Der deutsche Fernsehpreis 2009

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Termin: 26.09.2009 - 20:15 Uhr | Sender: Sat.1

Beschreibung

Der wohl bedeutsamste Preis des deutschen Fernsehmarktes wird auch 2009 verliehen. Am 26. September wird der nunmehr elfte deutsche Fernsehpreis verliehen. Die Gala im Coloneum Köln wird ab 20:15 Uhr live von dem Privatsender Sat.1 übertragen, der zudem federführend für den Verlauf des Abends sein wird. Die Moderation wird von Anke Engelke und Bastian Pastewka übernommen, die, verkleidet als die Volksmusiker Wolfgang und Anneliese Wolfgang durch den Abend führen werden.

Im vergangenen Jahr wurde unter anderem der Fernsehfilm "Contergan" und die Serie "Doctor's Diary " Männer sind die beste Medizin" mit einem Preis geehrt. Zudem wurde der Publizist Marcel Reich-Ranicki mit einem Preis für sein Lebenswerk geehrt. Diesen lehnte er zunächst jedoch in seiner "Wut-Rede" ab und nahm den Preis erst eine Woche später nach einer halbstündigen Diskussion mit Thomas Gottschalk an.

Kritik

Nachdem Thomas Gottschalk im letzten Jahr die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises moderieren durfte, waren dieses Jahr Bastian Pastewka und Anke Engelke an der Reihe. Die beiden Comedians traten allerdings nicht als sie selbst auf, sondern als Volksmusik-Duo Wolfgang und Anneliese. Die Rollen wurden von den beiden gut verkörpert, auch wenn sie sicherlich nicht jedem zugesagt haben dürften. Insgesamt war die Moderation sehr angenehm. Immer wieder wurde im Verlauf der Sendung humorvoll auf den Skandal im letzten Jahr verwiesen. Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki hatte den Preis für sein Lebenswerk abgelehnt und dabei die deutsche Fernsehlandschaft massiv kritisiert. Dies wurde unter anderem in einem Filmbeitrag von Pastewka und Engelke thematisiert und kam auch anderweitig immer wieder zur Sprache. Das kann man natürlich machen, allerdings wurde der Skandal schon im Vorjahr dermaßen ausgeschlachtet, dass es nicht zwingend nochmals hätte sein müssen. Der diesjährige Preisträger für sein Lebenswerk, Alfred Biolek, entschuldigte sich dann auch scherzhaft bei Herrn Reich-Ranicki dafür, dass er ihn annimmt.

Insgesamt war die Veranstaltung sehr angenehm anzuschauen. Nur nutzte Sat.1 die Pausen zwischen zwei Verleihungen so oft für Werbung, dass es schon fast nervig war. Bei den Preisträgern selbst gab es keine großen Überraschungen, auch wenn einige in der Kategorie "Beste Unterhaltungssendung" Raab große Chancen ausgerechnet hatten, der jedoch Thomas Gottschalk und "Wetten, dass?" unterlag. Als beste Filme wurden "Mogadischu" als Einteiler und "Wir sind das Volk - Liebe kennt keine Grenzen" als Mehrteiler ausgezeichnet. "Der Lehrer" erhielt den Preis für die beste Serie, "Freundschaft! Freie Deutsche Jugend" denjenigen für die beste Dokumentation. Die Auszeichnung für die beste Reportage ging an "Die Bombe". Dass im Superwahljahr eine mit dem "ZDF-Wahlforum" politische Sendung in der Kategorie "Beste Informationssendung" vorne lag dürfte ebenfalls nur wenige überraschen.

Weitere Preisträger:
Beste Comedy: "TV Helden" mit Jan Böhmermann, Caroline Korneli und Pierre M. Krause
Beste Sportsendung: Leichtathletik-WM
Beste Regie: Nikolaus Leytner für "Ein halbes Leben"
Bestes Buch: Silke Zertz für "Wir sind das Volk – Liebe kennt keine Grenzen" und "Woche für Woche"
Bester Schauspieler: Hauptrolle - Josef Hader für "Ein halbes Leben", Nebenrolle - Florian Bartholomäi für "Bloch: Schattenkind"
Beste Schauspielerin: Hauptrolle - Senta Berger für "Schlaflos", Nebenrolle - Anna Fischer für "Die Rebellin"
Beste Kamera: Martin Langer für "Tatort: Auf der Sonnenseite"
Bester Schnitt: Annemarie Bremer für "Die Wölfe"
Beste Musik: Ulrich Reuter für "Die Freundin der Tochter"
Beste Ausstattung: Frank Godt und Monika Hinz für "Die Wölfe"
Die Förderpreise gingen dieses Jahr an Eva Stotz für "Sollbruchstelle" und Henriette Confurius, Neel Fehler, Nina Gummich, Vincent Redetzki, Maximilian Werner und Philip Wiegratz für "Die Wölfe" (ck)