Verschwundene Stars

  • Der im Hotzenplotz war Peter Kern.


    Ich hab mal ein Thema erstellt zu dem Komparsen Hans Kern - bei imdb.com sind auch Filme in den 40er Jahren gelistet. Das muss aber nichts heißen - das könnte auch eine andere Person sein. Bei imdb.com kommen Personen mit identsichen Namen gerne mal durcheinander.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich habe in "Die Filmwelt" von 1923 eine kurze Biografie zu Harry Norbert gefunden, leider ohne Geburtsdatum. Er wird als "Liebhaber und Charakterdarsteller" bezeichnet, als "sehr guter Kletterer" usw. Er trainiere in "allen Sportzweigen". Sein Aussehen dort und sein Rollenprofil bzw die Anzahl seiner Rollen (Es werden sieben Filmrollen angegeben und als seine "bedeutenderen Rollen" bezeichnet) passen definitiv zu einem ca. 30jährigen. Nicht jünger, aber auch nicht viel älter.

    Damit kann man alle anderen Geburtsjahrgänge ad acta legen. Ein Foto ist auch abgedruckt.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Clara Goericke stammte aus Wien und hatte im ersten Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts eine kürzere Karriere am Theater, während der sie jedoch recht weit rum kam und auch berühmte Partner hatte. Das Foto ist aber eindeutig professionell und sehr effektiv in Szene gesetzt. Was mich überrascht, ist das Datum des Versands bzw der Ort. Es handelt sich um Fanpost, nachdem die Karte voradressiert war, und sie wurde nach Düsseldorf geschickt. Wenn ich das richtig entziffere, allerdings erst 1925.

  • Mit Maximilian Werrack habe ich wieder einmal eine Karte im Original, die Thomas Städeli für seine Biografie verwendet hat, wie ihr hier sehen könnt :)

  • Über alamy wird eine kolorierte Karte von ihr angeboten. Wirklich sehr schön, aber leider ist sie darauf nur im Profil zu sehen. Trotzdem lässt sich daraus schon ein gewisser Star-Status oder zumindest geplanter Star-Status erkennen. Dazu scheint es aber nicht gekommen zu sein, nachdem ihr Name recht schnell wieder verschwindet, was natürlich verschiedene Gründe haben kann.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ich habe soeben ein Autogramm von Heinz Pabst nachgeworfen bekommen. Von ihm ist ein Filmauftritt bis jetzt bekannt, im Ellen-Richter-Film "... und führe uns nicht in Versuchung" (1917). Ich habe auch mehrere Theaterauftritte mit einem Heinz Pabst gefunden, bin mir aber nicht sicher ob das dieselbe Person ist. Die Karte ist aber ganz eindeutig für einen Schauspieler inszeniert. Von Alexander Moissi gibt es ein beinahe identisches Motiv.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ganz offensichtlich ist das spätere Leben Maria Belings auch nicht vollständig geklärt. Zumindest bekommt man auf Wikipedia diesen Eindruck. Ich habe gerade mit einem ehemaligen Autogrammsammler geredet. Offensichtlich war sie ziemlich aktiv in München. Er hat mir erzählt, sie habe eine Leihbücherei betrieben und sei nach dem Tod ihres Mannes nach Walchstadt gezogen. Ein Tod in den 90er Jahren (was ja auch cyranos.ch angibt) hält er ebenso für wahrscheinlich. Vielleicht wären das Ansatzpunkte für weitere Forschungsarbeit falls jemand von euch an ihr interessiert ist.

    Volker, Joshua Tree, Organoeda: Wisst ihr ob zu ihr geforscht wird/werden sollte? Ich wohne da ja nicht weit weg.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

    Einmal editiert, zuletzt von Austernprinzessin ()

  • Ich bin mir relativ sicher, dass da schon einmal jemand geforscht hat - mir liegt nämlich auch ein konkreteres Todesdatum vor: 4. August 1994.

    Allerdings weiß ich nicht mehr genau, woher ich das habe. Es könnte sein, dass ich es über denjenigen bekommen habe (Name leider vergessen), von dem ich vor etlichen Jahren mal ein Exemplar von Honig/Rodeks "100001" erworben habe. Damals wurde mir gesagt, dass über den 100001-Verlag für die ersten Kunden auch Daten-Ergänzungen zu beziehen waren (das habe ich aber nur aus zweiter Hand), von denen ich mir einige notiert und später mit mehr Informationen erfolgreich überprüft hatte. Vielleicht war Maria Beling auch dabei - auf jeden Fall habe ich es dann in das "100001" eingetragen.

    Dort wird auch bereits 1913 genannt, nicht 1915, wie früher oft zu lesen war.

  • Ich habe soeben ein Autogramm von Heinz Pabst nachgeworfen bekommen. Von ihm ist ein Filmauftritt bis jetzt bekannt, im Ellen-Richter-Film "... und führe uns nicht in Versuchung" (1917).

    Hier das Foto von Heinz Pabst. Ich bin mir sicher, dass da noch mehr filmisches Werk verborgen ist als bis jetzt bekannt ist. Und selbst wenn mehrere Heinz Pabsts auf der Bühne aktiv waren, das ist ganz eindeutig das Bild eines Künstlers, das hier abgebildet ist.

    Die Karte war schon lange im Angebot. Ich bin nur deshalb so lange an Heinz Pabst dran geblieben, weil es auf den ersten Blick erkennbar war, dass da eine Karriere abgebildet ist. Nur, solange ich nichts in der Hand habe, sind solche Karten auch für mich als Sammelobjekte nicht interessant. Dann landen sie irgendwo in einer Schachtel. Das hatte ich auch schon.

  • Die RKK führt einen Heinz Pabst, geb. am 16. Februar 1883.

    PS Ulrich führt einen Theaterdirektor Heinz Pabst auf, der am 27. Juli 1952 starb. Dieser stand wohl mehrfach im Bühnenjahrbuch (u.a. im Jg. 61/1953, S.87 - das müsste der Nachruf sein) sowie in Koschs Theater-Lexikon, S.1722/23. Lt. Kosch war er Gründer und Direktor der Dresdner Komödie und lehrte seit 1949 in Cincinnati Sprachkurse...

    Ob die beiden identisch sind, weiß ich allerdings nicht.

  • In einem der Zeitungsartikel über den Theaterdarsteller wird etwas von Wiener Dialekt geschrieben. Der müsste also aus der Gegend kommen.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • In den historischen österreichischen Zeitungen und Zeitschriften, die über die Nationalbibliothek online abrufbar sind, finde ich keinen Hinweis auf einen in Österreich geborenen Theaterschaffenden mit Namen "Heinz Pabst", hingegen im Prager Tageblatt zu Beginn des Jahrhunderts mehrere Einträge eines Schauspielers, der dort am Neuen Theater engagiert war. Über diesen heißt es etwa zu seinem ersten Auftritt als Ersatz für einen Publikumsliebling am 26. Juni 1906:

    "Herr Heinz Pabst (eigentlich paßt der Vorname nicht zum Zunamen und Herr Pabst könnte sich ruhig Heinrich nennen) ist ein Norddeutscher und scheint für Dialektstücke seiner Herkunft noch keine Eignung zu besitzen Und ober er die heeiteren Liebhaber spielt, für die wir nach dem Abgang des Herrn Lengbach unbedingt einen Vertreter brauchen, das kann weder aus dem Leutnant Laussen im "Zapfenstreich", den er gestern spielte, noch aus dem jungen Studenten im "Traumulus", der er Donnerstag spielen soll, hervorgehen."

    Das passt nicht zu einem österreichischen Schauspieler. Insgesamt äußern sich die Kritiker vom Prager Tageblatt und vom "Humoristen" sehr unfreundlich über ihn ("Herr Pabst ist mir auf die Nerven gefallen und liegt noch dort.")

    Einige Jahre später sieht das dann ganz anders aus. Der Humorist bescheinigt Pabst 1917, für ein "munteres Zusammenspiel" gesorgt zu haben. 1929 schreibt das Prager Tageblatt sogar, dass der Erfolg eines Stückes bei der reichsdeutschen Uraufführung in Chemnitz (da ist zumindest ein Hinweis auf den von Kosch genannten HP!) in erster Linie der pointensicheren und glanzvoll eleganten Regie (Heinz Pabst) und dem gutgelaunten,

    mondänen und witzigen Spiel der beiden Hpauptdarsteller" liege.


    Die Illustrierte Kronenzeitung berichtet 1910 von Neuzugängen ins Ensemble der Neuen Wiener Bühne, darunter auch Heinz Pabst (Köln)! Das ist dann eder der Norddeutsche, von dem man aus Prag berichtet, noch solte dieser zwischen Prag und Wien in Köln gewesen sein... In der "Arbeiter Zeitung" steht sogar "Heinz Pabst vom Stadttheater in Köln".


    In Radio Wien (24. April 1931) wird ein Schauspieldirektor Heiz Pabst vom Chemnitzer Schauspielhaus erwähnt - das passt zu Koschs Bio mit der Dresdner Komödie...aber Wiener?


    Vielleicht sind dann doch der Schauspieler (Norddeutschland, mindestens 1906/07 in Prag, dann evtl. in Köln und ab 1910 in Wien) sowie der sächsische Schauspieldirektor zwei verschiedene Personen...?

  • Ich muss mal schauen ob ich den Artikel noch finde. Auf jeden Fall liegen zwischen den Theaterauftritten, die ich gefunden habe und dem Filmauftritt recht viele Jahre. Es spricht doch einiges dafür, dass das zwei verschiedene Darsteller waren.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ich muss mal schauen ob ich den Artikel noch finde. Auf jeden Fall liegen zwischen den Theaterauftritten, die ich gefunden habe und dem Filmauftritt recht viele Jahre. Es spricht doch einiges dafür, dass das zwei verschiedene Darsteller waren.

    Ich habe den Artikel nicht mehr gefunden. Vielleicht hat mir die Erinnerung da einen Streich gespielt. Ich habe in letzter Zeit dermaßen viele Theaterschauspieler gesucht, da kann das schon sein ^^^^

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ich habe den Artikel nicht mehr gefunden. Vielleicht hat mir die Erinnerung da einen Streich gespielt. Ich habe in letzter Zeit dermaßen viele Theaterschauspieler gesucht, da kann das schon sein ^^^^

    Tatsächlich! Ich hab's gefunden. In den Schnitzler-Zeitungen steht über Clara Goericke in "Liebelei":

    "Clara Goericke gab die Höhepunkte ihrer vornehmen Kunst im zweiten Stück. In Liebelei war sie viellelcht ein wenig zu deutsch=gefühlvoll, anstatt wienerisch=sentimental zu sein."

    Das war der Ausgangspunkt für meine Vermutung. Also nix mit Heinz Pabst und Wien :D

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ein sehr interessanter Thread! Hier wurde vor einiger Zeit nach Hilde Wolters gefragt. Vielleicht kann ich noch einige Details hinzufügen:

    Sie wurde als Tochter des Kaufmanns Albrecht Wollschläger und dessen Ehefrau Elise geb. Matuschek in Berlin geboren, wann ist ja bekannt. Sie heiratete am 7. September 1922 in Berlin-Neukölln den Kaufmann Friedrich Wilhelm Dolch, geboren am 7. April 1888 in Gablonz/Böhmen. Die Familie zog nach Dresden, wo 1935 ihre Tochter Rosemarie Hedwig Emma Dolch geboren wurde. In Hilde Wolters Todesurkunde ist als Berufsbezeichnung "Prokuristin" angegeben, sie wohnte zu dieser Zeit in der Marie-Simon-Straße 6 in Dresden und wurde dort am 1. März 1946 tot aufgefunden. Als Todesursache ist tragischer Weise Erhängen angegeben. Ihr Leichnam wurde am 12. März 1946 eingeäschert und auf dem Waldfriedhof Dresden-Weißer Hirsch beigesetzt. Die Berufsbezeichnung des Gatten lautete Kaufmännischer Direktor. Ihre Tochter, die den Tod angezeigt hat, war damals Studentin und könnte rein theoretisch noch am Leben sein. Quelle: Ancestry