Die keusche Geliebte (D,1940)

  • Dieser nette Film lief wohl das letzte Mal in den späten 1980ern im DDR-Fernsehen (DDR 1).
    Finde den Film zwar nicht besonders aufregend aber er hat einige nette Szenen. Meine Aufzeichnung ist für das Alter recht gut.


    http://www.filmportal.de/df/b0…,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,.html


    Regie: Viktor Tourjansky


    Darsteller:


    Willy Fritsch
    Maria Landrock
    Paul Dahlke
    Camilla Horn
    Kurt Meisel
    Hans Schwarz Jr.
    Hubert von Meyerinck



    Hier ein Paar Screenshots:








    Inhalt:


    Auf einer Kunstauktion lernt der Kolonialunternehmer Pierre Dugard durch seinen Freund Edgar Simon die hübsche Tänzerin Aimée Ferrand kennen. Als Simon erfährt, dass Dugard auf der Suche nach Geldgebern für sein Unternehmen ist, nimmt er ihn auf eine Feier des Bankiers Lemonier mit. Was Simon allerdings verschweigt: Lemonier ist der Gatte von Dugards früherer Geliebter Renée. Als die beiden auf dem Fest zusammentreffen, ist die Überraschung groß.


    Um Lemoniers aufkeimende Eifersucht zu zerstreuen, zeigt Dugard demonstrativ Interesse an der ebenfalls anwesenden Aimée. Aus diesem gespielten Interesse wird im Lauf des Abends jedoch echte Zuneigung, und es gelingt Dugard, das Vertrauen der zurückhaltenden Frau zu gewinnen. So erfährt er von ihr, dass Simon hoffnungslos verschuldet ist.


    Zur gleichen Zeit droht Simon Renée damit, Lemonier alles über ihre Vergangenheit mit Dugard zu erzählen, wenn sie ihm nicht das nötige Geld beschafft, damit er seine Schulden begleichen kann. Dieser Erpressungsversuch löst eine Reihe fataler Verwicklungen und Missverständnisse aus ...


    (Quelle der Inhaltsangabe: http://www.filmportal.de/df/b0…,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,.html)



    Filmprogramm des Films mit Maria Landrock auf dem Cover:



    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


  • Bestimmt ein interessanter Film, vor allem für diejenigen, die gern Filme mit Willy Fritsch gucken, so wie ich. Den Anfang des Films habe ich mir auf youtube schon mal angesehen. Ich bin zufällig darauf gestoßen, als ich mich darüber gewundert habe, dass der Film In letzter Sekunde 1938 angeblich eine Länge von 2 Stunden hat. Ich habe dann fest gestellt, dass auch der Anfang von Die keusche Geliebte 1940 zu sehen ist (ca 5 Minuten). Habe ich mir dann auch angesehen. Was mich ja manchmal wundert ist, dass es von Willy Fritsch nur wenige Filme auf DVD gibt, obwohl er einer der berühmtesten deutschen Schauspieler war, und obwohl es DVDs mit alten deutschen Spielfilmen , mit weitaus weniger bekannten Schauspielern in den Hauptrollen (zum beispiel von Hannes Stelzer) gibt. Wissen sie woran das liegen könnte?

  • Das könnte daran liegen, daß die meisten der Willy-Fritsch-Filme Produktionen der UFA waren, für die heutzutage die Murnau-Stiftung die Rechte hat. Und bedauerlicherweise kümmern die sich sehr wenig darum, das etwas 'mainstreamigere' Repertoire der damaligen Zeit zu restaurieren oder auch nur zu veröffentlichen bzw. an DVD-Labels zu lizensieren. Natürlich gibt es da immer mal wieder lobenswerte Ausnahmen, wie etwa die Veröffentlichungen von "Immensee" und "Opfergang" oder des großartigen Harvey/Fritsch-Films "Glückskinder". Aber dennoch haben wir die absurde Situation, daß eine weitaus höhere Wahrscheinlichkeit besteht, daß Filme aus der zweiten oder dritten Reihe von anderen Produktionsfirmen auf DVD erscheinen oder im Pay-TV bei Sky laufen und nicht die zumeist weitaus aufwendigeren und besseren UFA-Produktionen.

  • Interessant, denn eigentlich ist die Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung doch dafür zuständig, sich um diese Filme und um die Lizensierungen zu kümmern. Außerdem müsste eine Lizenz für DVD Verlage doch Geld einbringen und Geld kann man in einer Stiftung bestimmt immer gebrauchen?

  • Die Murnau-Stiftung war zwischenzeitlich doch fast schon insolvent und hat vermutlich gar nicht die Mittel, um sich um alle Filme zu kümmern. Teilweise ging es doch vor ein paar Jahren schon mit der Lagerung hin und her. Der Mietvertrag für einen Aufbewahrungskeller bei Berlin lief aus, und dann wusste man nicht wohin mit den Filmen, weil die doch nur bei bestimmten Temperaturen oder so gelagert werden dürfen. So erinnere ich das jedenfalls. Ganz schön traurig also.
    Die heutige Ufa jedenfalls hat gar nicht mehr die Rechte an den Filmen. Und auch kein großes Interesse mehr am Filmerbe.
    Bei den diesjährigen Ufa-Filmnächten in Berlin wird erstmals auch ein Film aus 2013 von Philip Stölzl gezeigt, also nicht mehr nur ausnahmslos Stummfilme wie in den Vorjahren. Was die Stummfilme anbelangt, zeigt man in diesem Jahr dort "Der letzte Mann" mit Emil Jannings und "Metropolis" in der restaurierten Version. Filme also, die schon X-mal im Fernsehen gelaufen sind. Und das zum 100. Jubiläum der Ufa. Sehr einfallslos finde ich das. :(

  • Was Stummfilme angeht, hat die Murnau-Gesellschaft in der Vergangenheit nicht immer ein sehr glückliches Händchen gehabt. Dr. Mabuse, der Spieler wurde von ihnen restauriert und auf DVD veröffentlicht. Als ich dort angerufen habe und gefragt habe, weshalb es bei den Zwischentiteln Rechtschreibfehler gibt, ist ihnen aufgefallen, dass sie die selber bei der Restaurierung reingebracht haben. Ähnlich war es bei Panzerkreuzer Potemkin mit der angeblich rot gefärbten Fahne. Die Veröffentlichungen von Nosferatu und Die Nibelungen wurden wegen der Einfärbungen der Filme scharf kritisiert, und was sie sich bei Duponts Varieté für einen Klops mit der Musik geleistet haben, kann man dieser Diskussion auf stummfilm-fan.de entnehmen:
    http://f3.webmart.de/f.cfm?id=…threadview&t=4045968&pg=1
    Wenn die Murnau-Gesellschaft einen Stummfilm veröffentlicht, warte ich mittlerweile lieber ab, ob sie nicht doch bei Masters of Cinema rauskommt. Das hat sich z.B. bei Varieté bewährt und auch bei Der müde Tod, den es von der Murnau-Gesellschaft nur auf DVD, bei MoC aber auch mit BluRay gibt. Nosferatu hat in der aktuellen Ausgabe von MoC deutlich mehr Bildinformation als frühere Ausgaben. Und was die Extras angeht, ist MoC sowieso unübertroffen. In der Regel auch, was die Bildqualität betrifft.
    Allerdings beziehen sich diese Kommentare, wie oben schon angeführt, konkret auf Stummfilmeditionen der Murnau-Gesellschaft. Mit anderen Veröffentlichungen kenne ich mich nicht aus.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Tag-Meister

    Hat den Titel des Themas von „"Die keusche Geliebte" (D-1940)“ zu „Die keusche Geliebte (D,1940)“ geändert.