt mit Ossi Oswalda ICH WILL KEIN MANN SEIN gesehen und mein Autogramm von ihr auch noch rausgekramt hab, habe ich mir gedacht, ich muss die Überschrift ein klein wenig editieren. Mein Interesse an DIE PUPPE ist jetzt doch definitiv sehr Ossi Oswalda-lastig geworden. ;)

    EIN Autogramm? Wie lächerlich :D NEUNUNDZWANZIG sind's mittlerweile :D

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ich habe den Film vor Jahren mal unvollständig bei 3sat gesehen (hab erst später eingeschaltet und so nur den Schluss mitbekommen). Diese Variante, die es meines Wissens nicht im Netz zu sehen gibt, wurde glaube ich vom Sinfonieorchester Prag eingespielt (bizarrer Weise die Stadt, in der Ossi gestorben ist), doch das war mehr so lautmalerisch und hatte mit Musik nicht wirklich viel zu tun. Ich fand dann bei YouTube neben dieser „Gedudel-Variante” auch noch eine Klavier-Variante, allerdings mit englischen Zwischentiteln. Diese Version gefällt mir am besten. Hier der Link:

    https://m.youtube.com/watch?v=hmAaO5i7DnE&t=0h0m13s

    Ich finde, es ist einer der besten Oswalda-Filme;).

  • Zitat

    Ich finde, es ist einer der besten Oswalda-Filme;)

    Ich finde das auch, zusammen mit Die Austernprinzessin.

    Ich möchte kein Mann (1918) sein wird ja auch oft genannt, aber ich habe bei dem Film das Problem, dass Curt Goetz und Ossi Oswalda so fundamental unterschiedliche Komikertypen waren. Die beiden harmonieren nicht, sondern spielen eher gegeneinander an. Wobei ich in dem Fall die Schuld bei Curt Goetz sehe. Er war ein phantastischer Schauspieler und großartiker Komiker, aber kein "Teamplayer".


    Zitat

    doch das war mehr so lautmalerisch und hatte mit Musik nicht wirklich viel zu tun.

    Ich finde es auch fürchterlich, wenn die Komponisten vergessen, dass sie einen Film begleiten sollen und sich so extrem in den Mittelpunkt stellen, als wäre der Film eine Begleitung zu ihrer Musik. X(

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)